Einfach und transparent in Bitcoin investieren

Für Investments in Bitcoin mit Zertifikaten gibt es gute Gründe – allen voran die geringere Komplexität. Experten legen sie allerdings nur sehr erfahrenen Anlegern ans Herz.

Ein Ende des Hypes um Bitcoin – sowie im Übrigen auch um andere Kryptowährungen – ist noch nicht abzusehen. Daran scheint auch die anhaltend volatile Preisentwicklung – wie zuletzt um den Jahreswechsel als Bitcoin einen rasanten Wertverlust erlebte – nichts zu ändern. Doch Direktinvestments in die Kryptowährung sind nicht jedermanns Sache und vor allem nicht frei von Komplexität und Risiken – Stichworte: Plattform-Auswahl, Hackerangriffe, technische Probleme, Ausfall der Bitcoin-Verwahrstelle. Die Lösung: Investments in einschlägige Zertifikate.

Reges Anlegerinteresse

Als erster Schweizer Emittent hat die Bank Vontobel im November 2016 ein Zertifikat auf Bitcoin aufgelegt. Das Partizipationszertifikat (ISIN: DE000VN5MJG9) hat eine Laufzeit von eineinhalb Jahren und läuft diesen Juli aus. Ende Oktober 2017 folgte ein weiteres einschlägiges Produkt: Ein Partizipationszertifikat auf Bitcoin ohne Laufzeitbeschränkung (DE000VL3TBC7) – im Übrigen das erste seines Zeichens.

„Mit beiden Zertifikaten haben wir dem starken Interesse an Bitcoin sowie dem Bedürfnis, an dessen Preisentwicklung zu partizipieren, Rechnung getragen“, sagt Heiko Geiger, Head of Public Distribution Europe, zum Börsen-Kurier. Gleichzeitig wollte man Anlegern eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit bieten in die Kryptowährung zu investieren – ohne sich dabei mit dem Handel an Kryptobörsen sowie der digitalen Lagerung im Wallet auseinandersetzen zu müssen.

Das neue Partizipationszertifikat ist jedenfalls ein sehr einfaches Produkt. Es bildet die Kursentwicklung des Bitcoin nahezu eins zu eins ab. Dabei werden drei Börsen herangezogen, die für die Bitcoin-Preisbildung maßgeblich sind, um zu einem Referenzwert zu kommen. Anders als beim Bitcoin-Zertifikat mit Fälligkeitsdatum, wird auch eine jährliche Managementgebühr von 1,5 %, die von der Kursentwicklung abgezogen wird, fällig.

Wie Geiger bestätigt, sind beide Produkte jedenfalls auf reges Interesse seitens der Anleger – laut dem Zertifikate-Experten sollen damit nicht nur Privatanleger, sondern auch institutionelle und professionelle Investoren, die eine dezidierte Meinung und Markterwartung zu Bitcoin haben, angesprochen werden – gestoßen. „Das zeigt nicht zuletzt auch, dass das Open-End-Zertifikat in den Handelsstatistiken der Stuttgarter und Frankfurter Börse in den letzten Wochen zu den Umsatz-Spitzenreitern gehörte“, so Geiger.

„Am Ende des Tages zeigt die starke Anlegernachfrage und die öffentliche Diskussion, dass Bitcoin ein wichtiges und interessantes Thema ist, das sich am Markt etabliert hat“, so Geiger weiter.

Bei der Bank Vontobel wären von Anlegern auch Anfragen eingegangen, ob man Zertifikate auf andere Kryptowährungen auflegen werde. „Zwar analysieren wir ständig die Märkte und halten die Augen offen für Opportunitäten, derzeit haben wir aber keine Pläne für neue Produkte“, so Geiger.

Konkurrenz schläft nicht

Im November 2017 hat der Online-Broker Swissquote das erste aktiv verwaltete Bitcoin-Zertifikat lanciert – das Active Bitcoin-Zertifikat (CH0372703436). Das Besondere daran: Das Zertifikat wird auf Basis eines Algorithmus, der helfen soll, die Volatilität zu reduzieren, automatisch verwaltet. Dabei können zwischen 60 und 100 % des Portfolios in Bitcoin investiert werden. Der Rest wird in USD angelegt.

Ethereum-Indexzertifikat

Einiges anzubieten in Sachen Kryptowährungen hat auch XBT Provider. Der schwedische Emittent hat vier Tracker. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Indexzertifikate – auf Bitcoin und Ethereum begeben – die aktuell drittgrößte digitale Währung. Wie auch bei allen anderen Zertifikaten auf Kryptowährungen gilt: Sowohl Bitcoin Tracker One (SE0007126024), Bitcoin Tracker Euro (SE0007525332), Ethereum Tracker One (SE0010296574) als auch Ethereum Tracker Euro  (SE0010296582) sind nur erfahrenen Anlegern ans Herz zu legen.

Egal für welches Zertifikat man sich letztlich entscheidet, für Experten sind die Vorteile strukturierter Produkte schnell auf den Punkt gebracht: Als Anlagevehikel lassen sie sich nahtlos ins Portfolio integrieren. Zudem entsprechen sie als gelistetes Wertpapier hohen Transparenz- und Regulierungsanforderungen.                                    

Autor: Mag. Patrick Baldia  (redaktion@boersen-kurier.at)