Österreich-Aktienfonds zu Jahresbeginn sehr stark
Befragte Fondsmanager sind optimistisch, dass 2025 ein gutes Jahr für die Wiener Börse bleibt.
Patrick Baldia. Nach einem relativ unspektakulären aber angesichts des herausfordernden Umfelds doch zufriedenstellenden Vorjahr, erlebte die Wiener Börse zuletzt einen überraschenden Höhenflug. Mit einer Performance von mehr als +17 % seit Jahresbeginn stellt der ATX viele internationale Indices in den Schatten – darunter S&P 500 (-3,42 %), Nasdaq (-8 %), Stoxx Europe 600 (+8 %), Dax (+15 %) und FTSE (+6 %). Und würden im heimische Leitindex – wie bei der „Konkurrenz“ – auch die Dividenden berücksichtigt werden, so wäre der Vorsprung aktuell noch größer.
Alois Wögerbauer, Manager des 3-Banken-Österreich-Fonds, führt die starke Performance vor allem auf folgende Faktoren zurück: die Stabilisierung der europäischen Wirtschaft, ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges, sowie das 500 Millionen Euro schwere deutsche Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur. Von Letzterem wurden an der Wiener Börse vor allem Bauaktien, die ohnehin schon einen starken Jahresauftakt hinlegten, beflügelt. Angeführt werden die Höhenflieger von der Strabag, die seit Jahresbeginn ein Plus von +70 % aufweist, gefolgt von Porr (60 %) und Palfinger (+52 %) und Wienerberger (+28 %). Zuletzt haben aber auch Grundmaterialwerte und Industrietitel eine gute Performance hingelegt.
Im Fokus: Stabile bzw. gesunde Bilanzen
Selbstredend sind aktuell auch die erhältlichen Österreich-Aktienfonds gut unterwegs. Die rund ein Dutzend Produkte haben seit Jahresbeginn ein Plus zwischen 17,63 und 11,75 % zu Buche stehen. Spitzenreiter ist im Moment der Amundi Austria Stock. Die aktuell fünf größten Positionen im Portfolio sind Andritz, Erste Group, Wienerberger, RBI und Bawag.
„Der Fonds konzentriert sich auf fundamental attraktive Werte an der Wiener Börse und verfolgt eine aktive Stockpicking-Strategie“, erklärt Fondsmanager Manfred Sibrawa dem Börsen-Kurier. Bevorzugt würden Unternehmen mit stabilen und gesunden Bilanzen, einem soliden Cashflow und einer nachhaltigen Dividendenstrategie. Eine wichtige Rolle spiele auch Nachhaltigkeit. So würden ESG-Kriterien in die Finanzanalyse integriert.
„Wir setzen auf die Devise, ‚The Trend is your friend‘ und versuchen nicht zu stark antizyklisch zu investieren“, sagt Roland Zauner, Manager des Kepler-DACH-Plus Aktienfonds im Gespräch mit dem Börsen-Kurier. Wie es der Fondsname schon nahe legt, darf Zauner nicht nur in Wien investieren, sondern auch in Deutschland, der Schweiz und Italien. „Theoretisch kann auch in Tschechien und Ungarn veranlagt werden, allerdings gibt es dort nur wenig Titel mit ausreichend Liquidität“, so Zauner. Konkret setze man einen täglichen Handelsumsatz von 2 Millionen Euro voraus. Während sein Fonds aktuell mit einer YTD-Performance von mehr als +12 % am unteren Ende der Performance-Skala rangiert, belegt Wögerbauers 3-Banken-Österreich-Fonds mit einem Plus von knapp +17 % den dritten Platz.
Erfreulich entwickeln sich derzeit auch zwei ETFs, die den heimischen Leitindex abbilden: Sowohl der Xtrackers ATX UCITS ETF 1C als auch der iShares ATX UCITS ETF (DE) (ISIN DE000A0D8Q23) haben seit Anfang Jänner eine Performance um die +19 % geliefert.
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