Inflation trifft Sparer und Anleihenkäufer
Nicht nur das Sparbuch bringt Kaufkraftverluste. Auch die Durchschnittsrendite am österreichischen Rentenmarkt ist mit aktuell 2,99 % unter die Inflationsrate gefallen.
Im Februar hatte die Inflationsrate in Österreich gegenüber dem Vorjahresmonat 3 % und im Schnitt der Euro-Zone durchschnittlich 2,4 % erreicht. Das ist der höchste Stand seit der Lehman-Pleite im Oktober 2008, was kaum die Glaubwürdigkeit der EZB unterstützt. Denn die äußerte seit Monaten die Hoffnung, das Ansteigen sei nur ein „vorübergehendes Phänomen“ und von den internationalen Energie- und Rohstoffpreisen verursacht, denen die EZB durch Zinserhöhungen in Europa ohnehin kaum wirksam entgegentreten könne. Die europäischen Kapazitäten wären bei 10 % Arbeitslosigkeit noch lange nicht ausgeschöpft, und die Arbeitnehmer können trotz steigender Lebenskosten kaum Lohnsteigerungen durchsetzen, womit die gefährlichen Zweitrundeneffekte ausbleiben sollten – aber was sollen die Notenbanker angesichts ihrer vor der Krise noch undenkbaren direkten Staatsanleihekäufe und bei Leitzinsen von jahrelang nur 1 % auch anderes sagen?