HV der Plaut AG

Bald dividendenfähig?

Die im abgelaufenen Jahr eingeschlagene strategische Neuausrichtung des Management- und IT-Beraters Plaut mit einer Fokussierung auf Kernkompetenzen bei gleichzeitiger geographischer Ausweitung hat sich bewährt. Als einer der führenden Management- und IT-Berater in der DACH-Region (Deutschland – Österreich -Schweiz) sowie in CEE sieht sich Plaut als Partner der CFOs, wenn es darum geht, eine Verbindung zwischen Controllingmaßnahmen und deren IT-mäßiger Umsetzung herzustellen. Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens im abgelaufenen Jahr hat sich ausbezahlt, der Kurs hat es mit einer Verdoppelung auf ein Niveau von derzeit ca. 0,85 E belohnt. Inhaltlich geht es bei den Dienstleistungen der Plaut AG um die Optimierung von Werte-, Mengen- und Informationsflüssen in Unternehmen durch nutzungsorientierten IT-Einsatz. Das Werkzeug dazu liefert SAP. Mit dem Verkauf des geschäftsbereiches IT-Services & Application Management an die Cancom IT Services GmbH und der Hereinnahme von Cancom als neuen Großaktionär (20,5 %) gelang dem Unternehmen ein geschickter Coup, da so die Basis geschaffen wurde, das gesamte Leistungsspektrum von Cancom liefern zu können, obwohl IT-Services nicht mehr Teil des Produktportfolios von Plaut sind. Ein weiterer wichtiger Schritt für das Unternehmen war die Gründung einer Russland-Tochter. Diese Gesellschaft ist bereits operativ tätig. Wie CEO Johann Grafl den anwesenden Aktionären auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung erklärte, werden aus Russland 3 bis 4 MioE Jahresumsatz erwartet. Insgesamt blieb der Jahresumsatz 2010 auf dem Niveau von 2009, das EBITDA erhöhte sich jedoch um 43 % auf 6,5 MioE. Die EBITDA-Marge liegt nun bei 25,6 %. Ähnlich verlief die Steigerung beim EBIT um 34 % auf 5.955 MioE. Die EBIT-Marge liegt nun bei 23,5 %. Verwässert wie unverwässert ergab dies schließlich einen Gewinn pro Aktie von 0,27 E/Aktie – zuwenig, um diesen auszuschütten, doch äußerte Aufsichtsratsvorsitzender Christian Brandstetter erstmals öffentlich realistische Hoffnungen auf eine baldige Dividendenfähigkeit des Unternehmens. Die operative Basis dafür zeigt sich jedenfalls als günstig, soll doch der Umsatz heuer um 15 bis 20 % über dem des Vorjahres liegen. Die Erweiterung des Kreises der Großaktionäre wirkt sich naturgemäß auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrates aus, der von drei auf vier erweitert wurde. Als vierte im Bunde wurde nun neben Brandstetter, EVN-Manager Günther Ofner und dem fast 80-jährigen Berater-Doyen Wolfgang Schwaiger (alle drei wurden auf die satzungsmäßig höchstmögliche Dauer verlängert) Veronika Jäckle-Mittnacht als Vertreterin von Cancom in den Aufsichtsrat gewählt. Erich Ostermayer wurde als Ersatzmitglied nominiert. Sämtliche Tagesordnungspunkte wurden einstimmig angenommen.