Kein Ende der Kapitalflucht aus Europa

Sollten die EU-Granden gehofft haben, privates Finanzkapital zurück nach Europa locken zu können, bahnt sich eine Enttäuschung an.

Laut der Züricher UBS und der New Yorker Investmentbank Morgan Stanley (MS), den weltgrößten Vermögensverwaltern, haben internationale Investorengelder Europa seit August fast fluchtartig verlassen. Abgesehen von deutschen Bundesanleihen, die nach wie vor als „sicherer Hafen“ gefragt sind, wurden in praktisch allen Investmentkategorien Netto-Abflüsse verzeichnet. Dabei kam es nicht nur auf der Kreditseite zu Verkäufen, Ausländer haben auch ihre Bestände an europäischen Aktien in jeder der vergangenen acht Wochen verringert. Laut der Bank of New York Mellon, die 26 BioUSD an Finanzanlagen auf Depotkonten hält, erfolge im Fixzinsbereich nichts weniger als ein „strategischer Rückzug“ aus Europa, bei dem das „big money“ der nicht-europäischen Real Money Managers (die großen Versicherungen und Investmentfonds) Europa generell „good-bye“ sage.