Gute Chancen für ausgewählte Aktien

Der Investmentfonds M&G Optimal Income Fund ist hauptsächlich auf Anleihen spezialisiert – das Management hat jedoch jetzt den Aktienanteil aufgestockt. So landeten zuletzt etwa Apple, BMW und Time Warner im Portfolio. Wir haben nachgefragt.

2016 war bisher kein besonders erfolgreiches Jahr für Aktieninvestments, so liegt z.B. der DAX year-to-date in etwa pari und der ATX musste rund 130 Punkte Verlust hinnehmen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass M&G-Fondsmanager Richard Woolnough jetzt auf „Aktien-Einkaufstour“ gegangen ist – und das obwohl sein M&G Optimal Income Fund ein flexibler Rentenfonds ist. Angestrebt wird keine bestimmte Aktienquote, stattdessen sollen in erster Linie die besten Möglichkeiten im Anleihenbereich genützt werden. Woolnough darf allerdings Aktien beimischen, wenn diese besonders attraktiv bewertet sind, wobei ausschließlich etablierte Blue Chips in Erwägung gezogen werden.

Der Fonds verfolgt dabei einen Investment-Prozess für Aktien, der vor allem den relativen Wert von Aktien mit Anleihen desselben Unternehmens vergleicht – oder etwa mit einem Credit Default Swap, falls das Unternehmen keine geeigneten öffentlichen Anleihen begeben sollte. „Das bedeutet natürlich, dass die Gruppe der in Frage kommenden Aktien begrenzt ist, weil sie nur große und finanziell stabile Unternehmen umfasst“, erläutert Woolnough.

Gekauft: Apple, Time Warner, BMW …
Nach einer längeren Phase ohne Aktienengagement hat Woolnough im Juli nun wieder eine Reihe von Titeln gekauft, darunter Apple (ISIN: US0378331005), Time Warner (US8873173038), Bayer (DE000BAY0017), BASF (DE000BASF111), Ford (US3453708600), Daimler (DE0007100000), BMW (DE0005190003) und LafargeHolcim (CH0012214059). Der M&G Optimal In-come weist somit einen Aktienanteil von 4,3 % des Nettoinventarwerts auf. Seit Oktober 2015 verharrte er nahe Null, die historisch höchste Quote lag bei circa 12,5 %.

„Die Aktien, die wir jetzt erworben haben, weisen im Vergleich zu den jeweiligen Unternehmensanleihen ein attraktives Potenzial auf. Im Einzelfall avanciert die Aktie zum interessanteren Teil der Kapitalstruktur eines Unternehmens. Die Gewinnrendite dieser Unternehmen liegt deutlich über der Anleihenrendite bis Laufzeitende und bietet so einen angemessenen Ausgleich für das höhere Risiko, anstelle von Anleihen in Aktien zu investieren“, so Woolnough.

Wolfgang Bauer, Fondsmanager und Anleihenexperte bei M&G, möchte im Börsen-Kurier-Gespräch aber nicht generalisieren, dass Aktien im gegenwärtigen Umfeld der Finanzmärkte attraktiver seien als Anleihen: „Der Bond-Bereich bietet nach wie vor vielfältige Anlagemöglichkeiten. Die Entscheidung für eine Aktie oder Anleihe muss von Fall zu Fall getroffen werden. Die Spreads bei Unternehmensanleihen und die Yields von Government Bonds haben sich weiter eingeengt, während sich Aktien verhalten entwickelten. Als Konsequenz sehen wir gute Chancen in einigen speziellen Aktien, was auch zu den Kaufentscheidungen im Optimal Income Fund geführt hat.“

USA als ein Favorit
Im aktuellen Update zum Fonds, zeigt sich das Management mit der Performance jedenfalls zufrieden: Die Wertsteigerung betrug im Juli auf Euro-Basis 2,2 %, in Britischen Pfund waren es sogar 2,5 %. Auf Sicht von fünf Jahren waren es mehr als 30 % und seit Auflegung (2006) mehr als 75 % plus.

Seitens des Fondsmanagements heißt es: „Wir haben die Duration leicht gesenkt, wobei wir im Investment Grade-Bereich in US-Dollar tendenziell bessere Chancen sehen. Das Makro-Umfeld wirkt hier unterstützend und die Bewertungen sind generell günstiger verglichen zu Euro- und Sterling-Krediten. Außerdem zeigt sich die Liquiditätssituation besser. Ein Risiko für die USA könnte wiederum von den Präsidentschafts-Wahlen im November ausgehen, wobei es sich hier eher um ein globales Risiko handelt, das alle Anlageklassen betreffen könnte.“ Prinzipiell zeigt sich Experte Bauer für die USA optimistisch, dafür sprechen etwa der Arbeitsmarkt und diverse Frühindikatoren. Es wurde deshalb auch der Brexit als Chance genützt: So wurden Anleihen in Pfund gewinnbringend veräußert, dafür erfolgte eine Wiederveranlagung im favorisierten US-Dollar-Raum.