Eidgenössische Nebenwerte sind gut unterwegs

Trotz des schwierigen Marktumfelds konnten ausgewählte Schweizer Aktienfonds seit Jahresbeginn Anlegern eine attraktive Performance bringen.

2016 war bislang nicht das beste Jahr für den Swiss Market Index (SMI). Seit Jahresbeginn hat der Schweizer Leitindex um 8,25 % nachgegeben und hinkt damit so manchem europäischen Markt doch recht deutlich hinterher. So weit, so schwierig. Mit der richtigen Fondsauswahl konnten Anleger dem schwierigen Marktumfeld dennoch entgegenwirken und eine durchaus ansehnliche Performance erzielen. Vor allem ausgewählte Fonds mit einem Fokus auf Schweizer Nebenwerte konnten im bisherigen Jahresverlauf überzeugen, was einmal mehr beweist, dass qualitatives aktives Fondsmanagement in schwierigen Zeiten den Unterschied ausmachen kann.

Top-Nebenwerte-Fonds
Laut einer aktuellen Untersuchung des Fondsanalysehauses e-fundresearch haben sich vor allem Schweizer Small- und Mid-Cap-Aktienfonds seit Jahresbeginn gut entwickelt: Zu Buche steht (mit Stichtag 30. 9.) eine vorläufige durchschnittliche Performance von +10,62 % (in CHF, Anm.). Am stärksten hat sich mit einem Plus von 27,42 % der SaraSelect M CHF (ISIN: CH01 85829030) entwickelt, gefolgt vom VERAISON SICAV – Engagement Fund F4 (CH0272 431385) mit +26,19 % und dem AXA SIF – Eq Switzerland Small & Mid Caps Class2 (CH 0035534368) mit +19,29 %.

Deutlich bescheidener fiel dagegen mit -0,23 % (CHF, Anm.) die durchschnittliche Performanceentwicklung seit Jahresbeginn bei Large-Cap- Aktienfonds aus. Die aktuell besten Fonds hat dabei vor allem eines ausgezeichnet: Ein gewisses Ausmaß an Nebenwerte-Exposure. Spitzenreiter seit Jahresbeginn ist derzeit der BB Entrepreneur Switzerland (CH0023244368) mit einem Plus von 13,43 %. Auf den Plätzen folgen der 1741 Switzerland Quality Index Fonds IZ (CH0243157507) mit +11,86 % und der SVM Value Fund (CH0013610248) mit +11,39 %.

„Seitwärts tendierende Märkte – mit ihren gelegentlichen Korrekturen – haben sich als gute Rahmenbedingung für unseren fundamentalen Stockpicking-Ansatz erwiesen“, so Birgitte Olsen, Managerin des BB Entrepreneur Switzerland, zur Performance ihres Fonds im bisherigen Jahresverlauf. Die Sorgenliste sei nämlich lang – angefangen von negativen Entwicklungen infolge des kränkelnden Bankensektors bis hin zu den mit anstehenden Wahlen verbundenen Risiken. Das Fazit der Expertin: „Anleger bringen den Aktienmärkten gegenwärtig wenig Vertrauen entgegen.“

 

Schlechter Ratgeber
Laut Olsen fokussieren sich die Gespräche des Fondsmanagements mit den Unternehmen bzw. den Managementteams auf das jeweilige Potenzial der kommenden 18 bis 24 Monate. „Mit der Perspektive wird schnell klar, dass Konsenserwartungen, insbesondere im Small- und Mid-Cap-Bereich einen schlechten Ratgeber für die Einzeltitelselektion abgeben“, so Olsen. Zuletzt wurden im Übrigen keine bedeutenden Änderungen in der Portfoliozusammensetzung vorgenommen. Die größten Positionen auf Einzeltitelebene sind derzeit Partners Group (Portfolioanteil: 4 %, CH0024608827), Komax (3,7 %, CH00 10702154) und Kuehne & Nagel (3,5 %, CH0025238863). Auf Sektorenebene geben Industrie (31,6 %), Finanzwesen (14,2 %) und Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (11,5 %) den Ton an.

Autor: Mag. Patrick Baldia (redaktion@boersen-kurier.at)