Umweltinvestments eröffnen Chancen

b Windkraft, Wasserversorgung, Elektrofahrzeuge, intelligente Energiesteuerung oder Abfall-Recycling – für Anleger eröffnen Technologien für eine ökologischere Welt ein weites Universum an Investmentchancen.

In China läuft die Produktion von Elektroautos auf Hochtouren, sauberer Strom aus Wind und Sonne ist weltweit auf dem Vormarsch und das rasante Wachstum der städtischen Ballungszentren macht effiziente und intelligente Technologien für Stromversorgung und Abfallentsorgung zu einer schieren Notwendigkeit. Diese Vielfalt an ökologischen Herausforderungen beschert den Unternehmen, die Erneuerbare Energien und Umwelttechnologien entwickeln, einen gewaltigen Wachstumsschub.

Von Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und Rendite sollten ökologische Themen in jedem diversifizierten Depot eine Rolle spielen. Anleger müssen dabei jedoch beachten, dass die einzelnen Bereiche der Umwelttechnologien völlig unterschiedliche Konjunkturzyklen durchlaufen. Ebenso unterschiedlich ist die Volatilität bei den Kursverläufen. Wer die Wertpapiere von Firmen kauft, die in der Solar-oder Windenergie unterwegs sind, muss eine größere Schwankungsanfälligkeit aushalten als etwa im defensiven Wassersektor, wo Unternehmen keine spektakuläre, dafür aber eher konstante Wachstumsraten liefern.

Wie in anderen Branchen ist auch bei Öko-Investments das Diversifizieren das Erfolgsgeheimnis. „Ein Umweltportfolio muss eine gute Mischung aus international aufgestellten Blue Chips und Spezialisten in einzelnen Marktnischen abbilden“, erläutert Christian Zimmermann, Portfolio Manager bei Pioneer Investments. Um langfristig eine überdurchschnittliche Rendite komme es außerdem darauf an, auf die richtigen Zukunftsthemen zu setzen. Darüber hinaus zählt Zimmermann intelligente Energiespeicher zu den Wachstumstreibern. Alexander Funk, Fondsmanager bei Ökoworld, setzt ebenfalls verstärkt auf neuen Verfahren für höhere Energieeffizienz: „Neue Technologien in diesem Bereich können sich von ihrem Wachstum auch von der allgemeinen politischen Großwetterlage wie dem von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen abkoppeln.“

Trotzdem schnitt der Sektor in den vergangenen drei Jahren schlechter ab als etwa Technologieaktien oder zyklische Konsumgüter. So gewann der S&P Global Clean Energy Index in den letzten zwölf Monaten ganze 2 % an Wert. Der S&P 500 legte im selben Zeitraum um 20 %, der Nasdaq 100 sogar um 26 % zu. Zugleich hat sich das Wachstum in den einzelnen Umweltsegmenten stabilisiert, unter anderem durch die steigende Nachfrage aus den Schwellenländern.

Aktiv gemanagte Fonds bieten je nach ihrem Investmentansatz gute Opportunitäten, um ökologische Themen in der Breite oder als Spezialthemen im Portfolio zu spielen. Die folgenden fünf Fonds bieten von Anlagekriterien und Kosten und Performance eine gute Wahl im Sinne einer langfristig überdurchschnittlichen Performance: Der Ökoworld Ökovision Classic (ISIN: LU0061 928585) wie auch der Pioneer Global Ecology A (LU02716 56133) zählen hier zu den etablierten Klassikern. Das Portfolio des Pioneer-Fonds enthält bis zu 60 Positionen, die maximal bei etwa 3 % gewichtet sind. Bei den Ökoworld-Fonds werden die ESG-Filter für die Nachhaltigkeitskriterien besonders rigoros eingehalten. Dazu zählen unter anderem der schonende Umgang mit Energie und Rohstoffen, keine Kinder- und Zwangsarbeit, faire Arbeitsbedingungen und Löhne sowie transparente Standards zur Verhinderung von Korruption und Bestechung.

Für den Vontobel Clean Technology (LU0384405600) fallen vergleichsweise hohe Gebühren an. Im Gegenzug liefert der von Pascal Dudle gemanagte Fonds eine kontinuierliche Top-Performance ab. Eine sehr gute Wahl unter den Nachhaltigkeitsfonds mit regionaler Ausrichtung auf Asien ist der seit der Auflage im Dezember 2005 von David Gait gemanagte und in London notierte First State Asia-Pacific Sustainability Fund (GB00 B0TY6V50). Unter den eher spezialisierten Produkten überzeugt der Pictet-Water P (LU 0104884860) mit seiner Portfoliostrategie. Trinkwasserhersteller sind darin ebenso enthalten wie Spezialisten für die Wiederaufbereitung von Wasser oder für Meerwasserentsalzungsanlagen.

Noch überschaubar ist das Universum der auf ökologischen Nachhaltigkeitskriterien basierenden ETFs. Der iShares Global Clean Energy UCITS (IE00B1XNHC34) bildet den gleichnamigen Index von S&P physisch ab und schüttet halbjährlich eine Dividende aus. Dieser Index beinhaltet die 30 größten Firmen, die in der Umwelttechnologie tätig sind. Ein Drittel dieser Unternehmen stammt aus den Schwellenländern. Der Lyxor World Water UCITS (FR0010527275) ist wiederum ein Klassiker unter ETF-Produkten auf den wichtigsten Index, der den Rohstoff Wasser abbildet. Dieser ETF glänzt mit einer langjährigen Top-Performance. Dazu wird jährlich eine Dividende ausgeschüttet.

Autor: Stefan Riedel, München