Fünf Spezialisten fürs Portfolio

Unternehmen in lukrativen Marktnischen überzeugen mit überdurchschnittlichem Gewinnwachstum und hoher Performance. Der Börsen-Kurier zeigt fünf interessante Nischenplayer.

Es müssen nicht immer sogenannte „disruptive“ Technologien sein. Es reicht bereits die Marktführerschaft in einer stabilen, expandierenden Nische, um hohe Margen und kontinuierliches Ertragswachstum zu erzielen.

Ein positives Beispiel ist hier der führende Haushaltsroboter-Hersteller iRobot (ISIN: US4627261005), dessen Staubsaugerroboter Wohnungen kartographieren können, was Vorteile für smarte Klimaanlagen oder Beleuchtungen in punkto Raumorientierung hätte. In den USA liegt der Marktanteil bei Staubsauger-Robotern bereits bei mehr als 80 % und 2017 kauften erst die frühen Anwender diese Produkte, woraus enorme Wachstumspotenziale resultieren. 2018 erwartet das Management ein Umsatzwachstum um 19 bis 22 % auf 1.050 bis 1.080 MioUSD und der Gewinn/Aktie sollte von 1,77 auf 2,10 bis 2,35 USD steigen. Von 2013 bis 2017 stieg der Gewinn/Aktie um 17,1 % p.a., weshalb das für 2019 geschätzte Forward-KGV von 22,8 (Kurs 69,87 USD) noch weitere Kursanstiege zulässt. Die iRobot-Aktie liegt auf 3-Jahres-Sicht ca. 114 % im Plus.

Als deutsches Unternehmen der weltweit größte Anbieter unter den unabhängigen Schmiermittelherstellern ist Fuchs Petrolub (DE000579 0430). Das Familienunternehmen zählt unter anderem Automobilzulieferer, Maschinenbauer, Firmen der Metallverarbeitung sowie der Luft- und Raumfahrt zu seinen Kunden. Von 2012 bis 2016 wuchsen der freie Cash Flow (vor Akquisitionen) und der Gewinn/Aktie um jeweils 9,8 bzw. 6,4 % p.a. und die Stammaktie liegt auf 5-Jahres-Sicht 54 % im Plus. Die Aktie ist mit einem geschätzten Forward-KGV 2019 von 20,8 bewertet, bietet aber kontinuierliches Dividendenwachstum.

Im wachsenden Cyber-Security-Markt eines der renommiertesten Unternehmen ist die israelische Check Point Software Technologies (IL0010824113). Das Unternehmen schützt als führender Anbieter von Firewalls und Virtual-Private-Network-Lösungen Firmen vor Cyberattacken und zählt mehr als 100.000 Organisationen zu seinen Kunden. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt und der Gewinn pro Aktie stieg von 2013 bis 2017 um 11,2 % p.a, weshalb ein für 2019 geschätztes Forward KGV von 16,7 (Quelle: Reuters) günstig erscheint.

Zukünftig über Potenzial verfügt auch der bedeutende Industrie-Roboter-Spezialist Fanuc (JP3802400 006). Mit mehr als 100 Modellen bietet FANUC das weltweit größte Sortiment an Robotern für verschie­dens­te Applikationen und Branchen. Das japanische Unternehmen sollte besonders stark von der zunehmenden Digitalisierung der Industrieproduktion profitieren. Angesichts der Wachstumsaussichten ist ein Forward-KGV 2018/19 von 25,6 akzeptabel.

Ebenfalls in einer interessanten Nische ist die Straumann Group (CH0012280076) aus der Schweiz, ein weltweit führender Anbieter von Zahnersatz und kieferorthopädischen Lösungen, tätig. 2017 erwarb das Unternehmen eine Reihe innovativer Firmen und Beteiligungen. Die Produktpalette wurde ausgeweitet und der Umsatz stieg um 21 % auf 1.112 MioCHF. Die Betriebsmarge verbesserte sich von 24,8 auf 25,5 % und der Gewinn/Aktie stieg um 20 %. Der Aktienkurs stieg an der Schweizer Börse in den vergangenen fünf Jahren um 370 %. Von 2013 bis 2017 wuchs der Cash Flow 9,4 % p.a., während der Gewinn/Aktie sogar von 6,55 auf 17,61 CHF ausgeweitet werden konnte. Daher sollte das geschätzte Forward-KGV 2019 von rund 30 niemanden erschrecken. Nach einer zwischenzeitlichen Kurskorrektur bestehen weitere Gewinnchancen.

Autor: Michael Kordovsky  (redaktion@boersen-kurier.at)