Die Klausurtagung der Niederösterreichischen Finanzdienstleister

Strengere gesetzliche Auflagen schützen die Konsumenten. Für die Finanzdienstleistungsbranche bedeutet dies eine stetige Anpassung an immer neue Normen. Die gewerblichen Vermögensberater sind dafür gut gerüstet.

Die Klausurtagung der niederösterreichischen Finanzdienstleister fand dieses Jahr in Langenlois statt. Dabei kommen alljährlich die Standesvertreter zusammen. Denn in turbulenten Zeiten auf den Finanzmärkten ist es notwendig, sich thematisch und strategisch permanent weiter zu bilden. Gewerbliche Vermögensberater gibt es flächendeckend in allen Bezirken Niederösterreichs (Sie finden sie unter www.noe-finanzdienstleister.at). Sie sind teilweise auf bestimmte Sachbereiche spezialisiert, teilweise bilden sie Netzwerke, um den gesamten Bogen der Finanzdienstleistungen von Finanzierungen über Versicherungen bis hin zu Veranlagungen darzustellen.

Strenge Prüfung
Inhaltlich beschäftigte sich die Klausur vor allem mit der Umsetzung der EU-Richtlinie IDD (Insurance Distribution Directive), den Prüfmechanismen der Finanzmarktaufsicht (FMA) sowie die aktuelle Stellung der Lebensversicherung.

Alfred Fuchs von der FMA informierte über die Prüfungsarten bei Wertpapierfirmen und Wertpapierdienstleistungsunternehmen. Bei den Konsumenten viel zu wenig bekannt ist, dass die heimischen Wertpapierunternehmen sehr streng überwacht und geprüft werden – ähnlich wie die Banken. Dies ist aber ein unglaublich wichtiger Faktor für die Sicherheit der Konsumenten und ein starker Wettbewerbsvorteil gegen-über Veranlagungsformen, die keiner staatlichen Prüfung unterliegen.

Ausgezeichnete Produkte
Der Aktuar Johannes Wirius sprach über die Rolle der Lebensversicherung. Er hält sie nach wie vor für eine sehr gut geeignete Anlageform. Sie gibt es in verschiedenen Ausformungen für verschiedene Einsatzbereiche: Als Einmalerlag, als Ansparform, mit Risikoanteil, ohne Risikoanteil, Auszahlung als Rente, Auszahlung einmalig usw. Für den Konsumenten bedeutet dies, sich vor einer Produktauswahl ausgiebig beraten zu lassen.

Beste Zukunftsaussichten
Obmann Michael Holzer freute sich, den Klausurteilnehmern die Initiative für Finanzbildung vorzustellen. Sie wurde von steirischen Kollegen ins Leben gerufen und wird auf Initiative Holzers auf Niederösterreich übertragen. Holzer: „Es gibt unverändert einen sehr hohen Nachholbedarf in Sachen Finanzwissen in den Schulen. Mit dieser Initiative werden wir diesen ein Stück weit verringern.“

Eine Herausforderung ist auch die rasante Veränderung in der Kommunikation zwischen Beratern und Konsumenten, Stichwort „IT-Generation“. Dazu der Obmann: „Wir setzen alles daran, dass insbesondere unser hoher Qualitätsstandard in der Beratung zumindest beibehalten wird. Unsere Betriebe sind sehr flexibel und können alle technologischen Veränderungen mitmachen. Dies bietet uns auch Chancen, die Qualitätsstandards in Zukunft sogar noch weiter zu verbessern.“

Autor: Rudolf Erdner
Foto: WKNÖ