Ziel: Erlösausfälle 2019 wieder ausgleichen

Der Börsen-Kurier im Gespräch mit Warimpex-CFO Daniel Folian.

Patrick Baldia, Börsen-Kurier: Herr Folian, welche Highlights zeichnen sich für die Warimpex heuer ab?

Daniel Folian: Auch 2019 steht für uns ganz im Zeichen des organischen Wachstums. Der Fokus liegt dabei auf dem Aufbau unseres Immobilienbestandes, indem wir laufende Entwicklungsprojekte rasch fertigstellen, neue Projekte zeitnahe auf Schiene bringen und cashflowbringende Assets mit Potenzial erwerben. So freuen wir uns im ersten Quartal 2019 auf die Eröffnung des Mogilska Office in Krakau und planen zudem, unsere aktuellen Entwicklungsprojekte in Krakau, Bialystok und St. Petersburg rasch zum Baustart zu führen.

Börsen-Kurier: Wann werden Sie die Umsatzlücke, die durch den Teilportfolioverkauf im Jahr 2017 entstanden ist, über Entwicklungen und Akquisitionen ausgleichen können?

Folian: Unser Ziel ist es, 2019 die Erlösausfälle wieder auszugleichen – und das mit einer deutlich geringeren Verschuldung. Wie bereits erwähnt, setzen wir dafür zum einen auf strategische Zukäufe cashflowbringender Assets als auch auf unsere Projektentwicklungen. So erwarten wir aufgrund der im Oktober 2018 erfolgten Fertigstellung des Ogrodowa Office in Lodz sowie der Fertigstellung des Mogilska Office in Krakau im Frühjahr 2019 eine deutliche Umsatzsteigerung sowie eine Verbesserung des Bruttoertrags.

Börsen-Kurier: Bislang haben Sie sich nach dem Teilportfolioverkauf – über Entwicklungen und Akquisitionen – überwiegend dem Bürobereich gewidmet. Planen Sie künftig auch im Hotelbereich aktiv zu werden?

Folian: Unser Know-how stammt immer noch aus der Hotelentwicklung und es ist unser Ziel, vielversprechende Gelegenheiten, die sich in diesem Bereich ergeben, auch in Zukunft zu nutzen. Neben unserem Engagement in den CEE-Kernmärkten Polen und Ungarn prüfen wir derzeit auch Optionen in Westeuropa. Im Falle einer geplanten Akquisition in Deutschland sind die Verhandlungen bereits fortgeschritten. Es handelt sich dabei um eine Hotelimmobilie, die aber auch über Erweiterungsflächen verfügt, auf denen man Büros realisieren könnte. Sollte der Deal zustande kommen, kaufen wir dort Cashflow ein mit einem zusätzlichen Entwicklungspotenzial. Diesen Weg sind wir auch in der Vergangenheit bereits mehrfach gegangen, wo wir Grundstücksreserven neben von uns entwickelten Hotels für die Errichtung von Bürogebäuden genutzt haben, da viele Hotels optimal durch Büro- und Konferenzräumlichkeiten ergänzt werden – und umgekehrt.

Börsen-Kurier: Bitte geben Sie einen kurzen Ausblick für 2019 auf die für Warimpex relevanten Immobilienmärkte.

Folian: In Polen gehen wir auch für das Jahr 2019 von einer starken Entwicklung im Office Bereich aus, da sich die gute wirtschaftliche Lage positiv auf die Unternehmen auswirkt, diese expandieren und passende Büroflächen benötigen. Der Boom im Office Bereich ist besonders in den Sekundärmärkten abseits von Warschau sichtbar, wo das Angebot an vermietbaren Flächen gegenüber der polnischen Hauptstadt kontinuierlich aufholt.

Der kontinuierliche Anstieg des Investmentvolumens wird sich auch in Ungarn weiter fortsetzen. Dies ist vor allem auf die relativ hohen Renditen zurückzuführen. Vor allem der Budapester Büromarkt entwickelt sich sehr gut – die Nachfrage nach zentral gelegenen, gut angebundenen Büroflüchen ist hoch, die Leerstandsquote befindet sich derzeit auf einem Rekordtief. Aus diesem Grund sehen wir in Budapest auf jeden Fall großes Potential.

An Russland halten wir auch 2019 fest – aktuell ist es jedoch schwierig, eine Prognose für den Rubel und die russische Wirtschaft zu treffen. Die Nachfrage nach A-Klasse Büroimmobilien ist in St. Petersburg weiterhin stark und die Renditen sehr interessant.

Börsen-Kurier: Und wird sich der Brexit auf die CEE-Büromärkte auswirken?

Folian: Die CEE-Länder könnten zu den großen Gewinnern des Brexit werden, da viele Back-Office-Bereiche, die bisher in Großbritannien angesiedelt waren, nach Warschau, Prag oder Bukarest verlagert werden. Für die Mitarbeiter werden dann natürlich auch Büroflächen benötigt.

Foto: Warimpex