„Ich hätte besser vorsorgen sollen!“

Ohne persönliche Vorsorge wird es schwierig, im Alter seinen Lebensstil beibehalten zu können.

RudolfPreyer. 3,5 Mio Österreicher sind derzeit älter als 50 Jahre – fast die Hälfte von ihnen „rudert“, finanziell über die Runden zu kommen. Nahezu jeder Zweite bemängelt somit auch seine persönliche Vorsorge: „Ach, hätte ich doch nur früher…“

Eine aktuelle Studie (Sample: 1.500 Befragte) von Marketagent.com zeigt, dass insbesondere Frauen gefährdet sind, ihren Lebensstandard im Alternicht mehr halten zu können. 30 % der weiblichen Befragten sehen sich tatsächlich in einer „unterdurchschnittlichen Lage“, bei den Männern sind dies 22 %. Knapp die Hälfte dieser Altersgruppe erklärt, dass sie sparen und darauf achten muss, mit ihrem Geld über die Runden zu kommen. Auch hier sind Frauen (54,3 %) deutlich stärker betroffen als Männer (40,5 %). Die Kernbotschaft der Studie: Knapp 40 % sagen, sie hätten „mehr für die Pension vorsorgen“ sollen.

In der Pension vereinsamt“
Die Pensionisten in der Befragung erklären, dass sie es „alles in allem“ in der Pension „etwas schlechter“ haben. Und jeder 25. äußert sich dahingehend, dass es ihm oder ihr nunmehr „viel schlechter als erwartet“ gehe. Dabei zeigen sich große Unterschieden bei den Jahrgängen: Während „nur“ 12,3 % der 60- bis 69-Jährigen meinen, dass es ihnen schlechter als erwartet geht, sind es bei den 50- bis 59-Jährigen, die schon in Pension sind, bald doppelt so viele Personen (23,1 %), und bei den 70- bis 79-Jährigen leicht mehr (15,8 %).

Wenig überraschend: Von „verschlechterten Lebensumständen“ sprechen Alleinstehende deutlich öfter als Verheiratete oder in Partnerschaft Lebende.

Das liebe Geld“
Mit deutlichem Abstand größter Nachteil der Pension ist es laut Umfrage, weniger Geld zur Verfügung zu haben. Die Hälfte der Pensionisten ist dieser Meinung.

Ebenfalls mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer von Marketagent.com hat Angst davor, nicht mehr selbstbestimmt und selbständig leben zu können. Angst hat die „Generation 50+“ vor allem vor körperlichen Beschwerden, Schmerzen und Krankheiten. Zwei Drittel aller Befragten fürchten sich davor. Sorgen um die geistige Fitness und die Angst, dement zu werden, plagen zwei von drei, bei den Über-70-Jährigen sind es bereits 71 %. Jeder Vierte ängstigt sich, zu verarmen und finanziell eingeschränkt leben zu müssen. Auffällig dabei ist, dass bereits jeden Dritten in der Kohorte der 50- bis 59-Jährigen diese existenziellen Sorgen plagen.

„Ach, hätte ich doch nur früher vorgesorgt!“ als Fazit? „Gestern“ war der beste Zeitpunkt dafür – der zweitbeste ist übrigens heute.

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