Kampf dem Krebs!

Eine neue Aktienanleihe setzt auf Onkologie-Spezialisten. Unternehmen, die im Bereich der Onkologie forschen werden auch weiter an Bedeutung gewinnen.

Harald Kolerus.Traurig aber wahr: Die Wahrscheinlichkeit in seinem Leben von der Diagnose Krebs betroffen zu sein, liegt bei rund 40 %. Deshalb gibt es Forderungen zu einer „gebündelten europäischen Kraftanstrengung“, um eine Lösung gegen dieses Übel zu finden, wie es auch unlängst EVP-Fraktionsvorsitzender Manfred Weber bei einem Vortrag in Wien formulierte: „Ein Land alleine schafft das nicht, das geht nur gemeinsam. Außerdem würden mit so einem Vorzeigeprojekt auch wichtige Impulse für die EU-Wirtschaft gesetzt.“

Man wird sehen, ob ein solch grenzübergreifender „Moonshot“ tatsächlich zu verwirklichen ist, aber bereits jetzt wird an der Bekämpfung der heimtückischen Krankheit heftig geforscht. Mit durchaus erfreulichen Resultaten: „Vor 1980 starben mehr als zwei Drittel aller Krebspatienten an ihrer Erkrankung. Heute kann mehr als die Hälfte auf dauerhafte Heilung hoffen“, so das Deutsche Krebsforschungszentrum DKFZ.

Wachsender Milliardenmarkt
Wobei man natürlich nicht die finanzielle Komponente vergessen darf: Der Markt für die Behandlung von Krebs (Onkologie) ist der mit Abstand größte Teilbereich innerhalb des Segments verschreibungspflichtiger Medikamente; Schätzungen zufolge könnte er in den nächsten Jahren auf ein Gesamtvolumen von 200 MrdUSD wachsen. Health-Care-Unternehmen verstärken hierbei ihre Stellung durch erhöhte Forschungsanstrengungen und Übernahmen. Zurzeit kann sich Roche noch als Nummer eins bezeichnen, muss sich aber vor diversen Konkurrenten in Acht nehmen. Bristol-Meyers Squibb (BMS), die aktuelle Nummer zwei im Onkologiemarkt, hat angekündigt, Celgene, die Nummer vier, für stattliche 74 MrdUSD übernehmen zu wollen.

Das könnte den bisherigen „Platzhirsch“ Roche doch unter Druck setzen, denn bei dem Unternehmen laufen Onkologie-Patente in den kommenden Monaten aus und durch den BMS/Celgene-Zusammenschluss könnte ein neuer Marktführer entstehen. In dem stark umkämpften Bereich der Immuntherapie ist Roché ebenfalls in Rückstand geraten. So erwies sich das Medikament Tecentriq als weniger effizient als angenommen.

Vier in Einem
Wer in dem harten Wettrennen die Nase vorne haben wird, lässt sich nicht abschätzen. Allerdings muss man ja auch nicht auf nur ein „Pferd“ setzen. Eine Lösung für einen alternativen Investmentansatz bietet die „9,50% p.a. Protect Multi Aktienanleihe auf Bristol-Myers Squibb, Merck, Novartis, Roche“ (ISIN: DE000VF4C3E9). Heiko Geiger, Spezialist für strukturierte Produkte des Unternehmens, erklärt im Gespräch mit dem Börsen-Kurier: „Die genannten Pharma-Unternehmen sind Blue Chips, die breit aufgestellt aber gleichzeitig einen starken Fokus im Onkologie-Bereich haben. Sie gelten als weniger volatil im Vergleich zu kleineren, weniger bekannten Namen.“

Dadurch entsprechen sie laut dem Experten auch einem gewissen Trend zur Sektor-Rotation, der aktuell zu bemerken sei: „Investoren überlegen sich aufgrund der guten Performance von Technologiewerten in eher defensive Bereiche umzuschichten. Eine Tendenz, die auch von Ängsten eines Konjunkturabschwungs gestützt wird. Pharmatitel gelten klassischerweise als defensive Aktien. Mit ihrem Geschäftsfokus auf die Krebsforschung, kombiniert mit einem wachsenden Markt im Umfeld dieser Zivilisationskrankheiten, weisen sie aber auch potenzielle Kursfantasien auf.“

Die Aktienanleihe ist weiters mit einem attraktiven Kupon von fast 10 % ausgestattet und verfügt über einen komfortablen Abstand zur Barriere von 25 %. Abschließend meint Geiger zu dem Produkt: „Somit eignet es sich vor allem für Investoren, die mit leicht fallenden über seitwärts tendierenden bis zu leicht steigenden Märkten rechnen.“

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