Immobilien-Hausse in Österreich

Neuer Investment-Rekord – Hälfte der Gelder kommt aus dem Inland.

Rudolf Preyer. Wären noch mehr Immobilienprodukte am heimischen Markt vorhanden gewesen, wäre der Investmentrekord noch höher ausgefallen. Das nunmehrige Allzeithoch – der Gipfel von 2017 wurde geknackt – bezifferte Michael Ehlmaier, der CEO der EHL Gruppe, mit „knapp 6 MrdE“ (+50 % gegenüber 2018).

Im Rahmen der traditionellen Neujahrs-Pressekonferenz versicherte Franz Pöltl (Bereich Investment), dass eine Aktienveranlagung keine Konkurrenz zur Wertanlage in Immobilien darstelle. In Immobilien investiere man nicht, um hohe Renditen zu erzielen, sondern vielmehr zur „Konservierung des Vermögens“ – wenngleich festverzinsliche Anleihen immer noch einen deutlich geringeren Ertrag gegenüber Immobilienrenditen bringen.

Zum Status Quo
Aufgrund des „Berliner Spektakels“ (Stichwort „Mietendeckel“) sei gerade Wien für internationale Investoren interessant. Das Transaktionsvolumen nach der Herkunft der Investoren aufgesplittet, ergibt demnach folgendes Bild: 47 % stammen aus Österreich, 23 % aus Deutschland, 9 % aus der Schweiz, 11 % aus Korea (das Hilton am Stadtpark etwa wurde an ein in Korea domiziliertes Konsortium verkauft), und das UK und die USA kommen auf jeweils 3 %.

Rund 31 % des Transaktionsvolumens belaufen sich laut EHL auf Büros, 27 % wurde in Wohnimmobilien investiert, 15 % in den Bereich Einzelhandel (Halbierung von ehedem 29 %), 14 % in Hotels, und 7 % in Logistikimmobilien.

Was die Rendite betrifft: Die Spitzenrendite im Segment Büro gab nochmals kräftig auf aktuell 3,25 % nach. Auf diesen Wert hat sich auch die Spitzenrendite Wohnen verringert. Von niedrigen Spitzenrenditen dürfe man sich aber nicht „in die Irre führen lassen“, so Pöltl. Bekanntermaßen können sich bonitätsstarke Investoren gegenwärtig „äußerst attraktiv“ refinanzieren und auf Cash-Bestände müssen gar Strafzinsen bezahlt werden.

Anhaltende Immo-Hausse
Auf das Regierungsprogramm angesprochen, dass auf Investitionsanreize für Sanierungen und Neubauten abzielt, meinte Sandra Bauernfeind (Wohnimmobilien), dass man derzeit noch konkrete Regierungspläne abwarten müsse. Erhoffen dürfe man sich allerdings höhere bzw. neue Abschreibungsmöglichkeiten.

Pöltl warb abschließend für Immobilien: Für diese spreche jedenfalls – im Unterschied zu Aktien -, dass ein Investor nicht bereit sein müsse, einen Teil des eingesetzten Kapitals risikohalber verlieren zu können. Und Ehlmaier zufolge dürfte die Immo-Hausse auch in den kommenden Jahren anhalten. Kurzum: Heimisches Betongold glänzt derzeit wie noch nie.

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