Teil-Erwachen des Flugzeugsektors
Boing, Airbus, Bombardier und Co. Wie es der geprügelten Flugzeug-Branche geht.
Roman Steinbauer. Boeing (ISIN: US0970231058) verkündete den Abbau von 16.000 Mitarbeitern. Airbus (NL0000235190) erhielt im Mai keine Bestellung und produziert aktuell die doppelte Stückzahl als es der Nachfrage entspricht. Ein zeitlicher Wettlauf um einen Schrumpfungsprozess prägt das Bild bei Flugzeug-Herstellern und deren Zulieferern. Doch der tiefe Schlag mit einer beispiellosen Dezimierung der Aktiennotizen lässt hartgesottene Investoren seit Wochen kräftig in diesem Segment zulangen.
Keineswegs lässt sich dies für die hochspekulativen Titel des kanadischen Business-Jet und Bahntechnikherstellers Bombardier (CA0977512007) feststellen. Diese verloren in zwölf Monaten 75 % an Wert und verblieben im depressiven Zustand. Im krisenhaften Modus befand sich das mit 6,9 Mrd€ verschuldete Unternehmen bereits davor. Weltweit wurden 2.500 Mitarbeiter freigesetzt. Wurde im Vorjahr das defizitäre Regional-Jet-Segment um 363 Mio€ an den Mitbewerber Mitsubishi Heavy Industries veräußert, erfolgte nun der Rückzug aus der Commercial Aviation (nicht ziviler Werksflugverkehr). Ebenso kamen seit Jahreswechsel die Wertpapiere des brasilianischen Jet-Produzenten (70 bis 130 Sitze) Embraer (US29082A1079) unter die Räder. Allerdings setzte der Kurs im Gegensatz zu Bombardier bereits zu einer Erholung an.
Nur zaghaft gedieh die Erholung der Valoren des Zulieferers Rolls Royce (GB00B6 3H8491). Die Briten zählen neben dem US-Tech-Mischkonzern United Technologies (US9130171096, Pratt & Whitney-Motoren), General Electric (US3696041033) und Honeywell (US4385161066) zu den führenden Anbietern von Antrieben für die Luftfahrt. Zudem ringt die französische Safran (FR0000073272) im Triebwerke-Wettbewerb mit. Die Aktien des Pariser Unternehmens erholten sich seit dem „Corona-Sell-Off“ um 50 % aber bereits beachtlich.
Durch eine enorme Nachfrage getrieben (Handelsumsätze so hoch wie seit 2016 nicht mehr) reagierten bereits auch die Papiere des US-Kunststoffkomponenten-Herstellers für die Luftindustrie, Textron (US8832031012), positiv. Ebenso kulminierte nach einem Abschlag um drei Viertel des Wertes die Nachfrage nach Valoren der Spirit AeroSystems (US8485741099). Die Gesellschaft aus Kansas baut Rumpf-Komponenten für Boeing und steigerte bis zur Krise die Gewinnausschüttung beständig
In Bodennähe befinden sich derzeit noch die Aktien des österreichischen Spezialisten für Leichtbauteile für Passagiermaschinen bzw. Triebwerke, FACC. Die Anfrage des Börsen-Kurier bezüglich eigener Einschätzungen der Auftragslage ab dem 2. Halbjahr blieb leider unbeantwortet.
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