Renditequelle und Lebenselixier

Wasser wird immer knapper, dies erfordert hohe Investitionen in die Infrastruktur.

Christian Euler. Frankfurt. „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser“, stellte der griechische Philosoph Thales von Milet bereits im sechsten Jahrhundert v. Chr. klar. Angesichts der zunehmenden Knappheit dieses elementaren Rohstoffes ist dieses Urteil aktueller denn je. Die verfügbare Menge an Wasser hat sich nicht verändert, seit es Wasser auf der Erde gibt – doch der Bedarf nimmt stetig zu. Der „Welttag der Ozeane“ am 8. Juni erinnert daran, dass die Erde zwar zu 70 % mit Wasser bedeckt ist, aber nicht einmal ein Hundertstel davon für den menschlichen Gebrauch verfügbar und zugänglich ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die wachsende Weltbevölkerung immer mehr des kostbaren Nass benötigt – sei es als Trinkwasser oder in der Landwirtschaft. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen soll der Bedarf bis 2050 um zwischen 20 und 30 % steigen. Unterdessen warnen die Weltgesundheitsorganisation und die OECD, dass schon 2025 die halbe Weltbevölkerung in Gebieten mit angespannter Wasserversorgung leben könnte. „Der Klimawandel, die Urbanisierung und die aufsteigende Mittelschicht mit verändertem Konsum- und Essverhalten – mehr Proteine bedeuten einen höheren Wasserverbrauch in Landwirtschaft und Produktion – machen den Wasser-Sektor zu einer der wachstumsstärksten Zukunftsbranchen“, glaubt Jean-Michel D’Urso, Lead Portfolio Manager des „Hornet Infrastructure – Water Fund“.

Ein drängendes Problem stellt vor diesem Hintergrund die unzureichende, veraltete und schlecht gewartete Infrastruktur dar: Breite Teile der Weltbevölkerung benötigen Anschluss an die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und undichte Leitungen müssen ersetzt werden, während die Landwirtschaft händeringend nach intelligenten Technologien für effizientere Bewässerung sucht. Der Investitionsbedarf ist daher enorm. Branchenkenner veranschlagen den globalen Wassermarkt auf jährlich rund 600 MrdUSD.

Doppelte Rendite
Anleger können beim Thema Wasser auf eine doppelte Rendite hoffen. Zum einen dürften die immensen Investitionssummen den Branchenvertretern überdurchschnittliche Gewinne bescheren. Zum anderen lassen sich diese Investments mit gutem Gewissen tätigen, tragen sie damit doch zur Lösung eines der drängendsten Probleme der Menschheit bei.

Das Strategie-Zertifikat auf den Aqua-Index von Vontobel (DE000VF55L25) bündelt rund 30 Firmen aus drei Themengebieten mit Wasserbezug, wobei der Schwerpunkt auf wachstumsorientierten Small & Mid Caps liegt. Anleger, die börsengehandelte Indexfonds bevorzugen, finden eine probate Lösung im „Lyxor World Water ETF“ (FR0010527275), der den gleichnamigen Index widerspiegelt.

Der „Hornet Infrastructure – Water Fund“ (LI0034053376) der Liechtensteiner GN Invest AG wiederum setzt ausschließlich auf Infrastruktur-Firmen. Dies sorgte im Rückblick für geringere Schwankungen: In den vergangenen sieben Jahren belief sich die Rendite auf durchschnittlich 5 % pro Jahr – bei einer Volatilität von 10,5 %. Ein Klassiker unter den Wasser-Fonds ist der im Jänner 2000 aufgelegte Pictet-Water (LU0104884860), der seinen Wert seither kumuliert um 260 % steigern konnte. Zu den Pionieren dieser Anlageklasse zählt zudem der „RobecoSAM Sustainable Water Fund“ (LU01330611 75), der auf strukturelle Gewinner entlang der Wasserwertschöpfungskette setzt. Die jährliche Entwicklung beläuft sich seit der Lancierung im Oktober 2001 auf 6,9 %.

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