Biotechnologie in aller Munde
Die Branche hat mehr zu bieten als nur den Corona-Impfstoff – auch in Europa.
Raja Korinek. Inzwischen häufen sich die Schlagzeilen rund um weitere Erfolge bei der Suche nach einem Impfstoff. Waren es am 9.11. Pfizer (ISIN: US7170811035) und Biontech (US09075V1026) aus den USA, die mit Fortschritten aufhorchen ließen, vermeldete nun der US-Biotechnologiekonzern Moderna (US60770K1079) positive Nachrichten. Das Unternehmen gab bekannt, womöglich schon in wenigen Wochen den Corona-Impfstoff an die EU liefern zu können, sofern der Impfstoff die notwendige Zulassung erhalte.
Moderna mischt bei Impfstoffen mit
Moderna bestätigte in diesem Zusammenhang auch die Unterzeichnung eines Rahmenvertrags. Diesem zufolge sollen in einem ersten Schritt 80 Mio Impfstoffdosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Mio weitere Einheiten. Der Moderna-Impfstoff hat nach eigenen Angaben eine Wirksamkeit von 94,5 %.
Anleger, die dem Aktienkurs noch reichlich Potential zutrauen, können dies etwa mit einem Faktor-Long-Zertifikat nutzen. Dabei wird die jeweils täglich prozentuelle Kursveränderungen des Basiswertes – in dem Fall ist es Moderna – mit dem Faktor des gewählten Zertifikats multipliziert. Ein
solches Produkt bietet die Bank Vontobel mit einem Faktor 2 an (ISIN: DE000VP8GA11).
Investoren sollten aber auch beachten: Sollte der Kurs der Moderna-Aktie längere Zeit seitwärts schwanken oder sinken, können sich prozentuell größere Verluste ergeben. Das liegt an der zugrundeliegenden Berechnung bei Faktor-Zertifikaten. Fällt die Aktie im Extrembeispiel an einem Tag um 50 %, muss der Kurs danach zu-nächst um 100 % steigen, damit der Kurs des Zertifikats wieder den Ausgangspunkt erreicht.
Europas Biotech-Perlen
Einzig, bei all der Euphorie rund um die Einführung eines Corona-Impfstoffes rückte vor allem die US-amerikanische Biotechnologiebranche in den Fokus – auch bei vielen Anlegern. Dabei gibt es auch in Europa jede Menge erfolgreicher Branchen-Player. Immer-hin schloss die deutsche Curevac ebenfalls unlängst einen Vertrag für die Impfstoff-Lieferung mit der EU-Kommission ab.
Und auch anderswo setzen sich europäische Biotechnologiekonzerne erfolgreich durch. Die dänische Genmab (DK0010272202) konzentriert sich etwa auf die Entwicklung von Antikörpertherapien. Vor wenigen Monaten gab der Konzern bekannt, gemeinsam mit Abbvie (US00287Y1091) die gegen Krebs gerichteten Antikörpermittel vom dänischen Konzern zu entwickeln und vermarkten.
In Deutschland fokussiert sich wiederum Evotec (DE0005664809) auf die Wirkstoffforschung und
-entwicklung gemeinsam mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen. Vor Kurzem schloss Evotec eine Entwicklungspartnerschaft mit dem finnischen Biotechnologiekonzern Rappta Therapeutics ab. Genanntes nordisches Unternehmen – das im Übrigen nicht an der Börse notiert – ist im Bereich der Onkologie tätig. Eurofins Scientific (FR0000038259) bietet hingegen Analysenlabore an, in denen etwa Lebens- und Futtermittel untersucht werden.
Alle Player in einem Korb
Sowohl Genmab, als auch Evotec und Eurofins sind Teil des „European Biotech Index“. Dieser umfasst 30 Branchenaktien, wobei die selektierten Titel etwa in der Entwicklung oder in der biotechnologischen Herstellung von Medikamenten tätig sind. Hinzu kommt ein weiteres Detail: Im Index sind die Aktien grundsätzlich alle gleich gewichtet, wobei eine Anpassung einmal pro Quartal erfolgt. Interessierten Anlegern unter den Börsen-Kurier-Lesern bietet die UniCredit die Möglichkeit, auf die weitere Entwicklung mit einem Indexzertifikat zu setzen (DE000HX 28ET5).
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