Lukrative Welt der Körperpflege

In der Beauty-Industrie riecht es keineswegs nach Krise.

Roman Steinbauer. Der Unternehmensberater McKinsey hält für 2020 einen Einbruch in der Beauty-Industrie von bis zu -35 % für möglich. „Data Bridge Market Research“ veranschlagt dennoch den weltweiten Umsatz im Jahr 2026 auf 531 Mrd Euro und schreibt ein Langfrist-Wachstum von beeindruckenden 5,1 % p.a. vom Vorkrisenniveau fort. Ein höheres Einkommen und Körperbewusstsein in Asien spiele dem Segment zusehends zu. Der Trend gehe klar in Richtung Organic- und Naturkosmetik. Bridge Market hebt zudem die steigende Pflege- und Duftnotennachfrage männlicher Kunden hervor.

Langfrist-Chancen führten zu Zukäufen
Aktieninvestitionen in den Sektor der Verschönerung wurden durch Lockdowns nur kurzfristig enttäuscht. Im Chartbild der Estée Lauder (ISIN: US5184391044) ist keine Krise nachvollziehbar, das Jahresende brachte gar ein neuer Höchststand.

Jüngst kräftig zugegriffen haben Investoren bei den zuvor überverkauften Papieren der Coty Inc. (US2220702037). Der in die Verlustzone geratene Konzern aus Minneapolis entwickelt und vertreibt global Produkte der Marken Calvin Klein, Hugo Boss, Gucci sowie Wella. Früh kam zudem der Wendepunkt beim Gesichts- und Lippendekoranten, ELF Beauty (US26856L1035) aus Oakland.

Imposant der Wiederaufstieg der Notiz bei MAV Beauty Brands (CA57767U1066). Die Körperpflegemarken der Kanadier inkludieren Cake Beauty, Marc Anthony und Renpure. Der aufstrebende Trend bei Inter Parfums (US4583341098) wird durch die hohe Dividenden-Rendite von nahe 3 % gestützt. Die New Yorker Gesellschaft produziert hochwertige Kosmetika für Lizenznehmer wie Burberry, Van Cleef, & Arpels, Jimmy Choo, GAP oder Banana Republic.

Der Warpaint-London-Kurs (GB00BYMF3676; die Flaggschiff-Marke W7, wird über Beauty Shops in Europa und den USA vertrieben) strebt seit Dezember steil nach oben. Auch Aktien des Favoriten der vergangenen Dekade, Kose Corp. aus Tokyo (JP3283650004; Visee, Fasio, Elsia, Suncut-Produkte), setzen Richtung Rekordstand an. Gering tangiert wurden die Titel des fernöstlichen Marktführers Shiseido (JP3351600006), obwohl im 3. Quartal der Gewinn je Aktie zur Vorjahresperiode von umgerechnet 0,40 auf 0,15 Euro einknickte.

Die L‘Oreal-Notiz (FR0000120321) gab seit November ab – allerdings nach einer Performance von +250 % seit 2008. Emotional in einer Hochschaubahn fühlen sich Anleger der Luxemburger L‘Occitane (LU0501835309). Die Papiere kamen trotz des jüngsten Anstiegs langfristig nicht vom Fleck. Ein Schicksal, das Anleger des New Yorker Haarfarb-Spezialisten Revlon (US7615256093) teilen.

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