Von steigenden Dividenden profitieren

Die Ausschüttungen dürften für 2021 angehoben werden. Das eröffnet interessante Chancen.

Raja Korinek. Angesichts des anhaltenden Zinstiefs vor allem bei sicheren Anleihen in den Industriestaaten griffen viele Anleger in den vergangenen Jahren bei lukrativen – aber soliden – dividendenzahlenden Unternehmen vermehrt zu. Umso herber war die Enttäuschung, als im Vorjahr aufgrund der schweren Corona-Pandemie viele Unternehmen ihre Ausschüttungen stutzten oder ganz aussetzten. Das Blatt wendet sich allerdings: Jetzt, da der Wirtschaftsaufschwung wieder an Fahrt gewinnt und Unternehmen teils ansehnliche Gewinnsprünge verzeichnen, dürften viele ihre Dividendenzahlungen wieder anheben. Jan Ehrhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital AG, meint im Gespräch mit dem Börsen-Kurier, die Entwicklung zeige auch, wie konstant Dividenden-Einnahmen letztendlich als Teil einer gesamten langfristigen Aktienanlage seien.

Dividenden dürften wieder anziehen
Allein die erwarteten Ausschüttungen am Dax 30 dürften mit 40,2 Mrd Euro das Vorkrisenniveau sogar übertreffen. Am – seit vergangenen September ausgeweiteten – Dax 40 dürften die Dividendenzahlungen für 2021 gut 43 Mrd Euro erreichen. Auch in den USA sind die Aussichten positiv. Christian Preussner, Leiter Investment Specialist für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management, verweist auf einen derzeit einmaligen Umstand und sagt, US-amerikanische Unternehmen sitzen auf einer Rekordhöhe an Cashbeständen, die gut 35 % der Bilanzen ausmachen. „Die Konzerne werden dabei nicht ewig Liquidität horten. Ein Teil davon wird wohl für Dividenden oder für Aktienrückkäufe verwendet werden.“

Zuversichtlich stimmen Preussner auch die Schätzungen zu den US-Unternehmensgewinnen. Sie könnten in diesem Jahr ein neues Rekordhoch mit knapp mehr als 200 USD je Aktie im Schnitt aller am S&P 500 notierten Unternehmen erreichen.

Vorkrisenniveau beinahe erreicht
Wie weit die Ausschüttungen für das laufende Jahr tatsächlich angehoben werden dürften, das haben sich die Experten bei Janus Henderson in ihrer jährlichen „Global Dividend Index“-Studie näher angesehen. Darin hob der britische Vermögensverwalter angesichts der positiven Wirtschaftsentwicklung die globale Dividendenprognose für 2021 von 1,36 auf 1,39 Bio USD an, woraus sich übrigens ein Gesamtdividendenwachstum von 10,7 % ergibt. Die jüngsten Zahlen liegen damit außerdem nur 3 % unter dem Höchststand von vor der Pandemie. Damals erreichte das Niveau 1,43 Bio USD.

Für interessierte Anleger gibt es die Möglichkeit, mittels Zertifikate auf dividendenstarke Unternehmen zu setzen. In diesem Zusammenhang bietet die UniCredit ein Indexzertifikat auf den TraderFox-Dividenden-Champions-Defensive-Index (ISIN: DE000HU474Y5) an. Der Index umfasst 20 US-amerikanische Gesellschaften, die aufgrund hoher Dividendenzahlungen – aber auch mit Aktienrückkäufen – besonders hervorstechen. Dazu zählen Oracle (US68389X1054), 3M (US88579Y1010) sowie Intel (US4581401001). Zudem werden Dividenden in den Index reinvestiert.

Auch Europa punktet mit Dividenden
Eine weitere Möglichkeit bietet das Indexzertifikat der UBS auf den QIX-Dividenden-Europa-Index (DE000UBS2QX5). Darin enthalten sind 25 Titel. Gewählt werden jene Unternehmen, die deutlich höhere Dividenden als der Durchschnitt ausschütten. Dabei wird auf Aspekte wie etwa Dividendenkontinuität und -wachstum geachtet. Im Index enthalten sind Großkonzerne wie Nestlé (CH0038863350), Iberdrola (ES0144580Y14) und die Deutsche Post (DE0005552004).

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