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Der Profit als schöner Nebeneffekt

Kunstwerke gelten als sichere Geldanlage. Wir zeigen den Weg zur eigenen Sammlung.

Lea Schweinegger. Warum investieren Menschen in Kunst und schöne Dinge? Das deutsche Online-Portal Statista untersuchte die Gründe für einen Kunstkauf (für das Jahr 2019, Anm.). Zu diesem Zeitpunkt gaben 65 % der Befragten an, dass sie Kunst in erster Linie aus Sammlerzwecken, allerdings auch mit einer Investitionsperspektive erstehen. Dazu befragte Kunstexperten gaben an, dass für mehr als 80 % ihrer Kunden diese Motive entscheidend sind.

Trotzdem betonen Kunstexperten, Galeristen und Auktionatoren immer wieder, dass Kunst – abseits monetärer Vorteile – auch allein der Kunst wegen gekauft werden sollte. Der Idealzustand ist es natürlich, wenn beides Hand in Hand geht. Man verliebt sich in ein Werk, genießt den Anblick und profitiert zusätzlich von einer künftigen Wertsteigerung. Denn man tut sich ja Gutes, wenn man in Kunst, die auch gefällt, investiert. Oder wie es Pablo Picasso pathetisch einmal sagte: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ Und der Zeitgenosse Damien Hirst nimmt sich überhaupt kein Blatt vor den Mund: „Die Kunst dreht sich ums Leben, der Kunstmarkt ums Geld!“

Der Weg zur eigenen Sammlung
Wir weisen immer wieder darauf hin, dass beim Kauf eines Kunstwerkes Vorwissen notwendig und nützlich ist, damit man nicht „dumm“ dasteht, oder noch schlimmer, „für blöd verkauft wird“ (lesen Sie dazu auch unseren Bericht über Kunstfälschungen in BK16 vom 21. April). Das heißt, bevor man die richtigen – oder gar vermeintlichen – Experten anspricht, sollte man auf alle dienlichen Informationen zurückgegriffen haben und im Thema auch selbst ein wenig sattelfest sein.

Verschiedene Märkte für Kunst
Für den US-amerikanischen Investor und Kunsthändler Adam Lindemann gibt es in diesem Zusammenhang vier Arten von Kunstkauf. Lindemann gründete 2012 die Galerie „Venus Over Manhattan“ in New York City und widmet sich vornehmlich Ausstellungen, die das Thema Ikonoklasmus (steht auch für Bildersturm; darunter versteht man die Zerstörung heiliger Bilder oder Denkmäler, die von religiöser, kultureller oder politischer Relevanz sind; Anm.) zum Inhalt haben sowie Werken historischer und zeitgenössischer Künstler. Der Experte verweist in seinem Buch auf unterschiedliche Möglichkeiten, Kunst zu erstehen: Erstens, gleich auf dem sogenannten „Primary Market“ zuschlagen. Das ist der Erstkauf eines Kunstwerkes, entweder über eine Galerie oder direkt aus dem Atelier des hoffentlich noch relativ unbekannten Künstlers. Zweitens, auf dem „Secondary Market“ kaufen.

Sobald das Kunstwerk auf dem Primärmarkt gekauft wurde, gelangt es auf den Sekundärmarkt. Der Sekundärmarkt bezieht sich also auf Kunst, die bereits mindestens einmal verkauft wurde. Einfacher ausgedrückt befasst sich der Sekundärmarkt mit dem Wiederverkauf.

Drittens: Man kann Werke auch später im Rahmen einer Auktion, oder (viertens) auf einer Kunstmesse erstehen. Die letztgenannten Orte sind überhaupt sehr interessant, vor allem auch für Einsteiger in das Thema, da man sehr ungezwungen Information und Wissen aufsaugen kann und meist auch einen internationalen Überblick über die Szene bekommt.

Zu bedenken gibt es: Ist das begehrte Objekt auf keinem der beiden sehr interessanten ersten Märkte mehr erhältlich, dann folgt – wie beschrieben – das Auktionshaus. Dort jedoch hat der Meistbietende den Vorrang. Und: Bei einer Auktion zahlen Käufer ein Aufgeld von meist 20 % wie bei Sotheby‘s, Christie‘s oder Philipps.

Kunst ist zur sicheren Geldanlage geworden
Auch wenn Kunst schon für sich allein einen Wert darstellt, sind ausgewiesene Werke mittlerweile auch zu einer anerkannten alternativen Geldanlage geworden. Wie eben eine Aktie, die man in sein Depot „legen kann“. Doch apropos Aktie: Einerseits hat sie sich vor allem in den vergangenen zinslosen Zeiten wieder einmal als attraktivste Anlageform und bestes Mittel im Kampf gegen die Geldentwertung erwiesen. Doch spätestens der schreckliche Ukraine-Krieg hat andererseits gezeigt, dass es auch an den Börsen nicht immer nur nach oben gehen kann.

Warum also nicht gerade jetzt beginnen, sich mit dem Thema Kunst als sichere Geldanlage und Portfolioergänzung zu beschäftigen?

Foto: AdobeStock / kustvideo