Ab Herbst 2023: Goldbarren made in Austria

Edelmetallhändler Philoro investiert 60 Mio Euro und errichtet „Goldwerk“ vor den Toren Wiens.

Red./ks. Als Händler von Gold und anderen Edelmetallen hat sich das österreichische Unternehmen Philoro im gesamten deutschsprachigen Raum etabliert. 15 Filialen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein sowie ein Onlineshop stehen den Kunden mittlerweile zur Verfügung. Im vergangenen Jahr konnte Philoro erstmals knapp 2 Mrd Euro Umsatz erwirtschaften.

Jetzt wurde ein ganz neues spannendes Kapitel eröffnet: Bereits im Oktober 2020 hat das Unternehmen ein 35.000 Quadratmeter großes Areal im Businesspark Korneuburg erworben, jetzt wurden die Pläne für die Errichtung des „Philoro Goldwerk“ präsentiert. Der Name steht für eine Scheideanstalt modernsten Zuschnitts, wie Geschäftsführer Rudolf Brenner vergangene Woche im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse ausführte: „Das ist nicht nur für uns, sondern für den gesamten heimischen Goldmarkt ein wichtiger Schritt. Wir bauen mit modernsten Materialien, setzen ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Nachhaltigkeit um und werden allein für die erste Ausbaustufe 60 Mio Euro investieren.“

Eckpunkte
Die Produktionskapazität soll nach Fertigstellung bis zu 120 Tonnen im Jahr betragen. Das entspricht etwa 2,5 % der gesamten Weltproduktion. Für das erste Jahr 2024 sind 60 bis 70 Tonnen geplant. Ziel sei es weiters, in Zukunft 100 % der Produktion aus recyceltem Gold zu fertigen. Sehr wichtig dafür ist laut Philoro auch die Erreichung höchster Qualitätsstandards. Hier ist die Zertifizierung durch die „London Bullion Market Association“ (LBMA) das Maß der Dinge. Philoro verkauft bereits heute ausschließlich Produkte, die diesem Top Level entsprechen, und will auch die eigene Scheideanstalt zertifizieren lassen.

100 neue Arbeitsplätze in „Fort Knox“
Geschäftsführer René Brückler, der für das Projekt die Hauptverantwortung trägt, verweist auch auf einen wichtigen wirtschaftlichen Aspekt: „Wir werden damit letztlich einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette nach Österreich holen und können mit der Inbetriebnahme auch Goldbarren ‚made in Austria‘ herstellen, mit unserer eigenen Prägung, aber natürlich auch gerne für andere Unternehmen.“

Und: „Es wird ein beeindruckendes Gebäude mit modernsten Anlagen und Materialien und großflächiger Photovoltaik. Das Goldwerk selbst wird 100 neue Arbeitsplätze schaffen, wir werden zudem aber auch unsere Zentrale und das Logistikteam hier ansiedeln und damit insgesamt 300 Mitarbeiter am Standort Korneuburg beschäftigen“, so Brückler.

Glücklich über diese Riesen-Investition und die vielen neuen Arbeitsplätze zeigt sich natürlich auch Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger: „Das Gold, das in der neuen Scheideanstalt gewonnen wird, wird einerseits zu Goldbarren, Münzen oder auch Halbfertigerzeugnissen für Juweliere verarbeitet, aber es entstehen in Zukunft auch Komponenten für die Industrie, und angesichts der fragilen internationalen Lieferketten ist jede Produktion, die wir bei uns in Niederösterreich haben, von großer Bedeutung und ein enormer Gewinn.“

Korneuburgs Bürgermeister Christian Gepp ist hoch erfreut über die Neuansiedlung in seiner Gemeinde: „Wir sind stolz, ein Unternehmen wie Philoro bei uns willkommen heißen zu dürfen. Und natürlich ist es auch spannend zu wissen, welch komplexe Prozesse hier ablaufen und dass wir künftig ein kleines ‚Fort Knox‘ in Form des Hochsicherheitslagers bekommen werden.“

Die Umsetzung des Projektes wird die Position des Unternehmens jedenfalls deutlich stärken, und damit auch die Attraktivität als Partner, zeigt sich Rudolf Brenner optimistisch: „Wir sind innerhalb der Branche ohnehin in stetigem Austausch, das Goldwerk ist derzeit zweifellos ein Highlight und zahlreiche Interessenten haben schon einmal vorgefühlt, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte.“

Foto: Philoro