Elektromobilität legt einen Gang zu

Die Verkaufszahlen legen zu, die Innovationen ebenso. Das birgt neue Anlagechancen.

Raja Korinek. Die hohen Strompreise sorgen für reichlich Schlagzeilen. Dennoch schreitet der Verkauf von Elektroautos voran, wie Zahlen belegen. Im Vorjahr wurden laut Statista weltweit rund 6,7 Mio Elektroautos neu zugelassen. Die meisten Neuzulassungen gab es mit rund 3,3 Mio Stromboliden in China.

Und hierzulande? Laut dem Bundesverband Elektromobilität Österreich stiegen die Neuzulassungen in jenem Zeitraum auf 20.537 Stück. Heuer wurden – bis Ende August – 19.550 Elektroautos zugelassen. Dies entspricht knapp 14 % aller Neuzulassungen. Aufholpotenzial gibt es somit reichlich.

Firmenflotten auf Strom
Dabei beschränkt sich der Kauf längst nicht auf Privathaushalte. Immer mehr Unternehmen rüsten ihre Flotten um. Hierzulande hat beispielsweise die Österreichische Post solch einen Schritt vor einigen Jahren gesetzt. Nun lässt der deutsche Autovermieter Sixt (ISIN: DE0007231326) mit entsprechenden Schlagzeilen aufhorchen. Der Konzern unterzeichnete mit dem chinesischen BYD, der unter anderem Elektroautos herstellt, eine Vereinbarung. In einem ersten Schritt bestellt Sixt mehrere tausend vollelektrische Fahrzeuge, wobei die ersten Fahrzeuge im 4. Quartal 2022 für Sixt-Kunden in Europa verfügbar sein werden.

Auch die Lkw-Sparte ist von den Innovationen längst umfasst. Ein Beispiel: Der Elektro-Sattelschlepper von Tesla (US88160R1014) mit dem Namen „Tesla Semi“ wird laut Konzernboss Elon Musk nach längerer Verzögerung nunmehr in die Produktion gehen. Und so sollen Anfang Dezember die ersten Fahrzeuge an den Getränke- und Lebensmittelriesen Pepsi ausgeliefert werden. Die Reichweite dieser Lkw soll dabei gut 800 Kilometer umfassen.

Lkw im Fokus
Überhaupt räumen die Experten beim Beraterhaus PwC der Elektrifizierung der Lkw-Sparte noch reichlich Potential ein. Laut der jüngsten Studie „The Dawn of Electrified Trucking“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, werden elektrisch angetriebene Lkw bald fester Bestandteil des Straßenbilds sein und innerhalb der kommenden 15 Jahre schritt-weise die Neuzulassungen im Nutzfahrzeugbereich dominieren. Doch das ist nicht alles. Die Studie verweist auf eine weitere Prognose: Sowohl Batterie – als auch Brennstoffzellen – angetriebene Zero Emission Vehicles (Null Emissionen Fahrzeuge) werden in Europa, Nordamerika und in China bereits im Jahr 2030 ein Drittel aller neu zugelassenen Lkw ausmachen. Bis 2035 wird der Anteil auf diesen Märkten bei den Neuzulassungen auf gut 70 % steigen.

Anleger, die auf einen weiteren Aufschwung in der Elektromobilität setzen wollen, können dies etwa mit Indexzertifikaten tun. So gibt es das „E-Mobilität Batterie Indexzertifikat“ von Alphabeta Access Products (DE000SLA8F91), das die gesamte Prozesskette einer Batterieherstellung mit insgesamt zehn Titeln bündelt. Dazu zählen zum einen Batterieproduzenten wie Varta (DE000A0TGJ 55) und Tesla, zum anderen etwa Lithiumkonzerne wie Albemarle (US0126531013) und SQM (US8336351056).

E-Mobilität beflügelt autonomes Fahren
Eine weitere Möglichkeit bietet das UBS-Indexzertifikat auf den „Solactive Elektromobilität und Autonomes Fahren Technologieträger“ (DE000UBS9EM9). Der Index umfasst derzeit 21 Titel, zu denen etwa STMicroelectronics (NL0000226223), Samsung SDI (KR7006400006) und Toshiba (JP3592200004) zählen.

Bei beiden Zertifikaten müssen Anleger aber Kurs- und Währungsschwankungen beachten.

Foto: tesla.com