Grüne Bausteine für die Zukunft
Infrastruktur und ESG passen gut zusammen, meint man bei Franklin Templeton.
Harald Kolerus. Wir leben in höchst unsicheren, schwierigen Zeiten – das muss nicht viel weiter ausgeführt werden. Ruhe ins Chaos können hingegen Infrastruktur-Investments bringen, die außerdem Nachhaltigkeits-Effekte ausspielen. Das meint Karl Banyai, Sales Director Franklin Templeton Austria. Der Börsen-Kurier hat den Experten zum Gespräch gebeten.
Der Stabilisator
Banyai sagt: „Geopolitische Unsicherheiten, hohe Inflation und die Energiekrise, bzw. Angst vor dem ersten Winter ohne russisches Gas bestimmen die Lage.“ Zwar scheinen die Gasspeicher in Österreich und Europa dem Vernehmen nach mittlerweile gut gefüllt, Hochstimmung will allerdings unter Investoren logischerweise nicht aufkommen. „Die Anleger sind ob Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen natürlich verunsichert“, so der Experte. Aktien erfreuen sich zwar immer wieder gewisser Zwischen-Spurts, ob das der erhoffte Aufwärtstrend ist, bleibt aber fraglich. Jedenfalls bestimmt Volatilität die Märkte, woran sich so schnell nichts ändern wird. Ban-yai sieht in diesem Umfeld Infrastruktur als stabilisierende und gleichzeitig nachhaltige Anlageklasse mit Potenzial: „Infrastruktur-Unternehmen können höhere Preise weitergeben und somit als Inflations-Hedge und außerdem der Diversifikation dienen.“
Breite Streuung
Diese Vorteile nützen kann man aus dem Hause Franklin Templeton mit dem „Legg Mason ClearBridge Infrastructure Value Fund“ (ISIN: IE00BDR6ZR32). Banyai stellt das Produkt vor: „Um Risken zu minimieren veranlagt der Fonds in keine Infrastruktur-Projekte, sondern in ausgesuchte börsennotierte Unternehmen rund um den Globus, was für breite Streuung sorgt. Ebenfalls der Diversifikation dienlich ist das Investment in unterschiedliche Sektoren wie Gas-, Strom- und Wasserversorger, Mautstraßen, Flughäfen, Eisenbahn, Erneuerbare Energien, 5G und Kommunikation. In der Regel finden sich 30 bis 60 Aktien im Portfolio.“ Der Fonds kann zu einem geringeren Anteil auch in Derivate investieren, um Risiko und Kosten zu verringern, oder um zusätzliches Wachstum bzw. Erträge zu erwirtschaften.
Im Portfolio finden sich also nicht nur klassische Branchen wie Straße oder Schiene, sondern sozusagen Vertreter der Next Generation im Infrastrukturbereich. Der Spezialist erklärt: „Energie-Transformation stellt einen unglaublichen Trend dar, von den Regierungen werden etwa in den USA und Europa milliardenschwere Investments in den Umbau des Energiesystems in Richtung Nachhaltigkeit beschlossen. Weitere Mega-Trends sind 5G und Digitalisierung, klar dass wir uns hier an führenden Unternehmen beteiligen.“
Spannende Aktien
Welche Titel landen nun im Portfolio? Die drei größten Positionen sind derzeit NextEra Energy, American Tower und Transurban Group. Banyai: „Man sieht, dass hier Unternehmen mit an Bord sind, die vielleicht nicht jeder Anleger so gut kennt, was aber nichts an deren Attraktivität einbüßt.“
NextEra aus den USA ist beispielsweise der weltweit größte Produzent von Wind- und Solarenergie. Zudem gehört der Konzern zu den Marktführern bei der Energiespeicherung – mit mehr Kapazitäten als jedes andere US-Unternehmen. So trägt es zu einer effizienteren Energienutzung bei. „Darüber hinaus ist NextEra ein ‚klassischer‘ Versorger – das bringt die Stabilität des regulierten Vertragsgeschäfts“, so der Experte.
Ein weiterer „Klassiker“ aus dem Portfolio ist Union Pacific, eine der größten US-Eisenbahngesellschaften mit mehr als 32.000 Meilen an Gleisen in 23 Bundesstaaten. In diesem Sinne könnte man sagen: Bei Infrastruktur-Investments läuft alles auf Schiene.
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