Unternehmen und ihre soziale Ader
Konzerne sind längst nicht mehr nur profitorientiert.
Christian Sec. Für Unternehmen ist soziales Engagement und Spenden nicht mehr nur auf die Adventzeit beschränkt. Etwa für Firmen, die eine starke Präsenz in der Ukraine haben, besteht gerade in diesen Zeiten ein starker Fokus, in dieser Region zu helfen.
Wie beispielsweise die Vienna Insurance Group (VIG), die mit drei Gesellschaften und rund 1.400 Mitarbeitenden in der Ukraine vertreten ist. Bereits unmittelbar nach Kriegsausbruch haben die Gesellschaften der VIG Wohnungen für Mitarbeiter und deren Familienangehörige organisiert und ausgestattet. Mehr als 600 Menschen konnten so, laut Unternehmen, untergebracht werden. Auch ein Hilfsfonds, der „VIG Family Fund“, für die Ukraine mit einer Dotation von 5 Mio Euro wurde eingerichtet. Aufgrund von Einzahlungen durch Gesellschaften des Konzerns und Mitarbeitern ist das Fondsvolumen auf mittlerweile 7 Mio Euro angewachsen. Mit dem Geld wird betroffenen Familien der ukrainischen Gesellschaften beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Wohnungen und Häuser sowie bei kriegsbedingten persönlichen Härtefällen geholfen. So wurde eine Auszahlung für einen Mitarbeiter geleistet, der durch einen Bombenangriff schwer verletzt wurde und eine Hüftprothese benötigt.
Der Stahlkonzern Voestalpine hat wiederum für diverse Projekte im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg insgesamt 1,25 Mio Euro für Hilfsprojekte gespendet. Unter anderem half die Steel Division des Konzerns, die eine Geschäftsbeziehung mit der ukrainischen Gemeinde „Horischni Plawni“ verbindet, der betroffenen Region mit einer Spende von 250.000 E.
Auch die OMV hat im Zuge der Ukraine-Krise einen beträchtlichen Anteil gespendet. Dabei wurden laut Auskunft NGOs wie z.B. SOS Kinderdorf, Caritas und Rotes Kreuz unterstützt.
Nicht nur Ukraine
Insgesamt fokussiert sich das soziale Engagement der OMV aber auf langfristige Kooperationen wie „Cape 10“, einer Organisation, die Menschen unterstützt, die unverschuldet (z. B. krankheitsbedingt), in Not geraten sind. Ein anderes Projekt, das die OMV unterstützt, ist der Klimaforschungswald, ein Projekt aus Österreich, das sich der Aufforstung von Wäldern widmet. Insgesamt investierte der Ölkonzern im Jahr 2021 18,4 Mio Euro in Community- und Sozialprojekte.
Der Maschinenbauer Andritz organisiert seine sozialen Hilfen dezentral an den weltweiten Standorten mit individuellen Aktivitäten, die zum Teil lokal tätige, zum Teil aber auch global tätige Hilfsorganisationen unterstützen. Spendenbeträge will das Unternehmen jedoch keine nennen.
Für den Baustoffproduzenten Wienerberger ist bereits seit 2012 sicheres und leistbares Wohnen ein wichtiges Anliegen. Das Unternehmen unterstützt diesbezüglich zusammen mit der internationalen Hilfsorganisation „Habitat for Humanity“ Sozialprojekte in verschiedenen Ländern und hilft bei der Umsetzung beim Bau von neuen Wohnungen für in Not geratene Familien.
Bei der Uniqa sind besonders jene Projekte ein Anliegen, bei denen auch persönliche Unterstützung gefragt ist. So packen bei vielen Projekten die eigenen Mitarbeiter an und stellen ihre Zeit zur Verfügung.
Seit 2013 ermöglicht der Versicherer allen Mitarbeitern, den Uniqa-Sozialtag zu nutzen. An einem zusätzlichen freien Tag wechseln dabei die Mitarbeiter die Perspektive und helfen mit bei sozialen Initiativen ihrer Wahl. Unter dem Titel „Soziale Geburt“ unterstützt die Uniqa-Privatstiftung auch das St. Josef Krankenhaus in Wien dabei, sozial bedürftigen Frauen in der Schwangerschaft und bei der Geburt zu helfen. Und last but not least ist die Uniqa auch Hauptsponsor der Special Olympics Österreich.
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