Vorsorgen mit Sachwerten

Edelmetalle, Immo-Fonds, Farbedelsteine und werthaltige Aktien.

Michael Kordovsky. Mit 40 % Edelmetallen und je 25 % defensiven Aktien und offenen Immobilienfonds sowie 10 % Farbedelsteinen sollte ein realer Werterhalt in den kommenden Jahren bis 2030 gelingen. Bei Aktien erfordert dies ein Screening wetterfester produzierender Gesellschaften mit hoher Eigenkapitalquote und immer benötigten Produkten. Als Pharmaunternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 59 % und kontinuierlichem Gewinnwachstum fällt in diese Kategorie etwa Sanofi (ISIN: FR0000120578). Oder Red-Bull-Konkurrent Monster Beverage Corp (US61174X1090) ist faktisch schuldenfrei und der Hersteller verpackter Lebensmittel, Hormel Foods (US4404521001) wiederum überzeugt mit einer Eigenkapitalquote von 57 % und einer Steigerung des Gewinns/Aktie von 6,9 % p.a. im Zeitraum 2012 bis 2022.

Beiersdorf (DE0005200000), bekannt für Nivea und Hansaplast, verfügt indessen über eine Eigenkapitalquote von 63 % und konnte den Gewinn/Aktie von 2013 bis 2022 um 3,9 % p.a. steigern.

Stabilität ins Portfolio bringen offene Immobilienfonds mit Wohnimmobilien-Schwerpunkt in Österreich und Deutschland wie zum Beispiel der „Real Invest Austria“ (AT0000634365), der nur in heimische Objekte und zu 80 % in Wohnen und Infrastruktur investiert und es in den vergangenen fünf Jahren auf eine Performance von 2,72 % p.a. brachte.

Edelmetalle und Farbedelsteine sind ein langfristiger Schutz vor Störungen im Finanzsystem. Da die Förderung von Gold, Silber und gewissen Farbedelsteinen immer schwieriger wird, resultiert daraus infolge der Angebotsverknappung eine Outperformance der Inflationsraten.

In den kritischen vergangenen fünf Jahren stieg der Goldpreis in USD um knapp 51 % (per 17.3.). Dazu Andrea Lang, Director Marketing and Sales, Münze Österreich: „Die aktuelle geopolitische Krise hat spürbare Einflüsse auf den Goldmarkt. Die meisten Gold-Rallyes wurden von einem starken Anstieg der Energiepreise begleitet.“ Von Vorteil sind regelmäßige Gold-Sparpläne zur Glättung des Einstandskurses. Dazu Lang gegenüber dem Börsen-Kurier: „Wir bieten entweder den regelmäßigen Ankauf eines physischen Goldproduktes – Barren oder Wiener Philharmoniker in Form eines Goldsparplans an oder offerieren mit der GoldReserve die Möglichkeit, durch kleine regelmäßige Geldbeträge zu einem Goldanleger zu werden. Der Kunde überweist monatlich einen Betrag, den wir in Gold umwandeln. Sobald sich der jeweilige Betrag auf eine Unze Gold summiert (31,104 g = ein Wiener Philharmoniker), wird die Münze nach Hause gesendet oder in das GoldDepot eingelagert.“ Silber hingegen sollte wegen der anfallenden Mehrwertsteuer von 20 % nur in Sondersituationen, wie massiven Abverkäufen, akkumuliert werden, wobei bei der Veranlagung das Wertverhältnis Gold zu Silber bei 3:1 liegen sollte (30 % Gold und 10 % Silber).

Bei den Farbedelsteinen lohnt sich eine Fokussierung auf Rubine. Dazu Edelstein-Experte Thomas Schröck zum Börsen-Kurier: „Rubin ist der in der Natur am seltensten vorkommende der berühmten Farbedelsteine. Außerdem erfährt er weltweit die größte Nachfrage.“ Die Wertsteigerung lag in den vergangenen 20 Jahren bei 8 % p.a. verglichen mit je 6 bzw. 5 % p.a. bei Blausaphir und Smaragd. Mit einem Mindestinvestment von 3.000 E ist man dabei. Wichtig ist ein seriöses Zertifikat: „Das weltweit am höchsten geachtete ist jenes der ‚Schweizer Stiftung Edelsteinforschung‘ in Basel, gefolgt von Gübelin in Luzern“, so Schröck.

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