Sachlicher Inflationsschutz
Mit Infrastrukturinvestments will Nordea langfristig der Teuerung trotzen.
Raja Korinek. Die Inflationsentwicklung dürfte länger im Fokus der Anleger stehen. In den USA war sie im Monat April erneut leicht rückläufig und stieg im Jahresvergleich um 4,9 %. In der Eurozone legte sie hingegen wieder zu. Das Plus lag im Vergleich zum Vorjahreswert bei 7 %.
Ein Schutz gegen die Inflation rückt angesichts der Entwicklungen zunehmend in den Fokus, wie sie zum Beispiel ein langfristiges Investment in Sachwerte bieten kann. Davon ist Robert Stan, Senior Investment Specialist bei Nordea, im Gespräch mit dem Börsen-Kurier überzeugt und verweist in diesem Zusammenhang auf den „Nordea 1 – Global Sustainable Listed Real Asset Fund“ (ISIN: LU2500361162). Der Fonds wird gemeinsam mit CBRE IM verwaltet. Letzterer Dienstleister ist auf das Management von Sachwerten spezialisiert.
Bürosektor sorgt für Schlagzeilen
Zuletzt haben allerdings negative Meldungen aus dem gewerblichen Immobiliensektor für Schlagzeilen gesorgt. Ob sich in solch einem Umfeld ein entsprechendes Investment lohnt? Stan will die Entwicklung nicht überbewerten.
Er sagt, „börsennotierte Immobilienunternehmen halten sich im aktuellen Umfeld gut. Viele der Meldungen haben mit dem US-Bürosektor zu tun, der weniger als 3 % der börsennotierten Immobilienindizes ausmacht, oder mit Immobilienvermögen, das aufgrund variabel verzinster Darlehen finanziert wird“. Insgesamt biete der Sektor breit gestreute Chancen, von Gewerbe- und Wohnimmobilien bis hin zum Gesundheitssektor und der Kommunikation.
Doch was reizt insbesondere im aktuellen Umfeld an Sachwertinvestments? „Die Vermögenswerte haben oft regulierte oder vertraglich vereinbarte Renditen, bei denen die Cashflows mit der Inflation steigen.“ Bei globalen Versorgern oder Mautstraßenbetreibern legen die Regulierungsbehörden etwa häufig fest, dass die Tarife direkt mit der Inflation steigen. Obendrein tendierten Sachwerte-Aktien teils aufgrund solcher Merkmale dazu, in einem inflationären Umfeld eine bessere Wertentwicklung an der Börse zu erzielen als der Gesamtmarkt, so Stan.
Zuverlässige Einkommensströme
Auch der Blick auf Dividenden kann sich bei Real-Asset-Unternehmen lohnen. „Sie bieten robuste Einkommensströme, die von Cashflows angetrieben werden.“ Stan verweist auf ein weiteres Detail: So beträgt das jährliche durchschnittliche Dividendenwachstum bei Real-Assets-Unternehmen 3,5 bis 4,5 %, wobei das Wachstum in einem inflationären Umfeld umso ausgeprägter sei. Im Fonds lag zuletzt im Übrigen die durchschnittliche Dividendenrendite bei 4,1 %.
Wie aber geht der Fonds vor? Zu den größten Positionen zählen Funkmastenbetreiber American Towers (US03027X1000) aus den USA sowie Cellnex Telecom (ES0105066007) aus Spanien. Zu den Versorger-Investments zählt WEC Energy Group (US92939U1060) aus dem US-amerikanischen mittleren Westen. Rund 70 % des WEC-Investitionsprogramms stehen im Zusammenhang mit der Energiewende, erneuerbaren Energien sowie der Steigerung der Netzzuverlässigkeit, zeigt Stan auf. Zugleich senkte der Konzern seine Emissionen in den vergangenen zwei Jahren kräftig.
Das französische Infrastrukturunternehmen Vinci agiert als Bauleiter und Betreiber von Konzessionen, so etwa von Mautstraßen und Flughäfen. Unter anderem bietet Vinci intelligente Mobilitätslösungen an, anhand derer Staus – somit auch Emissionen – verringert werden sollen. Tatsächlich steht nebst dem Inflationsschutz auch die Nachhaltigkeit im Fokus.
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