Do & Co überzeugt mit Wachstumsdynamik

Die Fundamentals stimmen, der Aktienkurs fällt aber. Wie es weitergehen könnte.

Michael Kordovsky. Do & Co hat reihenweise positive Nachrichten zu bieten, doch der Aktienkurs ist möglicherweise der fundamentalen Entwicklung etwas vorausgeeilt, denn: Nach einem Anstieg von 30,50 Euro am 6.11.2020 bis zu seinem Hoch am 22.6.2023 auf 138 Euro folgte bis zum 25.8.2023 wieder ein Rückschlag auf 107,40 Euro. Kann dem die fundamentale Entwicklung wieder entgegenwirken?

Die vergangenen Jahre waren wie ein Wechselbad zwischen heiß und kalt.

Erholung auf breiter Front
Die Kombination aus Airline Catering, Event Catering sowie Restaurants, Lounges und Hotels war während der Pandemie fatal. Umso stärker ist jetzt das Kontrastbild der dynamischen Erholung im Zug von Nachholeffekten im Tourismus. Gleichzeitig konnten in der Airline-Catering-Division mehrere bedeutende Neukunden an unterschiedlichen Standorten gewonnen werden, nämlich unter anderem Air Premia (ex LA), All Nippon Airways (ex München), KLM (ex JFK, Chicago, LA), Oman Air (ex London Heathrow) und Qatar Airways (ex London Heathrow).

Im Event-Catering profitierte Do & Co unter anderem von der Formel 1, dem FIFA World Cup und dem Tennisturnier ATP Masters in Madrid aus der Masters-1.000-Serie, bei dem mit 34.000 Gästen über einen Zeitraum von zehn Tagen mehr Gäste denn je verköstigt wurden. Das klingt perfekt. Nichtsdestoweniger befragte der Börsen-Kurier das Unternehmen zu den Auswirkungen des jüngsten globalen Konjunkturabschwungs. Ein Sprecher: „Wir sehen im Bereich Airline Catering weiterhin Wachstum, da der Flugverkehr, auch laut IATA-Studie, noch immer unter Prä-Corona-Niveau liegt. Wir merken weiterhin eine stark steigende Nachfrage, sowohl im Bereich der Auslastungen als auch der Flüge, zusätzlich gewinnen wir Neukunden und nehmen fortlaufend an großen Ausschreibungen teil, um weitere Marktanteile zu gewinnen.“ Und auf größere Projekte, die in absehbarer Zeit weitere Wachstumsschübe erwarten lassen, angesprochen: „Größere Projekte in absehbarer Zeit sind die Eröffnung unserer sechsten Gourmet-Küche in den USA in Miami mit dem ersten Kunden Delta, den wir bereits in Detroit und Boston servicieren. Hinzukommt der Formel-1-Grand-Prix in Las Vegas, nach Miami ebenso ein GP, den wir dieses Jahr das erste Mal kulinarisch betreuen.“

Die Zahlen stimmen
Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2022/23 um 101,3 % auf einen Rekordwert von 1.419 Mio. Euro. Mit einem Anstieg von 96 auf 143 Mio. Euro ebenfalls auf einen Rekordwert stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), während das Ergebnis je Aktie von 1,13 auf 3,44 Euro gesteigert werden konnte. Auch der freie Cashflow verbesserte sich von 53 auf 82 Mio. Euro. Und diese Entwicklungen wirken bereits bilanzstärkend, denn das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Ebitda konnte innerhalb des Geschäftsjahres bis 31.3.2023 von 3,31 auf 1,92 reduziert werden, und die bilanzielle Eigenkapitalquote verbesserte sich von 15,6 auf 19,6 %.

Im ersten Quartal 2023/24 setzt sich der jüngste Wachstumstrend mit einer Umsatzsteigerung um 39 % auf 401 Mio. Euro weiter fort und das Konzernergebnis stieg von 3,35 auf 15,45 Mio. Euro. Analysten rechnen bis 2026 mit starken Gewinnanstiegen. Auf Basis eines Kurses von 107,40 Euro liegt das für 2024/25 geschätzte KGV bei günstigen 13.

Fazit
Do & Co ist ein funktionierendes, krisenresistentes Unternehmen, dem es bald noch besser gehen sollte. Doch diese Story scheint bereits weitgehend im Kurs eingepreist zu sein. Deshalb sollte für einen Neueinstieg eine Bodenbildung im Kurs abgewartet werden. Auf jeden Fall arbeitet die Zeit für Do & Co. Die Aktie hat nach einer zwischenzeitlichen Konsolidierung weiter Luft nach oben.

Symbolbild: Pixabay / Didgeman