Die Kleinen kommen!

Small- und Mid-Caps für Zertifikate-Investoren.

Harald Kolerus. Am Anfang steht die übergeordnete Frage, wie sich der Zertifikate-Markt im heurigen zweiten Halbjahr bisher entwickelt hat. Die Antwort gibt Heiko Geiger, Fachmann auf dem Gebiet bei Vontobel: „Das Volumen entwickelt sich besser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch heuer gab es zwar einen Einbruch, aber die Erholung ist seit Juni zu beobachten. 2022 war das zweite Halbjahr schwächer.“

Den Hebel angesetzt
Weiters sieht der Experte einen „zweigeteilten“ Markt: „Hebelprodukte dominieren die Nachfrage, bei Anlage-Zertifikaten ist sie geringer.“ Geiger findet das eigentlich etwas schade, weil derzeit ein perfektes Umfeld für Bonus-Zertifikate und Aktien-Anleihen herrsche: „Es wäre jetzt recht komfortabel, die beiden letztgenannten Produktgruppen sechs bis zwölf Monate einfach zu halten. Der Abstand zur Barriere liegt im Schnitt bei 30 bis 35 %, und die Kupons sind aufgrund der gestiegenen Volatilität und hoher Zinsen attraktiv.“ Dennoch geht der Trend aktuell weiter zu Hebelprodukten, eigentlich konträr zur Anlagelogik – aber der Markt hat bekanntlich immer recht.

„Erschöpfte“ Blue Chips
Geiger beobachtet einen weiteren Trend, der allerdings sehr leicht nachvollziehbar ist: Anleger greifen via Zertifikaten vermehrt zu kleineren und mittleren Aktien; Blue Chips (eine Ausnahme bilden die führenden US-Technologiewerte wie Amazon, Alphabet usw.) rücken etwas in den Hintergrund. Warum? Großkapitalisierte Titel erscheinen „ausgeschöpft“, die Blue-Chips-Indizes treten auf der Stelle. Somit kommen Small- und Mid-Caps ins Spiel. Geiger: „Studien kommen zu dem Schluss, dass kleinere AGs wegen ihrem Hang zu stärkerer Volatilität zwar ein höheres Risiko bergen als die Schwergewichte, dafür werfen sie langfristig gesehen aber eine bessere Rendite ab.“ Vontobel trägt diesem Phänomen Rechnung und hat das „Open-End Partizipationszertifikat auf den Solactive Germany Small and Mid Cap Growth Index“ aufgelegt (ISIN: DE000VM0RCF7). Im Fokus stehen hier die Top-20 unter den deutschen Nebenwerten.

Blick in die Bilanz
Herausgefiltert werden jene Unternehmen, die kombiniert möglichst hohe Rentabilität sowie starkes Umsatz- und Gewinnwachstum aufweisen. Dabei werden für alle deutschen Small- und Mid-Caps (ein beträchtliches Anlageuniversum) verschiedene fundamentale Kennzahlen ermittelt, eingeordnet in die übergeordneten Bereiche „Quality“ und „Value Growth“. Der Filterungsprozess wird halbjährlich wiederholt, damit die Bestenliste up-to-date bleibt. Geiger fügt hinzu: „So wird ein breit diversifiziertes Portfolio erstellt, das Klumpenrisken vorbeugt. Der Anleger erhält mit einem Kauf Beteiligungen an 20 Aktien, das ist kosteneffizient und erspart dem Investor zusätzlich die mühsame Analyse und Auswahl.“

Echt bio!
Zum Abschluss noch ein Blick zu einem anderen spannenden Thema unserer Zeit: Biodiversität. Denn der Verlust von Arten, Ökosystemen und genetischer Vielfalt ist eine generationenübergreifende und globale Bedrohung. Die UNO schätzt, dass etwa eine Million (!) Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben stehen, sofern keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Hier kommt das „Strategie-Zertifikat auf den Vontobel Biodiversity Strategy Index“ ins Spiel (DE000VU8N9X8).

Neben fundamentalen Kennzahlen ist für die Auswahl entscheidend, dass die in den Index aufgenommenen Unternehmen gegen den Verlust von Biodiversität ankämpfen. Letztlich landen 30 Aktien im Portfolio, wobei die Zusammensetzung fortwährend angepasst werden kann.

Foto: Vontobel