Was tun, wenn es turbulent wird?
Manch Marktbeobachter rechnet mit zunehmenden Schwankungen.
Raja Korinek. Das abgelaufene Börsenjahr 2023 verlief für Anleger durchaus erfreulich. Allein die US-Technologiebörse Nasdaq legte rund 50 % zu, wobei die Künstliche Intelligenz (KI) Zugpferd der Entwicklung war. Auch in Europa gab es im Großen und Ganzen ansehnliche Kurszuwächse.
An der Zuversicht hat sich dabei auch im neuen Jahr nichts geändert, zumindest bislang. „Marktteilnehmer sind außerordentlich positiv gestimmt“, konstatiert Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management. Er meint, neben mehreren Zinssenkungen der US-Notenbank werde ein weiterer rascher Rückgang der Inflation sowie ein „Soft-Landing“ der Konjunktur erwartet. „Bemerkenswert ist, dass dieser positive Trend nicht nur auf die USA beschränkt ist, sondern weltweit zu beobachten ist, mit Ausnahme Chinas.“
Vorsicht vor zu viel Euphorie
Doch manch Marktbeobachter mahnt inzwischen auch zu mehr Vorsicht. „Neben einer sich weiter abkühlenden Weltkonjunktur wird 2024 aufgrund der zunehmenden geld- und geopolitischen Unsicherheiten zu einer höheren Volatilität an den Märkten führen“, betont Kent Hargis, Portfolio Manager bei AllianceBernstein. Tatsächlich verschlechtert sich die Lage im Nahen Osten zunehmend. Der Konflikt etwa zwischen dem Iran und den USA droht zu eskalieren.
Sollte zudem auch noch der Suez-Kanal für längere Zeit nicht mehr passierbar sein, würde solch ein Umstand die globale Konjunktur sowie die Inflationsentwicklung negativ beeinflussen. Denn immer mehr Transportschiffe nehmen den teureren Weg rund um das südliche Afrika, um nicht von Huthi-Rebellen angegriffen zu werden.
Wann kommen die Zinssenkungen?
Hinzu kommt, dass die Fed sowie die EZB erste Zinssenkungen wo-möglich erst später im laufenden Jahr vornehmen dürften, als noch vor wenigen Monaten erwartet war. Sollte die Inflation aufgrund der geopolitischen Konflikte wieder stärker steigen, könnten die Währungshüter in eine Zwickmühle geraten. Sehen sie deshalb nämlich länger von einer Lockerung ab, würde solch ein Umstand die Konjunktur weiter belasten.
Ein zusätzliches Warnsignal für die Konjunktur und damit auch die Aktienmärkte liefere Thoma zufolge die sogenannte „Dow-Theorie“ wie er sagt. So hat der Dow Jones Industrial Index vor kurzem ein neues Allzeithoch erreicht, das aber vom Dow Jones Transportation Index, der einen Frühindikator für die Konjunktur darstellt, nicht bestätigt wurde.
Auf die Marktschwankung setzen
Sollten die Marktschwankungen tatsächlich zunehmen, würden auch die Volatilitätsindizes nach oben schnellen. Ein solches Barometer ist beispielsweise der VSTOXX. Dieser misst die vom Markt erwartete Schwankungsbreite des Euro-Stoxx-50-Index auf die jeweils kommenden 30 Tage.
Dabei notiert der VSTOXX derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau von rund 14 Punkten. Zum Vergleich: Nach Ausbruch der Corona-Pandemie, als die Märkte im Frühjahr 2020 abstürzten, schnellte der Index auf knapp über 85,6 Punkte. Anleger, die auf einen erneuten Anstieg setzen wollen, können dies etwa mit dem Indexzertifikat der Société Générale (ISIN: DE000SH755J2) tun.
Gehebelte Chancen – mit mehr Risiko
Eine gehebelte Investmentmöglichkeit bietet das Turbo-Long-Zertifikat der BNP Paribas (DE000PC2UL99). Hier liegt der aktuelle Hebel bei 2,53 (per 1.2.). Um diesen verändert sich der Kurs des Zertifikats im Verhältnis zu jenem des Basiswerts. Berührt oder unterschreitet der Basiswert jedoch die Marke von 9,3814 Punkte, verfällt das Produkt.
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