Mehr als nur ein Posting
Social Media ist zu einem wichtigen Kommunikationskanal geworden.
Christian Sec. In einem Instagram-Post von Porr werden die IT-Klischees mit Humor auf die Schippe genommen. Anscheinend stellt der Abteilungschef sein Büro vor und bedient dabei verschiedene Vorurteile. „Wir sind in der IT, natürlich sind wir alle Männer“, heißt es da unter anderem, während ein Schwenk durchs Büro nur Frauen zeigt. Humor sorgt auch für mehr Engagement bei den Social-Media-Nutzern, wie auch dieses Beispiel zeigt. Natürlich ist man dabei noch weit davon entfernt, „viral zu gehen“, also dass sich eine Information (zumeist Beiträge, Videos, Bilder) rasend schnell verbreitet, aber immerhin.
Für das Bauunternehmen steht dabei im Vordergrund, das positive Image zu stärken und zu zeigen, wie Porr-CEO Karl-Heinz Strauss gegenüber dem Börsen-Kurier erklärt. „Besonders wichtig ist es dabei, uns durch Authentizität abzuheben.“ Porr ist auf LinkedIn, Instagram und YouTube vertreten. LinkedIn hat dabei mit rund 117.000 Followern den höchsten Stellenwert, vor allem, wenn es darum geht, Erfolge und Projekte zu kommunizieren. „Wir schätzen daran speziell die Möglichkeit, auch komplexere Themen wie Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung in der Baubranche vermitteln zu können“, so Strauss. Auf Instagram will sich Porr als interessanter Arbeitgeber in Szene setzen, mit – unter anderem – Geschichten von Mitarbeitern. Zwei Mitarbeiter des Unternehmens sind für das Social Media verantwortlich und sollen fast täglich neuen Content schaffen.
Kommunikation mit Kunden
Die Erste Bank und Sparkasse zählt mehr als 238.000 Follower auf Facebook, und auf LinkedIn folgen ihr rund 50.000 Personen. 14.200 Follower zählt die Erste Bank und Sparkassen auf Instagram. Die Ziele auf den einzelnen Kanälen sind dabei so verschieden wie die jeweiligen Plattformen, erklärt ein Erste-Group-Sprecher auf Anfrage. Grundsätzlich kann man sagen, dass LinkedIn eine B2B-Plattform darstellt, während Instagram und Facebook die Endkunden ansprechen soll. Social Media ist dabei nicht nur Arm der Kampagnen, sondern geht darüber hinaus. Bei der Erste Group werden z. B. Beiträge über Finanzbildung, finanzielle Gesundheit und Unabhängigkeit, Produktinformationen, Tipps und Tricks für private Unternehmenskunden auf Social Media erstellt. Darüber hinaus sind die Kanäle für die Erste Group auch ein wichtiger Kanal für Rückfragen – und teilweise auch für Beschwerden – und informieren das Unternehmen über Störungen und geben den Kunden einfache allgemeine Hilfestellungen.
Bei der EVN wird Social Media bereits seit 2012 auf Facebook und YouTube betrieben. Die wichtigste Plattform für den Energiekonzern ist LinkedIn mit rund 10.000 Followern, gefolgt von TikTok, Instagram, Facebook und X. Die verschiedenen Kanäle werden von zwei Personen betreut. Auf Linked-In spielt vor allem das Thema Employer Branding eine wichtige Rolle. Ziel ist es dabei, sich als Arbeitgeber attraktiv für potenzielle Arbeitnehmer zu machen.
Dies gilt sowohl für die EVN als auch für den Versicherer VIG. Als Holding konzentriert sich die VIG vor allem auf die Plattform LinkedIn, da damit die Zielgruppen am besten erreicht werden können (rund 17.500 Follower). Die VIG hat außerdem einen eigenen VIG-Investor-Relations-Kanal auf LinkedIn, um speziell für Analysten und Investoren relevante Inhalte zielgerichtet zu positionieren. Der Social-Media-Auftritt unterscheidet sich naturgemäß von ihren operativen Gesellschaften wie z.B. der Wiener Städtischen. Während die VIG nicht auf Facebook oder Instagram aktiv ist, hat die Wiener Städtische rund 100.000 Follower auf Facebook und mehr als 9.500 auf Instagram, wobei fast täglich ein Posting abgesetzt wird.
Foto: Pixabay / cloudlynx