Renditen von acht Prozent locken

Dividendenstarke Bankenaktien der Eurozone machen es möglich.

Michael Kordovsky. Was haben Banken als Dividendenbringer mit dividendenstarken Stromversorgern und Pipeline-Unternehmen gemeinsam? Sowohl diese Unternehmen als auch Banken generieren wiederkehrende Cashflows. Im Falle der Banken sind es Kreditraten inklusive Zinsen sowie Depot- und Kontoführungsgebühren. Welche Dividendenzahlkraft daraus resultieren kann, machte eine am 22. November von Globe Newswire verbreitete Aussendung mit dem Titel „Intesa Sanpaolo ist die führende Bank der Eurozone für die Schaffung von Aktionärswert“ bewusst. Obwohl der Börsen-Kurier derartige Aussagen mit einer gesunden Portion Skepsis betrachtet, geht beispiels-weise aus der Aussendung hervor, dass die kumulierte Dividendenrendite der Intesa Sanpaolo seit Anfang 2014 bei 98 % liegt, verglichen mit 81 % bei Nordea, je 63 % bei ING und Crédit Agricole sowie 51 % bei BNP Paribas. Laut dieser Aussendung erzielte die Intesa Sanpaolo seit Anfang 2014 eine gesamte Performance (inklusive Dividenden) von 205 % – verglichen mit je 125 bzw. 121 % bei Nordea und Crédit Agricole.

Intesa Sanpaolo überzeugt mit Effizienz
Fakt ist, dass die Intesa Sanpaolo in den Jahren 2021 bis 2023 70 % ihres Nettogewinnes ausgeschüttet hat – und bei zwischenzeitlichen Dividendenschwankungen in der Lage war, die Dividendenausschüttung pro Aktie von 2010 bis 2023 von 0,08 auf 0,296 Euro zu steigern. Im gleichen Zeitraum konnte der Nettogewinn von 2,705 auf 7,724 Milliarden Euro gesteigert werden und in den ersten neun Monaten 2024 lag die Gewinnsteigerung bei 17,1 %. Mit einer Cost-Income-Ratio von nur rund 39 % ist das Institut in punkto Kosteneffizienz im europäischen Spitzenfeld. Der Peer-Group-Schnitt liegt bei knapp mehr als 53 %. Auf Basis der Dividendenausschüttung für 2023 von 29,60 Cent/Aktie liegt bei einem Kurs von 3,682 Euro die Dividendenrendite bei 8 %. Für die kommenden Jahre bis 2027 rechnen Analysten im Einklang mit einem kontinuierlichen Gewinnwachstum mit einer steten Dividendensteigerung. Angesichts eines für 2025 geschätzten KGVs von nur 7,2 hat die Aktie weiter Luft nach oben.

Weitere italienische Institute unter den Dividendenkaisern
Doch welche Institute der Eurozone überzeugen ebenfalls durch hohe Dividendenrenditen? Der Börsen-Kurier führte ein unabhängiges Marktscreening durch und gelangte dabei beispielsweise auch zur italienischen Banco BPM, die in den ersten neun Monaten 2024 mit fast 80 % Steigerung des Periodengewinnes starkes Earning-Momentum zeigt, während die Kapitalausstattung mit einer CET1-Ratio von 15,5 % grundsolide ist. Nach einer kräftigen Dividendenanhebung 2023 von 0,23 auf 0,56 Euro/Aktie liegt auf dieser Basis bei einem Kurs von 7,266 Euro die Dividendenrendite bei 7,7 %. Laut Analystenkonsens unter finanzen.at ist aber bei der Dividende noch Luft nach oben. Sollte ab 2025 das langfristig haltbare Niveau auf 0,67 Euro/Aktie steigen, wäre es bereits eine Dividendenrendite von 9,2 %.

Durch ein hohes Maß an Ertragskontinuität zeichnet sich auch die italienische Mediobanca aus, deren Nettogewinn im Geschäftsjahr 2023/24 (endete 30. Juni 2024) um 24,1 % gesteigert werden konnte. Das mit 13 % an der Generali-Versicherung beteiligte Institut deckt Investment Banking und Consumer Finance ab. Es war in der Lage, vom Finanzjahr 2014 bis zum Finanzjahr 2024 die Dividende pro Aktie von 0,15 auf 1,07 Euro zu steigern, wobei – außer im Jahr 2020 – jedes Jahr eine Dividende gezahlt wurde. Von 2024/25 bis 2026/27 sollte der Gewinn pro Aktie von 1,59 auf 1,79 Euro wachsen und das für 2024/25 geschätzte KGV liegt auf Basis eines Kurses von 13,58 Euro bei 8,5. Selbst wenn die Dividende gleichbleiben würde (Steigerungen von Analysten erwartet), liegt die aktuelle Dividendenrendite bei 7,9 %.

Ebenfalls über eine stabile Ertragslage kann sich die in Skandinavien ansässige Nordea freuen, die ein führender Finanzkonzern in der Region und dem Baltikum ist. Von 2020 bis 2023 stieg die Dividende pro Aktie von 0,72 auf 0,92 Euro und Analysten sehen in den kommenden Jahren noch Steigerungspotenzial. Selbst auf Basis einer gleichbleibenden Dividende würde bei einem Kurs von 10,90 Euro eine Dividendenrendite von 8,4 % resultieren.

Ebenfalls noch unter die soliden Bankaktien mit hoher Dividendenrendite fällt übrigens die heimische Bawag Group mit einer Dividendenrendite von 6,7 % (Kurs: 74,45 Euro).

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