Postings für den guten Ruf

Der hohe Aufwand zeigt die Bedeutung von Social-Media für Unternehmen.

Christian Sec. Ein Blick auf die Social-Media-Kanäle der Unternehmen zeigt vielerorts einen Fokus auf Employer Branding. In einem ihrer letzten Postings auf Instagram zeigt die Strabag eine Fotoreihe eines Pilotprojekts, bei dem zwölf Lehrlinge eigenständig ein Reihenhaus aus Ziegeln bauen. Andere aktuelle Postings auf Instagram stellen Mitarbeiter vor, die einen Einblick in ihre Jobs geben. Gegenüber dem Interessenverband für Anleger (IVA) anlässlich der Hauptversammlung 2024 erklärt die Strabag, dass aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels die Social-Media-Aktivitäten durch diverse Zielgruppenkampagnen ausgeweitet wurden. Insgesamt unterstützten acht Vollzeitäquivalente die Social-Media-Aktivitäten im Geschäftsjahr 2023. Die Strabag ist auf allen relevanten Social-Media-Kanälen vertreten. LinkedIn hat dabei mit mehr als 290.000 Followern den größten Stellenwert.

Dies gilt auch für die OMV. Der Mineralölkonzern hat auf LinkedIn rund 230.000 Follower, auf Instagram z. B. lediglich 15.000. Die OMV will mit dem Social-Media-Auftritt die Sichtbarkeit der Marke erhöhen und die Interaktion mit der Community fördern, erklärt das Unternehmen gegenüber dem Börsen-Kurier. Im Geschäftsjahr 2023 kümmerten sich zwei Personen um die Social-Media-Belange des Unternehmens (1,6 Vollzeitäquivalente), wie der Konzern gegenüber dem IVA bekanntgab. Die OMV setzt in seiner Social-Media-Kommunikation vor allem darauf, sich als Vordenker im Energiesektor zu zeigen.

LinkedIn dominiert
Die dominante Stellung von LinkedIn als Kommunikations-Tool der Unternehmen erklärt Claudia Hajdinyak, Head of Corporate Communications bei Wienerberger, folgendermaßen: „LinkedIn ermöglicht es uns, authentisch und zielgruppengerecht mit einem globalen Publikum zu kommunizieren. Daher bleibt die Plattform ein zentraler Bestandteil der Kommunikationsstrategie, heute und in Zukunft.“ Die Social-Media-Aktivitäten werden vor allem in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Personal integriert, erklärt Hajdinyak. 28.000 Follower hat der Baustoffanbieter auf LinkedIn. 20.000 sind es auf Facebook und rund 21.700 Abonnenten verfolgen die Aktivitäten von Wienerberger auf YouTube.

Die Ziele auf den einzelnen Kanälen sind unterschiedlich – je nach Plattform, erklärt ein Erste-Group-Sprecher in einer früheren Anfrage des Börsen-Kurier. Grundsätzlich kann man sagen, dass LinkedIn eine B2B-Plattform darstellt, während Instagram und Facebook die Endkunden ansprechen sollen. So läuft die neue „#glaubandich“-Kampagne, die die emotionale Bindung zwischen Vater und Sohn thematisiert nicht nur als TV-Spot, sondern wird auch auf YouTube, Instagram und Facebook verbreitet. Um auch das junge Publikum anzusprechen, ist die Erste Bank Sparkasse auch auf TikTok aktiv und hat dort bereits über 25.000 Follower.

Externe Hilfe
Für die Uniqa ist Social Media jedenfalls ein wichtiger Bestandteil zur Förderung der Markenbekanntheit und Kundenbindung. Die Uniqa beschäftigt ein vierköpfiges Team, das sich ausschließlich um die Entwicklung und Umsetzung von Social-Media-Strategien kümmert. Bei einzelnen Projekten kooperiert der Versicherer auch mit externen Agenturen, die bei der Konzeption, Umsetzung und Optimierung von Kampagnen unterstützen.

Die Ausgaben für den Zukauf externer Expertise variieren stark. Bei Andritz betrugen diese gruppenweit für 2023 rund 400.000 Euro, bei Wienerberger waren es vor zwei Jahren lediglich 18.000 Euro. Die Ausgaben für externe Kosten bei der Voestalpine beliefen sich im Jahr 2023 auf etwa 530.000 Euro, wie die Umfrage der IVA aus dem Vorjahr zeigt.

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