Europas Chancen mit einem Puffer nutzen
Experten räumen diesseits des Atlantiks den Märkten Chancen ein und erklären weshalb.
Raja Korinek. Auch zu Beginn des neuen Börsenjahres dominieren Geschehnisse an den US-Märkten die Schlagzeilen. So rückten erneut Technologieaktien in den Fokus, nachdem US-Präsident Donald Trump verkündete, mittels seines Programms „Stargate“ die Künstliche Intelligenz (KI) ankurbeln zu wollen. Für Turbulenzen sorgte kurz danach Chinas Bekanntgabe eines eigenen Chatbots mit dem Namen DeepSpeek, der anscheinend zu weitaus günstigeren Kosten hergestellt werden kann.
Doch auch Europas Märkte bieten Chancen, die von Anlegern bereits genutzt werden, wie der Blick auf einige Indizes zeigen. So erreichte der Dax ein neues Rekordhoch und sprang jüngst über die Marke von 21.700 Punkte. Auch der Eurostoxx ist auf dem Weg, das alte Rekordhoch von 5.464 Punkten aus dem Jahr 2000 zu übertreffen.
Starke Preissetzungsmacht gefragt
Schließlich gibt es in Europa genügend Konzerne, denen reichlich Chancen eingeräumt werden – und das trotz der von Trump angedrohten Zölle. „So sind etwa Unternehmen mit starker Preissetzungsmacht und lokaler Präsenz viel weniger anfällig“, konstatiert Thorsten Winkelmann, Chief Investment Officer European and Global Growth bei AllianceBernstein.
Winkelmann sagt aber auch, „es bleibt abzuwarten, ob die harten Ankündigungen in die Tat umgesetzt werden“. Dennoch müssten Investoren sich auf die Möglichkeit vorbereiten, dass die US-Regierung ihr Ziel, so etwa die Rückverlagerung der US-Fertigung zu fördern, angehen werde.
Auf die Lieferketten kommt es an
Der Experte analysiert dazu mögliche Auswirkungen für Europa: So werden ihm zufolge europäische Unternehmen, die ihre Lieferketten bereits als Reaktion auf die Schocks während der Covid-19-Pandemie optimiert haben, deutlich besser in der Lage sein, auch mit einer härteren Zollpolitik Effizienz- und Gewinnwachstum zu erzielen.
Auch Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen, die in ihrer Branche eine starke Position einnehmen, werde es leichter fallen, ihre Lieferketten zu optimieren, um die Zölle zu bewältigen. „Einige europäische Unternehmen sind in den USA tätig und könnten sogar von den US-Zöllen profitieren, insbesondere im Industriesektor“, fügt Winkelmann hinzu. Dazu zählen etwa deutsche Großkonzerne wie BMW, BASF und Bayer.
Anleger, die auf die weitere – jedoch begrenzte – Entwicklung europäischer Aktien setzen wollen, können dies mit einem Capped-Bonuszertifikat tun. Bei diesem Produkt wird zum Laufzeitende eine fixe Bonuszahlung in Höhe etwa eines vorab festgelegten Indexstandes in Aussicht gestellt. Dieser festgelegte Kurs ist zu-gleich der Cap, da Anleger an Kurszuwächsen darüber hinaus nicht teilhaben. Je weiter der Kaufkurs des Zertifikats unter dem Cap liegt, desto größer sind die Renditechancen.
Barriere beachten
Doch all zu tief darf der Zertifikate-Kurs während der Laufzeit nicht sinken. Wird nach unten nämlich die Barriere berührt oder unterschritten, verfällt die Bonuszahlung. Der weitere Kursverlauf des Zertifikats richtet sich dann 1:1 an jenen des Basiswerts, weshalb Verluste möglich sind, während die Chancen nach oben auf den Cap begrenzt bleiben.
Ein solches Produkt auf den Dax bietet JP Morgan an. Der Cap liegt bei 50.000 Punkten, die Barriere bei 19.000 Punkten. Bewertungstag ist der 18.12.2026. Auf den Euro Stoxx 50 bietet etwa die Société Générale ein Capped-Bonuszertifikat an. Der Cap liegt bei 6.500, die Barriere bei 4.700 Punkten.
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