Jahresendrallye in Wien erwartet
Emittenten und Analysten halten den Rückgang des ATX für übertrieben. Über Ursachen und Chancen sprachen die Experten beim Börse-Roundtable auf der diesjährigen GEWINN-Messe.
Es gibt Dinge, die könne man eben nicht beeinflussen, etwa die geopolitischen Turbulenzen in der Ukraine oder die Konjunkturabschwächung in Deutschland. Erstere Problematik schrecke viele Anleger von der Wiener Börse ab, „sie wird immer noch als reines Ostspiel gesehen“, zeigt sich Wiener-Börse-Chefin Birgit Kuras verärgert über das Ausmaß der Kursrückgänge. Dabei habe die Börse heuer einige „Neuheiten“ zu bieten, wie Kuras am Börse-Roundtable bei der diesjährigen GEWINNMesse aufzeigte, etwa die Emissionen von BUWOG und FACC sowie die Kapitalerhöhung bei der RBI.
Schweizerische „Gold-Initiative“ naht
Am 20. November wird abgestimmt: Die SNB soll mindestens 20 % ihrer Aktiva in Gold halten, dieses vollständig in der Schweiz lagern und das Edelmetall künftig nicht mehr verkaufen.
Zwar wird die „Gold-Initiative“ inzwischen von so gut wie allen zuständigen Institutionen und sogar von der populistischen SVP abgelehnt, deren Nationalratsabgeordnete die Initiative gestartet haben. Beobachtern zufolge ist es aber dennoch nicht ganz ausgeschlossen, dass die Schweizer ihrem Franken am 20. November ein strenges Gold- Korsett verordnen. Denn geht es nach der Initiative, dann würde der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vorgeschrieben, mindestens 20 % ihrer Aktiva in Gold zu halten, dieses vollständig in der Schweiz zu lagern und das Edelmetall künftig nicht mehr zu verkaufen.
„Wir benötigen starke Finanzmärkte“
Der bekannte Finanzjournalist Jens Korte erklärt, warum er demnächst mit einer Korrektur in den USA rechnet und wieso diese eine gute Einstiegsmöglichkeit darstellen könnte.
Jens Korte hat einiges erlebt an der New York Stock Exchange – und zwar nicht nur Positives. Seit mittlerweile rund 15 Jahren berichtet der Journalist für diverse deutschsprachige Medien vom wichtigsten Handelsplatz der Welt. Er war dabei, als die Dotcom-Blase platzte, der Dow Jones im Zuge der Terroranschläge auf das World Trade Center einbrach oder die Subprimekrise die Wall Street erschütterte. „Ich habe viele Tränen gesehen“, sagt er. Gleichzeitig hat er auch viele Veränderungen miterlebt, wobei die prägnanteste sicherlich der Siegeszug des elektronischen Handels war. „Dass heute noch Händler am Börseparkett herumspringen, ist großteils nur mehr Folklore“, meint er.
40 CEOs agierten als Spiritus Rector
Die österreichischen Leitbetriebe gehören gestärkt und in die Auslage gestellt. So soll das Projekt „Standortstrategie Leitbetriebe“ funktionieren.
Gemeinsam mit IV-Präsident Georg Kapsch und den CEOs Sabine Herlitschka (Infineon Technologies Austria AG), Peter Oswald (Mondi Europe und International) sowie Elisabeth Engelbrechtsmüller- Strauß (Fronius International GmbH) präsentierte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner das Projekt „Standortstrategie Leitbetriebe“. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln und neue Prioritäten setzen. Leitbetriebe sichern Wachstum und Beschäftigung und sind in ihrer Wertschöpfungskette eng mit jeweils bis zu 1.000 KMU vernetzt. Sie decken die gesamte Wirtschaft ab, stehen aber in einem intensiven internationalen Wettbewerb.
Gute Einstiegschancen ab Ende Oktober
Mostböck erklärt, warum sich Anleger noch bis Ende Oktober mit Aktienkäufen gedulden und dabei auf defensive Werte zugreifen sollten.
Börsen-Kurier: Herr Mostböck, läuten die jüngsten Kursrückgänge den nächsten Crash ein? Friedrich Mostböck: Das glaube ich nicht, da viele Märkte seit Jahresbeginn kaum zugelegt haben oder sogar leicht im Minus liegen. Normalerweise geht eine große Euphorie einem Crash voraus. Das ist derzeit nicht der Fall. Allein beim MSCI Weltindex liegt das erwartete KGV auf die kommenden 12 Monate bei 16,4, damit unter dem langjährigen Schnitt von 17,95. Angesichts der tiefen Anleiherenditen sind Aktien insgesamt immer noch die interessantere Alternative.
Bestätigtes Hindenburg-Omen
Nach 67 Monaten könnten die Tage des „stärksten Wall Street-Booms aller Zeiten“ gezählt sein. Dafür sprechen zumindest einige technische Indikatoren und die Nervosität der Investoren.
In der Nähe des „Top“ herrschen an der Wall Street traditionell eigene Gesetze. So hatte der für gewöhnlich sehr schwache September diesmal lediglich eine milde Korrektur und gleichzeitig eine Flut an anscheinend durchaus großzügig bepreisten IPOs gebracht, während der marktbreite S&P 500 Index am 19. September mit 2.018 Zählern sogar ein neues All-time-high erreichen konnte. Dennoch gehen aktuell nur wenige Analysten davon aus, dass die Aktienanleger heuer auf die im Oktober üblichen Kursgewinne hoffen dürfen.
Wall Street sichert sich gegen Crash ab
Goldman Sachs und JP Morgan bringen wieder Derivate und „synthetische“ Produkte auf den Markt, mit denen sie sich selbst (so wie 2007/08) gegen Einbrüche absichern können.
Es erinnert an 2007: Als die Probleme mit den faulen Krediten immer deutlicher wurden, wollten sich etliche Investmentbanken gegen die absehbaren Verluste absichern. Dafür benötigten sie freilich Gegenparteien für die andere Seite der Deals, wozu aber ab 2007 kaum mehr jemand bereit war, der gewusst hat, welche Risiken er da übernehmen sollte. Folglich wurden Derivate und „synthetische“ Produkte entwickelt, mit denen die Risiken verborgen wurden. Den Anlegern wurden nun AAA-geratete Produkte angeboten, mit denen sie „billig“ – d.h. ihnen wurden geringfügig höhere Zinsen geboten – in die angeblich weiterhin boomenden Markt investieren sollten. Tatsächlich übernahmen sie aber – ohne es zu wissen – die Gegenseite der Sicherungsgeschäfte.
Wird der Dollar stärker?
Die bereits vorherrschenden Zinsdifferenzen und die divergierende Geldpolitik von Fed und EZB machen den Dollar nachhaltig attraktiver.
Mittlerweile nimmt die Fed ihren Fuß vom Gaspedal. In den vergangenen zehn Monaten hat sie ihr Anleihenkaufvolumen von 85 auf 25 MrdUSD gedrosselt. In einem nächsten Schritt sollen die Bondkäufe um weitere 10 MrdUSD reduziert werden, ehe bis Jahresende von einer vollständigen Einstellung auszugehen ist. Gerade zu diesem Zeitpunkt steigt die EZB aufs Gaspedal. In ihrer Sitzung von 4. September hat sie zusätzlich zu den bereits im Juni beschlossenen zweckgebundenen Refinanzierungstranchen für die Realwirtschaft noch ein Kaufprogramm für verbriefte Kredite (ABS, asset backed securities) ins Leben gerufen. Das Volumen der neuen Maßnahmen wird laut den Informationen des „Spiegel“ mit 800 Mrd€ bzw. 8,1 % des BIP des Euroraums beziffert.
„Aktien derzeit wichtigster Teil jeder Anlagestrategie“
Aufgrund der wieder anziehenden Weltwirtschaft haben Experten derzeit Aktien auf der Rechnung. Interessant wären vor allem Titel aus den Industrienationen.
„Der wichtigste Teil jeder Anlagestrategie sind derzeit Aktien“, so Gérard Piasko, Chief Investment Strategist EMEA der Deutsche Asset & Wealth Management. Was stimmt den Experten so positiv auf die Assetklasse? „Auch wenn die Weltwirtschaft nicht mehr so stark wachsen wird wie im vergangenen Jahrzehnt, so wird sich ihre Erholung in den kommenden Monaten beschleunigen. Das bedeutet, dass Unternehmensgewinne und Zinsen steigen sollten“, sagt er. Dementsprechend empfiehlt er Aktien über- und festverzinsliche Wertpapiere unterzugewichten.
Verlockende Nischenrenditen
In den USA gibt es eine Menge kleiner, erfolgreicher Unternehmen. Fondsmanager Thorsten Becker vom JOHCM US Small & Mid Cap Fonds begibt sich auf die Suche nach den Klassenbesten.
J O Hambro Capital Management Group ist eine UK-Investmentboutique und verwaltet rund 19 Mrd USD. Im Fokus stehen regionale Strategien, Sektorfonds wird man hier vergebens suchen. Ende September wird die Familie rund um den JOHCM US Small & Mid Cap Fonds Euro A (ISIN: IE00BQT49308) reicher sein. Wobei, das Portfolio selbst gibt es bereits – ein genauer Blick in Philosophie und Investmentansatz lohnt sich allemal.
Kurspotenzial in den Schwellenländern
Nach dem schwierigen Vorjahr könnten Schwellenländeranleihen heuer ein Comeback feiern. Zumindest ist das in der Vergangenheit nach starken Kurseinbrüchen der Fall gewesen.
2013 war bekanntlich nicht das beste Jahr für Schwellenländeranleihen. Verschnupft haben die Märkte vor allem auf das Tapering der USNotenbank Federal Reserve reagiert. Laut Greg Saichin, CIO Global Emerging Market Debt bei Allianz Global Investors, stehen die Chancen dennoch gar nicht so schlecht, dass 2014 ein deutlich besseres Jahr für die Assetklasse werden könnte. Denn in den vergangenen 20 Jahren hätten Emerging Market Bonds in den 18 Monaten nach einem größeren Einbruch im Schnitt eine Kurserholung um 31 % verzeichnet. Ab April 2009 legte etwa der JPMorgan EMBI Index bis Oktober 2010 um knapp 20 % zu. Auf die Peso-Krise im Mai 1995 folgte gar eine Erholung um 45 %.
Die erneute Abwertungs-Spirale
Neue Belebungsprogramme der EZB und der japanischen Notenbank führen zu einer weiteren Ausweitung der Bilanz und einer Euro-Yen-Abwertung.
Die nun laufende Schwäche der europäischen Gemeinschaftswährung nahm bereits im Mai dieses Jahres ihren Lauf. Unabhängig von der Ukraine-Krise stellte sich schon während des zweiten Quartals heraus, dass die Konjunkturprognosen zu Jahresbeginn eher Zweckoptimismus gewesen sind. EZB-Präsident Mario Draghi würde weitere Instrumente (auch neue) nutzen, um seine Handlungsfähigkeit glaubwürdig unter Beweis zu stellen. Dies witterte der Markt im Frühsommer und der gewünschte Effekt blieb nicht aus: Bis zu 6 % gab der EUR zu den angelsächsischen Pendants seither nach. Auf welches Terrain die EZB ihren Aktionsradius ausweitete, ist dem Normalbürger nun kaum bekannt, ebenso wenig die massiv gekappte BIP-Prognose für 2015 (1,6 %).
Chancen bei europäischen Value-Aktien
Die meisten Anleger lassen europäische Value-Aktie derzeit links liegen. Zu Unrecht, meinen die Experten von M&G. Längerfristig lässt sich mit ihnen gutes Geld verdienen.
Value-Aktien gelten unter den meisten Anlegern nicht gerade als besonders sexy. Auch die Experten von M&G sprechen – im konkreten Falle der billigsten europäischen Werte – von „hässlichen Entlein“. Allerdings sprechen sie diesen einiges an Potenzial zu. „Die günstigsten Titel zu kaufen, lohnt sich einfach“, so Fondsspezialistin Susanne Grabinger anlässlich eines Vortrages beim 3. Österreichischen Fondsforum in der vergangenen Woche in Wien. Dass sich mit dieser Strategie auf längere Sicht eine Outperformance erzielen lässt, wird nicht zuletzt auch von Studien bestätigt. Dennoch erfreute sie sich zuletzt nicht gerade regen Zuspruchs.
50 % der Umsätze mit nur vier Titeln
Erste, RBI, OMV, voestalpine, Andritz und Immofinanz halten fast drei Viertel der gesamten Börsenkapitalisierung des Prime Market und erzielen mehr als zwei Drittel der Börsenumsätze.
Nun ist es sicherlich erfreulich, dass von den Titeln des Prime Market der Wiener Börse auch im August ein durchschnittlicher Tagesumsatz (bei Doppelzählung) von rund 183 Mio€ erzielt wurde. Allerdings erscheint doch bedenklich, dass für mehr als die Hälfte der Umsätze gerade einmal vier Aktien verantwortlich waren. So entfielen knapp 21 % der Umsätze allein auf die Erste Group Bank, 12,3 % auf die Raiffeisen Bank International (RBI), 10,4 % auf die OMV und 8,86 % auf die voestalpine.
Irrationale Kursrallye des Bund-Futures
Experten warnen vor einer bedenklichen Blasenbildung bei deutschen Bundesanleihen, zumal inzwischen auch immer mehr kurzfristige Spekulanten auf den Trend aufspringen.
Das aktuelle Wirtschaftsumfeld bietet offenbar einen idealen Nährboden für die jüngste Kursrallye bei den deutschen Staatsanleihen – sie gelten als der weltweit sicherste Hafen. In den Peripherieländern der Eurozone will die Konjunktur noch immer nicht anspringen. Und in Deutschland verharrt die Inflation auf dem tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Die Augustzahl erreichte ein Plus von 0,8 % gegenüber dem Vorjahreswert. Ganz allgemein wächst zudem auch die Sorge über eine mögliche Deflation innerhalb der Eurozone.
Übernahmefieber erfreut Aktionäre
Roche und Infineon greifen bei ihren aktuellen Übernahmen tief in die Kassa und gehen dabei beträchtliche Risiken ein.
Im heuer bereits 2 BioUSD schweren „Merger & Acquisition“- Geschäft wurden zuletzt erstaunliche Preise bezahlt. So bietet der Pharmariese Roche für eine Inter- Mune-Aktie 74 USD, was einem Aufschlag von 38 % auf den Aktienkurs des US-Biotech-Unternehmens entspricht, während Infineon pro International-Rectifier-Aktie sogar 40 USD auf den Tisch legt, was einen Aufschlag von fast 50 % auf den Schlusskurs der US-Aktie bedeutet.
Tango bei den Staatsanleihen geht weiter
Das Argentiniendebakel hatte bislang erstaunlich geringe Auswirkungen auf die Staatsanleihenkurse anderer Schwellenländer. Die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm?
Gerade erst hatten Anleger wieder Vertrauen in Emerging-Market- Staatsanleihen gefasst. Noch im Vorjahr schreckte nämlich die Sorge vor einer kräftigen Drosselung der lockeren US-Geldpolitik und damit vor einem möglichen Zinsanstieg viele ab: Dann wäre ein US-Investment attraktiver, während die USD-Schulden der Schwellenländer sich verteuern würden und diese daher riskanter wären. Da kommen die Schlagzeilen über Argentiniens Pleite zu einem schlechten Zeitpunkt.
Nachlassende Gewinndynamik
Der rasch gewachsene Gewinn-Basis-Effekt lässt immer weniger Spielraum, den Markt positiv zu beeinflussen. Noch schützt das Niedrigzinsumfeld vor negativen Überraschungen.
Gewinnwarnungen gibt es vereinzelt bereits bei DAX-Titeln zu vermelden. Im Lichte politischer Unsicherheiten in Osteuropa schlagen sich diese Faktoren nieder – nicht aber bei den führenden 30 US-Unternehmen, gelistet im Dow-Jones- Index. Die beinhalteten „big caps“ egalisierten die Verluste von Ende Juli wieder rasch. Die Alternativlosigkeit zu Dividenden-Papieren dient dabei (noch) als Stütze der US-Indizes.
„Strahlendes“ Comeback erwartet
Geopolitische Spannungen könnten die Atomkraft wieder interessanter machen und damit auch dem Uranpreis samt entsprechenden Branchenaktien auf die Sprünge helfen.
Spätestens seit dem Unglück von Fukushima im Jahr 2011 war das Thema Uran auch in der Finanzwelt endgültig ein Tabu. Noch von 2005 bis 2008 schnellte der Uranpreis auf 140 USD/lb. Seither segelt er nach unten, wobei Nippons Atomunfall die Talfahrt noch beschleunigte. Inzwischen notiert der Preis bei rund 30 USD/lb – ein Niveau, das sich laut Florian Gröschl, Geschäftsführer von ARC (Absolute Return Consulting), aber nicht halten werde: „Alles, was mit Atomkraft zu tun hat, wurde an der Börse heftig abverkauft. Inzwischen könnte sich ein Rebound andeuten. Zudem wird mittelfristig die globale Elektrizitätsversorgung ohne Atomkraft nicht stattfinden, es wird einen gewissen Gegentrend in der Politik geben.“
Vorsorge gegen geopolitische Risiken
Billiges Notenbank-Geld verhindert zwar heute größere Abstürze am Aktienmarkt, doch das gleichzeitige Auftreten mehrerer politischer Krisen mahnt Anleger zur Vorsicht.
Mit dem Krim-Konflikt entstand ein neuer „Kalter Krieg“ zwischen Russland und der NATO. Im Extremfall droht der Ukraine ein Bürgerkriegsszenario wie in Ex-Jugoslawien und damit einhergehend der Staatsbankrott. Gleichzeitig überschatten der Gaza-Konflikt und die Eroberung größerer Gebiete im Irak und Syrien durch die dschihadistisch- salafistische Terror-Organisation IS das Geschehen. Die Terroristen kontrollieren bereits mehrere Ölquellen!
Schrecksekunden als Einstiegschance
Laut Marktexperten war die scharfe Kurskorrektur an den globalen Aktienmärkten ohnedies längst fällig. Vor allem die arg gebeutelte Wiener Börse lockt nun mit günstigen Kursen.
Monat für Monat hatten sich die globalen Aktienmärkte unbeeindruckt von dem Kanonendonner im Nahen Osten und in der Ukraine gezeigt. Dass jetzt der russische Präsident Wladimir Putin Gegensanktionen über den Westen verhängte war dann vielen Anlegern offenbar zuviel. Zu groß ist die Unsicherheit über deren Auswirkungen. Da war es wenig hilfreich, dass in Europa negative Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, etwa zu Italiens schrumpfendem BIP, sowie den schwachen Auftragsdaten aus Deutschland. Allein, Anfang Juli konnte der Dax die Marke von 10.000 Punkten übertreffen, rund ein Monat später verlor er fast 10 %. Ähnliche Entwicklungen bei zahlreichen anderen Börsen – wobei sich der Wiener ATX seit Jänner 2014 im Sinkflug befindet.
Skandinavische (Un)sicherheiten
Die Verschiffung der Liquidität in Schwedens und Norwegens Devisen gleicht einer Einbunkerung mit extrem hohen Sicherungskosten.
Im Frühling des Jahres 2011 standen die EU-Länder mit Bezug auf die Schuldenkrise medial im Fokus. Die Suche nach einer harten Währung führte folgend zu so manchen Irrwegen. Einige führten in den Norden. Seitdem gab die Schwedische Krone (SEK) rund 3 % gegenüber der Gemeinschaftswährung ab. Die Norweger haben nun bereits wieder 8,30 NOK für einen Euro zu berappen. Die Gas- und Öl-Währung notiert damit im genannten Zeitraum bereits 5 % schwächer und liegt nun unter dem langjährigen Median zur Gemeinschaftswährung. Zur jüngsten Abschwächung des Euro gegenüber dem USD (3 %) konnten diese beiden Nord- Währungen in Relation zu dem kerneuropäischen Zahlungsmittel nicht im Geringsten profitieren.
Dem Sparschwein sollte adieu gesagt werden
Ein Erfahrungswert ist mathematisch gesehen die angenäherte Lösung zu einem Problem. Doch was tun, wenn es keine Erfahrungen gibt? Dann sind kreative Lösungen gefragt!
Unsere Generation ist mit einer vollkommen neuen Herausforderung konfrontiert – die Nullzinsphase. Keiner unserer Vorfahren hat eine solche Phase jemals erlebt. Das Sparbuch war vermeintlich immer der sichere Hafen. Und jetzt das! Konservative Sparer sind hart getroffen und wissen nicht, wie sie damit umgehen können. Was tun?
Gerichte werden anlegerfreundlicher
Die heimischen Gerichte sind in Finanzmarkt-Angelegenheiten zwar nicht die schnellsten, dafür zeichnet sich eine Besserstellung der unterlegenen Vertragspartner ab.
Ob Gemeinde oder Privatanleger – in den wilden Boomjahren waren Sitten eingerissen, bei denen stärkere Marktteilnehmer ihre Vertragspartner offenbar massiv und systematisch über den Tisch gezogen hatten. Erwiesen sich die angeblich „risikofreien“ Produkte dann als größtmögliche finanzielle Desaster, pochten die Verkäufer auf die Vertragsfreiheit: Niemand wäre zu den Geschäften gezwungen worden, man habe über die Risiken informiert und es hätte ja auch alles zum Vorteil des Kunden ausgehen können, die einfach Pech gehabt hätten.
Immobilien-Finanzierung attraktiv wie nie
In den vergangenen Jahren hat sich in Österreich die Wohnimmobilienpreisentwicklung von der Einkommensentwicklung stark abgekoppelt.
Von 1999 bis 2012 stieg in Österreich das durchschnittliche Netto- Jahreseinkommen der unselbständig Beschäftigten um 26,7 % auf 20.596 €, während im Zeitraum von 2000 bis 2013 die Preise für Erstbezugs-Eigentumswohnungen in acht Landeshauptstädten stärker anstiegen als die vorangegangenen Einkommen. Die Preissteigerungen bewegten sich zwischen 20,5 % (St. Pölten) und 96,2 % (Salzburg), während sie in Wien um 71,3 % anstiegen. Mit Ausnahme von St. Pölten und Salzburg mit einem Plus von jeweils 44,8 bzw. 100,1 % moderatere Wertsteigerungen verzeichneten gebrauchte Eigentumswohnungen – so das Ergebnis einer Auswertung der Daten der Immobilienpreisspiegel der WKO Verband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder.
Privatanleger ausgeschlossen
Die lukrative Anlage in Private Equity (Dach-)Fonds ist für kleinere Privatanleger nicht mehr zugänglich.
Konnten Anleger bis dato bereits mit 2.500 € über einen Private-Equity- Dachfonds an den Übernahmedeals von Größen wie Blackstone und KKR partizipieren und ohne tägliche Kursschwankungen auf lange Sicht beachtliche Renditen erzielen, so ist das jetzt primär institutionellen Anlegern und wenigen Millionären vorbehalten, denn aus Anlegerschutzgründen wird das Mindestinvestment auf 100.000 € angehoben (§ 48 Abs. 8a Z7 und 8C /11 AIFMG). Ein normaler Privatanleger, der fortan in Private-Equity-Produkte investieren möchte, muss gegenüber der AIF-Verwaltungsgesellschaft oder gegenüber der den Vertrieb durchführenden natürlichen oder juristischen Person nachweisen, dass er seit mehr als vier Jahren in Finanzinstrumente gemäß § 1 Z 4a WAG 2007, also Aktien investiert war.
Gallische Gewinnchancen
Die Pariser Börse hat in den vergangenen Jahren eine vergleichsweise bescheidene Performance hingelegt. Zu Unrecht, denn die Grande Nation hat einige Weltperlen zu bieten.
Angesichts der schlechten Wirtschaftsdaten und des steigenden Schuldenbergs gab es an der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Eurozone wenig zu beschönigen. Allein 2013 erreichte die Gesamtschuldenquote 93,5 %, die Zahl der Arbeitssuchenden erreichte mit 3,4 Mio zuletzt ein Rekordhoch. Doch Anfang Juli veröffentlichte die französische Notenbank ihre neueste Prognose, in der sie die Wirtschaft erstmals wieder auf Wachstumskurs sieht. Dabei sind einige französische – vor allem weltweit tätige – Konzerne schon jetzt gut aufgestellt. Zuletzt hatte Frankreichs größte Bank, die BNP Paribas (ISIN: FR0000131104), mit der Rekordstrafe von 8,9 Mrd USD für den Verstoß gegen US-Sanktionen für Aufsehen gesorgt. Seit dem Urteil gibt es Gewissheit – und für Cyrill Meilland von Kepler Cheuvreux einen Grund, die Kaufempfehlung zu bestätigen.
FMA will schärfere Insiderregeln
Laut EU reicht schon das „Wissen“ für einen Insidertatbestand, in Österreich muss aber „Kausalität“, Vorsatz und Bereicherungsabsicht nachgewiesen werden.
Wer eine Aktie kauft oder verkauft, nur um dann zu erfahren, dass ein „Insider“ mit relevantem Informationsvorsprung auf der anderen Seite gestanden ist, darf sich wohl zu Recht als betrogen betrachten. Das scheint zudem gar nicht selten der Fall zu sein, immerhin stieß das elektronische Warnsystem der FMA seit Einführung auf bis zu 1.500 Auffälligkeiten, von denen die Behörde seit 2002 auch rund 70 genauer untersucht hat. Zur Anzeige gebracht wurden dann aber nur noch 20 Fälle mit 86 Beschuldigten, wovon ganze sieben Fälle tatsächlich vor Gericht landeten (vier davon wurden außergerichtlich durch Diversion gelöst).
Afrika-Fonds – die Gipfelstürmer der Zukunft
Das neue Afrika ist charakterisiert durch eine wirtschaftliche Aufholjagd, gestützt von Infrastrukturinvestitionen und die Erschließung von Bodenschätzen.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich das Bruttoinlandsprodukt der afrikanischen Staaten im Durchschnitt verdoppelt und laut dem jüngsten „African Economic Outlook“, den die OECD jährlich gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) herausgibt, soll sich das Wirtschaftswachstum Afrikas von 3,9 % im Jahr 2013 heuer auf 4,8 % beschleunigen, womit bald das Wachstumstempo von vor dem Krisenjahr 2009 erreicht wäre. Laut IWF werden sich in den nächsten fünf Jahren sieben der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Afrika befinden. Der Kontinent bietet 1 Mrd Konsumenten, die bereits 600 Mrd USD pro Jahr ausgeben, die sich weltweit am schnellsten entwickelte Mittelschicht und 60 % des weltweit nichtbewirtschafteten Ackerbodens.
Pfund-Stärke signalisiert Zeitenwende
Als erste Notenbank der etablierten Industriestaaten signalisiert die Bank of England einen Kurswechsel. Seit Beginn der Finanzkrise steht erstmals eine Leitzins-Anhebung bevor.
„Die Leitzinsen könnten früher steigen, als der Markt es erwartet.“ Seit dieser Aussage Mark Carneys von der Bank of England (BoE) entfacht nun das britische Pfund eine Sogwirkung. Erstmals seit Mitte des Jahres 2012 (als noch die Euro-Schulden-Krise das Geschehen beherrschte) sind nun wieder weniger als 80 Pence für einen Euro zu berappen. Zum USD zog die britische Währung, mit über 1,70 USD pro Pfund, auf ein Niveau an, das seit dem Jahre 2008 nicht mehr gesehen wurde.
Die ganze Welt drängt in den Iran
Werden die Iran-Sanktionen dank der neuen Lage im Irak früher aufgehoben als bislang erwartet, sollten österreichische Unternehmen davon überproportional profitieren können.
Das Auseinanderfallen des Irak in das ölreiche Kurdistan im Norden, den West-Irak der ISIS-Truppen und den südlichen Rest unter der Führung Nouri al-Malikis hat offenbar großes Potenzial, die bestehenden geostrategischen Allianzen in Bewegung zu bringen. Denn obwohl die Vereinigten Staaten offiziell noch wenig Bereitschaft zeigen, im Sanktionsstreit mit dem Iran nachzugeben, finden sich die USA nun sowohl in der Syrien-Frage als auch im Irak mit dem Erzfeind im selben Boot. Saudi- Arabien, der nach Israel beste Freund der USA in der Region und größter arabischer Feind des Iran, unterstützt hingegen jeweils die Gegenseite. Und wenn ein hoher US-Regierungsbeamter nun ein weiterhin gespanntes Verhältnis zum Iran ankündigt, weil dieser den Terrorismus begünstige und Menschenrechte missachte, trifft dies wohl um nichts weniger auch auf Saudi-Arabien zu, was die bisherige Position der USA politisch zunehmend unter Druck bringt.
Börsenrallye zeigt Ermüdungstendenz
„Geht die Börsenrallye in die Verlängerung?“ Wie es weitergehen soll, darüber informierte kürzlich Monika Rosen, Bank-Austria-Chefanalystin für Private Banking.
USWie es sich zeigt, konnten 2014 die internationalen Börsen nicht an die Rekordgewinne von 2013 anschließen. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds, welches die Anleger nach wie vor zu den Aktien zieht, scheint die Begeisterung aktuell abzunehmen. Noch gibt es aber keinen Grund zur Panik. So hat der DAX jüngst die magische Schwelle von 10.000 Punkten überschritten. „Jedoch es fehlt an Begeisterung der Handelsteilnehmer und die Phantasie für zukünftige Anstiege nimmt ab“, so Chefanalystin Rosen vor Journalisten. Außerdem ist es durch die anhaltende Börsenrallye seit Monaten zu keiner stärkeren Korrektur mehr an den Börsen gekommen.
Hohe Dividenden allein sind zu wenig
In der aktuellen Niedrigzinsphase erscheinen Aktien mit Dividendenrenditen von mehr als 4 % sehr verlockend. Doch oft haben diese attraktiven Ausschüttungen einen Haken.
Bedenkt man, dass auf einem Sparbuch mit dreijähriger Kapitalbindung 2 % p.a. bereits Spitzenkonditionen sind und auch Anlegerwohnungen nur noch 2,8 bis 4 % p.a. abwerfen, gewinnen Dividendentitel mit höherer Rendite an Bedeutung, zumal auch die Hoffnung besteht, dass die Dividendenzahlung stärker steigt als die Verbraucherpreise. Letzteres mag zwar auf die Dividendenaristokraten des S&P-500-Index weitgehend zutreffen, doch bei allzu großzügiger Ausschüttung liegt häufig das Problem stagnierender Erträge zugrunde, das mit einer hohen Dividendenausschüttung – oft aus der Substanz – kompensiert wird. Bei den 54 S&P-500-Dividendenaristokraten, die über mindestens 25 Jahre hindurch jedes Jahr in Folge ihre Dividendenzahlungen erhöhten, muss man sich hingegen in der Regel mit niedrigeren Renditen zwischen 2 und 3,5 % zufriedengeben.
Verzerrungen auf dem Anleihenmarkt
Noch nie mussten der italienische Staat und Spanien so wenig Zinsen für Bonds bezahlen wie derzeit. Die Schuldenstände dieser Länder dagegen befinden sich auf neuen Rekordhöhen.
Die Finanzakteure wittern für die Euro-Zone den Beginn eines „Quantitative easing“, während dieses Kapitel in den Vereinigten Staaten seinem Ende zugeht. Noch beschränkte sich die EZB zuletzt darauf, diese Möglichkeit in den Raum zu stellen. Negative Einlagezinsen und zugleich neu eingeräumte Langfristkredite für Banken (mit einem recht rigiden Kontrollmechanismus) sollen die Kreditvergabe an die Privatwirtschaft endlich in Schwung bringen. Als Botschaft kommt dieses Agieren auf dem Finanzmarkt aber beinahe als Verzweiflungsakt an.
Bitte nicht „narrisch“ werden!
Die Fußball-WM beginnt nun – eine gute Gelegenheit, um in Unterhaltungselektronik, Sportartikelhersteller & Co. zu investieren? Experten geben sich zurückhaltend.
Sport ist mit tiefen Emotionen verbunden – für Aktive und Zuseher. Das ist gut so, im Veranlagungsbereich ist zu viel Euphorie allerdings keine Garantie für die ganz großen Gewinne. Hintergrund: Angesichts der Fußball- WM wurden in unterschiedlichen Medien u.a. die Hersteller von Unterhaltungselektronik sehr lobend hervorgehoben. Die durchaus nachvollziehbar klingende Argumentation dafür lautet: Die WM animiere den Konsumenten zum Kauf von TV-Geräten mit großen Bildschirmen und anderem HiFi-Equipment. Analog dazu seien auch Getränkehersteller – vornehmlich Bierbrauer – interessant, weil sich der sportbegeisterte Zuschauer sehr gerne die TV-Übertragung mit dem vermehrten Konsum des Gerstensaftes versüße. Als dritter im Bunde gelten mit gleicher Argumentation Sportartikelanbieter.
„Glauben nicht an Markterholung“
Experten glauben nicht, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ein Börsenwachstum einleiten wird. Interessante Kaufgelegenheiten sehen sie dennoch.
Spätestens seit heute, wenn die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien losgeht, werden einen Monat lang alle Augen auf das aufstrebende Schwellenland gerichtet sein. So mancher Beobachter hofft, dass damit auch der brasilianische Aktienmarkt, der seit nunmehr drei Jahren vor sich hin schwächelt, wachgeküsst wird. Juliette Alves macht solchen Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung. „Wir glauben nicht, dass der Markt sich heuer großartig erholen wird“, sagt die Co-Managerin des Comgest Growth Latin America im Gespräch mit dem Börsen- Kurier.
Der Psychologie ein Schnippchen schlagen
Mithilfe von Erkenntnissen aus der Behavioral-Finance-Theorie können Anleger ihre persönliche Börsenperformance optimieren. Experten verraten einschlägige Tipps.
„Der Markt ist rational“, so die Grundaussage der Effizienzmarkttheorie des US-Wirtschaftswissenschafters und Nobelpreisträgers Eugene Fama. Demnach handeln sämtliche Marktteilnehmer auf Basis derselben Informationen und die Kurse spiegeln die Summe aller verfügbaren Informationen wider. Einen gänzlich anderen Standpunkt vertritt die Behavioral-Finance-Theorie: Laut der verhaltensorientierten Finanzmarkttheorie sind Fehler systematischer Natur und werden von Anlegern aufgrund von beschränkten Informationsverarbeitungskapazitäten begangen. „Das ist auch statistisch nachgewiesen“, so Boris Jurczyk, Leiter Equity Selection bei der Berenberg Bank.
Erstattungsanspruch ab 15 %
Samt Spesen und Quellensteuer kann bei in der Schweiz liegenden Aktien schon mal fast die halbe Dividende einbehalten werden.
Ein Aktiendepot im Ausland wird zu einem zunehmend teuren Vergnügen. Das zeigt sich vor allem bei Dividendenausschüttungen; so wurden einem Börsen-Kurier-Leser, der in der Schweiz Nestlé-Aktien liegen hat, von der Dividende satte 45,79 % abgezogen, wobei neben der 35 %- igen Quellensteuer, auch diverse Zahlungs- und Devisenprovisionen einbehalten wurden.
Jetzt in Wandelanleihen investieren
Gerade Seitwärtsphasen – wie wir sie derzeit erleben – sind laut Experten ein guter Zeitpunkt, um das Exposure gegenüber Aktien mit Wandelanleihen aufzubauen.
Wie wird es mit den Aktienmärkten weitergehen? Derzeit befinden sich die Märkte im Großen und Ganzen jedenfalls in einer Seitwärtsbewegung. „Gerade solche Phasen sind ein relativ guter Zeitpunkt, um in Wandelanleihen zu investieren“, so Gerald Trimmal, Fondsmanager bei Valartis Asset Management. Nachsatz: „Kursgewinne werden zwar nicht gemacht, dafür bekommt man zumindest Zinsen.“
Börsen bestätigen EU-Konsenspolitik
Nachdem Konservative und Sozialdemokraten nun wohl noch enger zusammenrücken müssen, wird wohl auch ihr finanzpolitischer Kurs beibehalten werden.
Dass sich die Finanzmärkte mit dem bewährten Finanzpolitiker Jean-Claude Juncker besser zurechtfinden werden als mit Martin Schulz, war allgemein erwartet worden und dann auch eingetroffen. So eröffneten am Montag schon die asiatischen Aktienmärkte deutlich im Plus und mehr noch die europäischen, was wohl als Bestätigung für die im EU-Parlament geübte Konsenspolitik gewertet werden darf. Und diese auch auf die Kommission ausstrahlende Konsenskultur dürfte sich durch das jüngste Ergebnis sogar noch weiter verstärken.
„ATX hat heuer Potenzial von 8 bis 12 %“
Nachdem mehr als die Hälfte der ATX-Prime-Unternehmen die Zahlen fürs erste Quartal vorgelegt hat, sehen Experten vorerst keinen Grund sich neu zu positionieren.
„Die Berichtsaison ist bislang im Großen und Ganzen neutral verlaufen“, bringt es Stefan Maxian, Chefanalyst der Raiffeisen Centrobank (RCB), im Gespräch mit dem Börsen- Kurier auf dem Punkt. Großartige Überraschungen – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht – wären nämlich ausgeblieben. Leicht positiv überrascht habe beispielsweise – „aufgrund des milden Winters“ – der Ziegelproduzent Wienerberger. „Das war allerdings kein normales erstes Quartal. Daraus auf die Folgequartale zu schließen, wäre nicht richtig“, hält der Experte fest. Besser als erwartet habe sich auch die Erste Group im ersten Quartal geschlagen. „Wir sind von höheren Risikokosten ausgegangen“, erklärt Maxian. „Bei der Erste Group hat man gesehen, dass sich die Rahmenbedingungen kaum geändert haben“, sagt Thomas Neuhold, Head of Austrian Equity Research bei Kepler Cheuvreux.
Russland-Anleihen: Vertrauens-Wette
Russische Anleihen locken mit hohen Renditen, aber neben den politischen Faktoren birgt ein instabiler Ölpreis weiteres Gefahrenpotenzial.
Verlockungen gibt es bezüglich Russland-Bonds nun von zwei Seiten. Ein mögliches Aufwärtspotenzial des Rubels im Zuge einer politischen Entspannung und eine Rückkehr der Notiz der Anleihen auf das Niveau von 2011 bis 2012. Die Währung der russischen Föderation gab bereits seit zwölf Monaten (weit vor der Zuspitzung der Ukraine-Krise) bis heute um rund 20 % nach, die Kurse der Gläubigerpapiere sanken im genannten Zeitraum je nach Laufzeit um zwischen 13 und 17 %.
Wieviel Ethik vertragen Gewinn und Wachstum?
Zu einer interessanten Diskussionsrunde lud das Bankhaus Schelhammer & Schattera gemeinsam mit dem management club Wien mit Präsident Gerhard Starsich.
Im Anlagedschungel der Finanzprodukte finden sich in der Tat oft nur Insider zurecht, jene, die auch das hiezu nötige Finanzwissen haben. So ist es kein Wunder, wenn immer mehr Sparwillige nach Auswegen und einem transparenten Umfeld suchen. Auslöser einer Trendumkehr war zweifelsohne die 2008 ausgebrochene globale Finanz- und Wirtschaftskrise, welche das Bedürfnis der Anleger nach mehr Sicherheit zur Folge hatte. Nun ist seit damals ein Trend bemerkbar geworden, der sich immer stärker auf die sogenannten „Gewinnmaximierungsprodukte“ auswirkt. Das heißt: Wenn schon, dann muss ein Produkt transparent und verständlich sein. Dies förderte die Entwicklung ethischer und nachhaltiger Produkte.
EU-Börsesteuer kommt 2016
Anstatt der versprochenen Besteuerung unproduktiver Finanzmarkttransaktionen zulasten der Banken einigten sich zehn EU-Staaten nur darauf, einfach die Anleger abzuzocken.
War die „Transaktionssteuer“ ursprünglich dazu gedacht, Auswüchse an den Finanzmärkten einzudämmen, ist sie jetzt zu einer bloßen Abzocke verkommen. Daran lässt die knappe A4-Seite keinen Zweifel, die die Finanzminister der zehn beteiligten Staaten nach einem von Finanzminister Michael Spindelegger geleiteten Treffen vorgelegt haben. Demnach werden unter anderem in Frankreich, Deutschland und Österreich „spätestens mit 1. Jänner 2016“ Aktien und „einige Derivate“ einer Umsatzsteuer unterzogen.
Welche Aktien in Wien noch günstig sind
Während ATX und WBI bei rund 85 % ihrer 5-Jahres-Höchststände notieren, hat der Börsen-Kurier untersucht, welche Titel das größte Aufholpotenzial haben könnten.
Wenn die Wall Street ihrem oberen Wendepunkt zuschreitet – was nach dem längsten Aufschwung aller Zeiten wohl ja bald der Fall sein muss – schlägt für gewöhnlich die Stunde der kleineren Börsen und der Nebenwerte. Denn nun sucht das „Smart Money“ der US-Anleger nach Märkten die noch „billig“ erscheinen, und versuchen dort die Schnäppchen zu identifizieren, was dann – glaubt man der historischen Erfahrung – durchaus nach eher oberflächlichen Gesichtspunkten erfolgen kann.
M&A-Bereitschaft hoch wie lange nicht
„Tatsache ist aber, dass wir wohl immer mehr Deals sehen werden, bei denen US-amerikanische und asiatische Firmen europäische Unternehmen oder deren Einheiten schlucken“, meint Paras Anand, europäischer Aktienchef bei Fidelity in London, in untenstehendem Kommentar.
Unternehmen weltweit haben ihre Gewinne in den letzten Jahren trotz Abschwung und Rezession erfolgreich behauptet. Ohnehin schon konservative Bilanzen wurden dadurch noch konservativer und sind mittlerweile schlicht ineffizient. Vor diesem Hintergrund werden strategische Fusionen und Übernahmen in den kommenden Quartalen aller Wahrscheinlichkeit nach zunehmen. Den Beginn dieser Entwicklung haben wir kürzlich in der europäischen Telekommunikationsbranche und im Pharmasektor erlebt. Für Aufruhr sorgen jetzt vor dem Hintergrund nationaler Interessen die Überlegungen zu Alstom.
McDonald’s statt Facebook – unauffällig ist „in“
Eine Korrektur erfasste den Technologiesektor, während sich klassische Value-Aktien und defensive Blue Chips bemerkenswert stabil hielten.
Die 100 S&P-500-Werte mit der niedrigsten Volatilität halten mit der Performance des S&P-500-Index Schritt – dies aber bei weniger Risiko: In den vergangenen 5 Jahren erzielten sie 14,9 % p.a. (ohne Dividenden), während die Volatilität in den vergangenen 12 Monaten lediglich bei 10,2 % lag. Im Vergleich dazu lag die 5-Jahres-Performance im S&P- 500-Index bei 16,8 % p.a. Dieser stand eine Volatilität von 11,1 % gegenüber, wobei die Volatilität hier im historischen Vergleich außergewöhnlich niedrig ist. Berücksichtigt man die Dividendenzahlungen, dann waren die Low-Vola-Stocks mit 18,65 % p.a. nur um 0,96 %-Punkte hinter dem S&P, während in den vergangenen drei Jahren die Outperformance 1,05 %-Punkte p.a. beträgt.
Inhaberaktien: Ausnahme für 3. Markt
Weil Inhaberaktien anonym übertragen werden könnten, gelten sie als Instrumente der Organisierten Kriminalität.
Die USA drängen daher erfolgreich auf deren weltweite Ächtung, so dass seit 1. Jänner auch in Österreich grundsätzlich Namensaktien anstatt der bislang üblichen Inhaberaktien vorgeschrieben sind. Weil aber Eigentumsverhältnisse und Transaktionen im Falle einer Börsennotiz auch über das Wertpapierdepot bei der Hausbank nachvollziehbar wären, wurden an Börsen gelistete Unternehmen davon ausgenommen, wobei bereits die bloße Ankündigung einer Börsennotierung ausreichen soll.
Mit Leidenschaft zum Anlageerfolg
Dürers Feldhase sowie Meisterwerke von Rubens und Michelangelo begeistern in der Albertina gerade wieder Wien. Wir fragten nach, ob Kunst auch als ein probates Anlagevehikel taugt.
Bereits 2002 setzte sich der Börsen- Kurier mit der Frage „Kunst als Anlageobjekt?“ intensiv auseinander und sprach damals mit Fachleuten über die Stabilität eines Kunst- Investments. Einer der Experten, den wir damals befragten, war der international anerkannte, seit 2013 ehemalige, Auktionator des Auktionshauses „im Kinsky“, Otto Hans Ressler. Er sagte: „Gemälde überdauerten auch Krisenzeiten“. Hatte er Recht? 2008 brach die globale Finanz- und Wirtschaftskrise aus. Hat sie dem Kunstmarkt geschadet?
Chancen im Niedrigzinsumfeld
Allianz-CIO Martin Bruckner informierte vergangene Woche über attraktive Realrenditen, die auch risikoscheue Investoren einfahren können.
Woran viele Investoren und vor allem Sparer schon lange zu leiden haben, ist das Niedrigzinsumfeld mit den unbefriedigenden Renditen. Die Leitzinsen in den USA und der Eurozone befinden sich weiterhin auf niedrigen Niveaus, die Inflationsraten liegen in den Industriestaaten unter den Zielraten. In der Eurozone flammt die Deflationsdiskussion wieder auf, die EZB scheint laut Allianz- Investment-Chef Bruckner zu weiteren Maßnahmen bereit. Und auch die Fed unter der neu gewählten Präsidentin Yellen setzt die Politik der monatlichen Reduktion der Anleihekäufe ihres Vorgängers Bernanke fort und dürfte diese im Laufe des Jahres gänzlich einstellen. Höhere Leitzinsen fasst sie demnach erst für März 2015 ins Auge. Sparer müssen somit weiter leiden.
Die chancenreichsten Bank-Aktien
Experten empfehlen Anlegern, auf längere Sicht auf große und breit aufgestellte Banken zu setzen. Billig sind deren Aktien zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht mehr.
Ende April ist so weit: Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wird die wirtschaftlichen Kriterien für den Stresstest veröffentlichen, dem sich 128 europäische Großbanken in den kommenden Monaten unterziehen müssen. Experten gehen davon aus, dass dieser – ebenso wie der Asset Quality Review – besonders streng ausfallen wird. Ähnliches scheinen auch die betroffenen Banken zu erwarten, die in den vergangenen Monaten eifrig darum bemüht waren, ihre Kapitalquoten zu erhöhen und problematische Aktiva abzubauen. „Die Trennung zwischen Spreu und Weizen schreitet weiter voran“, bringt es Jörn Lange, Buyside- Analyst im Team Global Equities bei Raiffeisen Capital Management (RCM), auf den Punkt.
Boom erreicht die Euro-Krisenländer
Während die Aufschläge bei den Anleihen von Italien, Portugal und Griechenland auf Vorkrisenniveau zurückgefallen sind, sind ihre Aktienmärkte weit von den Höchstständen entfernt.
Auch wenn es weniger realen Verbesserungen als der „globalen Jagd nach dem Risiko“ geschuldet sein mag: Die Risiko-Spreads der Anleihen von Italien, Portugal und Griechenland befinden sich wieder in der Gegend ihrer Vorkrisenniveaus und in genau diese Richtung ziehen auch die Aktienmärkte. Während der DAX und der CAC 40 heuer stagnierten und es auch der ATX nur knapp ins Plus geschafft hat, steht der Athener Leitindex ASE heuer mit 14 % im Plus. Der Mailänder Leitindex FTSE-MIB und der portugiesische PSI 20 konnten sogar 17 % zulegen, was sie heuer zu den bislang stärksten Aktienmärkten aller westlichen Industriestaaten macht.
Bei Extra-Renditen jetzt zugreifen!
Die früher oft ungewöhnlich hohen Wiener Dividendenrenditen sind auf international übliche Niveaus zurückgekommen. Dennoch gibt es noch einige Schnäppchen.
Mittlerweile zahlen nur noch der Verbund und die Burgenland Holding mehr als 6 % an Dividendenrendite, die sich schnell entschlossene Anleger mit wohl überschaubaren Risiken aber durchaus noch sichern könnten. Mehr als 5 % zahlen darüber hinaus nur noch Atrium European Real Estate, Mayr-Melnhof Karton und die Öst. Post AG, wobei besonders bei Mayr-Melnhof kaum mit einer dauerhaften Anhebung gerechnet werden sollte, da hier für 2013 nicht nur die normale Dividende um 15 Cent auf 2,40 € je Aktie erhöht wird, sondern – nach 20 Jahre an der Börse – auch ein Jubiläumsbonus von ebenfalls 2,40 € ausgeschüttet wird, wobei diese Großzügigkeit wohl auch davon motiviert war, dass der geplante Kauf von mehreren Werken in Russland und Deutschland gerade gescheitert ist.
Healthcare-Boom in Asien ungebrochen
Die Emerging Markets sind als Investmentchance keineswegs abgemeldet, meint die Fondsgesellschaft Lacuna. Vor allem der Gesundheitssektor befindet sich dort nach wie vor im Aufwind.
Das Thema Emerging Markets wurde und wird von vielen Investoren derzeit stiefmütterlich behandelt. Denn Analysten prophezeien den Schwellenländern aktuell keine allzu rosigen Konjunkturaussichten und korrigieren ihre Wachstumsprognosen nach unten. Der Gesundheitsmarkt, insbesondere im asiatischen Raum, stemmt sich allerdings gegen diesen Trend, meinen die Fachleute der seit Jahren in diesem Bereich tätigen Fondsgesellschaft Lacuna. Gerade durch die starke Nachfrage aus den Emerging Markets zählt der Gesundheitsmarkt weiterhin zu den weltweit am stärksten wachsenden Branchen.
US-Insider werfen ihre Aktien auf den Markt
Laut der „Adjusted Insider Ratio“ verlässt das „Smart“-Money die Wall Street gerade so schnell wie nie zuvor.
Geht es nach der „Adjusted Insider Ratio“ („AIR“), dann hat sich am US-Aktienmarkt mittlerweile eine durchaus bedrohliche Zweiteilung zwischen „Smart-“ und „Dumb-“ Money („schlaues“ bzw. „dummes“ Geld) herausgebildet. Dieser Anfang der 1990er Jahre von dem US-Finanzprofessor Nejat Seyhun entwickelte Indikator setzt die Käufe von Aktien der eigenen Firmen durch Geschäftsführer und Direktoren in Relation zu ihren Verkäufen. Und weil „Corporate Insider“ grundsätzlich über bessere Informationen über ihre eigenen Unternehmen verfügen als „der Markt“, gelten ihre Investitionen als wichtiger Indikator. Im Gegensatz dazu steigt „Dumb- Money“, vom langen Boom angelockt, spät und zu Höchstkursen in den Markt ein und ermöglicht damit dem „Smart-Money“ erst einen optimalen Ausstieg.
OGH fordert Pflichtangebot
Der gesetzlich vorgeschriebene Mindestpreis darf den vom Übernehmer bezahlten Kaufpreis nicht unterschreiten – nur dürfte der nicht ganz so einfach zu bestimmen sein.
Nachdem die Lifemotion S.A. im Dezember von der Kurt Hirsch Holding 51 % des Grundkapitals übernommen hatte, wurde von der Übernahmekommission zwar der „Sanierungsbedarf“ sowie der „Aktienerwerb zu Sanierungszwecken“ bestätigt, dem Käufern aber dennoch ein Pflichtangebot an die Streubesitzaktionäre vorgeschrieben. Dagegen hatte Lifemotion Rekurs an den OGH erhoben, der nunmehr rechtsgültig abgelehnt wurde. Die Lifemotion hat folglich ein Pflichtangebot an die Aktionäre zu legen, wobei „eine faire Preisfindung angesichts der doch eher ungewöhnlichen Umstände eine spezielle Herausforderung“ werden dürfte, wie Anlegerschützer und IVA-Präsident Wilhelm Rasinger erwartet.
Worauf Sie bei Corporate Bonds achten sollten
In den vergangenen zwei Jahren wurden 33 privatanlegertaugliche Unternehmensanleihen an der Wiener Börse platziert. Der jüngste Angebotsrückgang ist nur ein vorübergehender.
Anfang März war es endlich soweit. Mit der 3,125-%-Anleihe des heimischen Catering-Unternehmens DO & CO wurde die erste Unternehmensanleihe des Jahres an der Wiener Börse platziert, die sich – dank einer Stückelung von 500 € – auch an Privatanleger gerichtet hat. Wie der Börsen-Kurier berichtete, belief sich das Emissionsvolumen auf 150 Mio€. Davor gingen bereits vier Emissionen erfolgreich über die Bühne – allerdings mit Stückelungen von jeweils 100.000 €. Insgesamt hat sich für Retail-Investoren in den letzten beiden Jahren an der Wiener Börse einiges getan: Über diesem Zeitraum wurden 33 Bonds mit niedrigen Stükkelungen und einem Gesamtvolumen von 4,67 Mrd€ neu emittiert.
Bewährungsprobe für „Abenomics“
Die japanische Regierung unter dem Premierminister Shinzo Abe und die Zentralbank in Tokio geraten zunehmend unter Druck.
Der japanische Aktienmarkt verzeichnete im Jänner und Feber Rückschläge, da Ängste vor einer Krise der Emerging Markets, aber auch die Enttäuschung über ein schwächer als erwartetes Wirtschaftswachstum und zunehmende Zweifel an „Abenomics“ Investoren verunsicherten. „Abenomics“ (in Analogie zu „Reaganomics“) ist der Versuch, die seit Jahrzehnten schwächelnde drittgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einer unorthodoxen Wirtschaftspolitik in Schwung zu bringen.
Bullenmarkt von Ukraine kaum beunruhigt
Russland scheint am stärksten unter der Krise zu leiden, weshalb die Finanzmärkte von einem Einlenken Putins und einem milden Krisenverlauf ohne scharfe Sanktionen ausgehen.
Nachdem Zarin Katharina II. die Krim schon vor fast 250 Jahren „von nun an und für alle Zeiten“ als russisch deklariert hat und nur eine eigenwillige Verfügung des ukrainischen KP-Chefs Nikita Chruschtschow sie der Ukraine angliederte, wäre der einzige Weg zur Lösung der Krimkrise, bei der alle ihr Gesicht wahren können, mittlerweile wohl der, dass Russland der Ukraine die Krim einfach abkauft. Das wird freilich kaum geschehen, und so bleibt nur zu hoffen, dass weiteres Blutvergießen unterbleibt – wovon anscheinend bislang auch die Finanzmärkte ausgehen.
Die Aufholjagd des MIB-Index
Die steile Aufwärtsentwicklung des bedeutendsten italienischen Aktienindex überrascht. Nur die Peripheriebörsen in Lissabon und Athen halten mit.
Im Rahmen der EZB-Pressekonferenz am 6. März betonte Präsident Mario Draghi die Notwendigkeit einer Umsetzung der Arbeitsmarktreformen in romanischen Ländern. Nun könnte zumindest erstmals eine liberalere Sicht in Bezug auf die drückende Steuerlast im Apenninenland Platz finden. Der vom italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi installierte neue Finanzminister Pier Carlo Padoan überrascht mit seiner Ankündigung, noch in diesem Jahr steuerliche Mindereinnahmen von 10 Mrd€ zu tolerieren.
Die Börsen als Investment-Chance
Für Börsegesellschaften ist es schwieriger geworden, Geld zu verdienen. Wer in ihre Aktien investieren möchte, sollte sich daher intensiv mit deren Geschäftmodell auseinandersetzen.
Die globale Börsenlandschaft war zuletzt von zahlreichen Übernahmen und Fusionen geprägt. Der Ende des Vorjahres erfolgte Kauf des Börsenbetreibers NYSE Euronext durch den Konkurrenten Intercontinental Exchange (ICE) war nur der vorläufig letzte spektakuläre Deal, denn Experten sehen das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. „Die in den letzten Jahren erlebte Konsolidierung der Börsen geht weiter“, sagt etwa Jörn Lange, Analyst bei Raiffeisen Capital Management.
Soros lauert auf Eurozone-Banken
In einem Zeitfenster von einem knappen halben Jahr sollten laut der Hedge-Fonds-Legende im Zuge des Banken-Stresstests noch etliche kapitalschwache Eurozone-Banken mit Eigenkapital- Angeboten herauskommen, mit denen Investoren „nachhaltig Geld verdienen“ könnten.
George Soros hat zuletzt gleich mehrfach für Aufsehen gesorgt. So sprang sein „Quantum Endowment Fund“ gerade an die erste Stelle der erfolgreichsten Hedge Fonds aller Zeiten, während er laut der jüngsten Pflichtveröffentlichungen (F13) zudem mit 1,3 MrdUSD aktuell die größte Short-Position auf den USIndex S&P 500 eingegangen ist, die jemals an die US-Behörden gemeldet wurde.
Welche Autozulieferer Kurspotenzial haben
Im Jänner wurden im EU-Raum 935.640 Pkw und damit um 5,5 % mehr als im Vorjahr verkauft werden. Das rückt auch Aktien von Autozulieferern in den Fokus.
Allgemein ist ein Diversifizierungstrend in der Kfz-Zulieferindustrie zu Industriebereichen zu beobachten. Der massive Einbruch der nur auf die Pkw-Hersteller abzielenden Sparten hatte im Jahre 2009 tiefe Spuren hinterlassen. Die Krise brachte die finanzielle Balance der Branche damals beinahe zum Kollabieren.
Den Schritt in die Welt wagen
Es sind große Namen wie Henkel, Merck oder Fresenius, die als deutsche Familienunternehmen an der Börse reüssieren.
Doch es gibt auch zahlreiche nicht notierte Firmen, wie etwa die Freudenberg-Gruppe, die in den Händen von Familien sind oder von ihnen geführt werden. Dabei funktionieren Familienunternehmen nach ganz eigenen Regeln. Wie genau, das erforscht ein eigenes Institut der Privatuniversität Witten- Herdecke. Eine gemeinsame Studie mit der Beratungsgesellschaft PWC legt nun offen: Nachhaltiges Wachstum misst sich für die Familienunternehmen nicht nur am Umsatz, sondern auch an der Beschäftigungsentwicklung, dem Anlageund Umlaufvermögen und der Profitabilität. In den vergangenen fünf Jahren wuchsen drei Viertel der befragten Firmen.
Janet Yellen beruhigt die Märkte
Janet Yellen ist die erste Frau an der Spitze der Fed seit deren Gründung im Jahr 1913 und ihr erster Auftritt vor dem Kongress war viel versprechend.
Die 67-jährige Janet Yellen ist die Nachfolgerin von Ben Bernanke, dessen Vertrag nach acht Jahren ausgelaufen war. Sie durchlief eine langjährige Karriere an renommierten Universitäten, ehe sie von 1994 bis 1997 Mitglied des Vorstandes im Board of Governors of the Federal Reserve System wurde. Vom 14. Juni 2004 bis 4. Oktober 2010 war sie Präsidentin und CEO der Federal Reserve Bank of San Francisco. 2009 war sie als stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses der Fed für die expansive Geldpolitik zur Verhinderung eines Zusammenbruchs der Finanzmärkte mitverantwortlich. Yellens geldpolitische Linie deckt sich weitgehend mit jener ihres Vorgängers. In den vergangenen Jahren hat sie immer wieder betont, dass die Reduktion der Arbeitslosigkeit Priorität habe.
„Ganze Branche sollte Flagge zeigen“
Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen steigt bei institutionellen wie privaten Anlegern stetig. Die Finanzbranche reagiert darauf aber meist nur auf Nachfrage.
Michael Martinek, Chef des auf nachhaltige Geldanlage spezialisierten Bankhauses Schelhammer & Schattera, schätzt den Stellenwert von „ethisch-nachhaltigen“ Geldprodukten in der heimischen Finanzbranche als enden wollend ein. Denn trotz nachgewiesen stetig steigendem Interesse der (in Österreich mit rund 80 % Anteil tonangebenden) institutionellen aber auch der privaten Investoren reagiert die Branche auf entsprechende Kundenwünsche meist nur mit einem: „Ja, das haben wir auch.“
So schützen Sie Ihr Geld im Depot
Die Emerging-Markets-Panik hat die Leitbörsen erfasst und immer mehr Anleger sichern ihr Aktienportfolio ab. Wer dabei falsch hedgt, verliert doppelt.
Wer alle Aktien im Portfolio abstößt, produziert hohe Spesen und versäumt unter Umständen plötzliche Kursanstiege infolge guter Nachrichten. Trotzdem will man nicht tatenlos zusehen, wenn die Kurse verfallen. Eine Absicherung mittels Short-Hebelzertifikaten oder CFDs erscheint zweckmäßig und kostengünstig, wobei auf den Hebel zu achten ist.
„Keine neue Asienkrise“
Länder, die eng in die Wertschöpfungskette der Industrienationen eingebunden sind, bleiben attraktiv, so die Ansicht der Anleihenexperten der internationalen GAM Holding.
Die Währungen vieler Schwellenländer haben zuletzt stark abgewertet. Doch eine Krise, wie sie die asiatischen Länder 1997 erlebt haben, dürfte nicht bevorstehen. Dieser Meinung ist Paul McNamara, Fondsmanager bei der Asset Management Gruppe GAM. „Die aktuelle Entwicklung ist nicht vergleichbar mit 1997“, meint er. Die Länder seien heute deutlich robuster, die Banken teilweise besser aufgestellt als in den Industrienationen. „Was wir erleben, ist das Ende des Wachstumsmodells, dem die Schwellenländer nach der Finanzkrise gefolgt sind.“ Mithilfe der lockeren Geldpolitik und ausländischen Kapitals sei es den Schwellenländern nach der Krise gelungen, so McNamara weiter, das Investment im Inland zu stärken und ihr hohes Wachstumsniveau aufrecht zu erhalten.
Chinas Kreditblase droht zu platzen
Fast in jedem Vortrag auf der 29. Kapitalanlegertagung des ZfU war der asiatische Raum ein Thema und kam dabei leider nicht besonders gut weg.
Dane Chamorro, Director Asia Pacific für Global Risk Analysis bei Control Risks, widmete seinen Vortrag dem Motto „Asien 2014: Woher kommt das Wachstum?“. Dabei stellte Chamorro gleich zu Beginn seines Referates fest, dass raue Zeiten auf die Anleger in dieser Region zukommen werden, denn das Jahr des Pferdes habe „ein wildes Pferd“ bekommen – sehr volatile Märkte werden erwartet.
Helmenstein für mehr Headquarters
In der Presskonferenz der Industriellenvereinigung (IV) gaben sich Generalsekretär Christoph Neumayer und IV-Chefökonom Christian Helmenstein nur vorsichtig optimistisch.
Beide, Generalsekretär und Chefökonom, waren sich einig, dass standortpolitische Maßnahmen das Wachstum beschleunigen oder eben verzögern können. „Eine Annäherung an das Trendwachstum ist möglich, aber abhängig von standortpolitischen Maßnahmen“, so Neumayer. Chefökonom Helmenstein erwähnte die Wichtigkeit der Headquarters für Österreich und übte Kritik am „Hochsteuerland Österreich“ mit einem Höchststeuersatz von 50 %, aber auch an den zu niedrigen Einkommen der Österreicher. Unzufrieden sind die Vertreter der IV vor allem mit dem Abgabenänderungsgesetz, das laut Generalsekretär aktuell nicht in die richtige Richtung ziele.
Erfolgreich anlegen wie die Norweger
Der Norwegische Staatsfonds zeigt vor, wie man mit breiter Diversifizierung und hohem Aktienanteil auch in schwierigen Zeiten hohe Renditen erwirtschaftet.
Dank der Einnahmen aus den Ölund Gasvorkommen und anständiger Veranlagungsergebnisse hat der Norwegische Staatsfonds Government Pension Fund – Global (GPFG) den Rekordwert von 5,11 BioNOK (818 MrdUSD/610 Mrd€) erreicht, was die 5,1 Millionen Norweger allesamt zu (Kronen-)Millionären macht. Norwegen selbst wird dadurch zum Netto-Gläubiger und der GPFG noch vor der saudi-arabischen SAMA Foreign Holdings (676 MrdUSD), der Abu Dhabi Investment Authority der Vereinigten Arabischen Emirate (627 MrdUSD) und der Kuwait Investment Authority (386 MrdUSD) zum größten Staatsfonds der Welt.
2014 wird „ein wildes Pferd“
Wie jedes Jahr hat sich der Börsen-Kurier als Medienpartner auf der Internationalen Kapitalanlegertagung des ZfU – International Business School nach Investmenttipps umgehört.
Am 31. Jänner 2014 beginnt in China das „Jahr des Pferdes“. Dies inspirierte Dane Chamorro, Direktor Asia Pacific für Global Risk Analysis bei Control Risks, in seinem Vortrag zu der Aussage, dass 2014 ein wildes Pferd die Bühne der Kapitalmärkte betritt. Er bezog diese Aussage in seinem Vortrag zwar vor allem auf die Emerging Markets, doch auch Michael Riesner, Leiter technische Aktien-Analyse der UBS Investmentbank, erklärte 2014 zu einem schwierigen Jahr. Er sieht die Finanzmärkte bereits in einer Spätphase eines Bullenmarktes in einem strukturellen Bärenmarkt. Mit einem Absturz von bis zu 37 % rechnet Riesner noch im Laufe des späteren Frühjahres und begründet diese Prognose damit, dass bereits in den vergangenen Wochen „erste Äpfel vom Baum gefallen sind“.
Warum Reiche immer reicher werden
Während die Reichen ihr Vermögen zuletzt sukzessiv vermehrt haben, treten die Menschen am unteren Ende der Einkommenspyramide auf der Stelle. Grund sind die sinkenden Reallöhne.
Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Diese ernüchternde Entwicklung wird von einer Reihe von Studien bestätigt: Laut der von der Unternehmensberatung Capgemini veröffentlichten aktuellen Ausgabe des „World Wealth Report“ ist die Zahl der so genannten „High-Net-Worth-Individuals“ (HNWI), also der Menschen, die über ein Vermögen von mindestens 1 MioUSD verfügen, zwischen 2011 und 2012 um 9,2 % auf weltweit 12 Mio gestiegen. Gemeinsam besitzen sie ein Vermögen von 42,7 BioUSD. Am anderen Ende der Vermögenspyramide schaut es deutlich trister aus. Angesichts stagnierender Reallöhne treten breite Bevölkerungsschichten auf der Stelle.
Die Schlüsselthemen für 2014
Im Gespräch mit dem Börsen-Kurier geht Société-Générale-Experte Arthur van Slooten auf die marktbeherrschenden Themen des laufenden Jahres ein und gibt Tipps, wie Anleger im aktuellen Umfeld profitieren können.
Für Arthur van Slooten, Stratege für globale Asset Allocation bei der Société Générale, ist es klar: Die USNotenbank wird das „Tapering“ (Reduktion der Anleihenkäufe) fortsetzen, die (kurzfristigen) Zinsen aber niedrig lassen. Der Spread zwischen zehn- und zweijährigen USTreasuries wird damit den höchsten Stand der letzten vierzig Jahre erreichen. Van Slootens Tipp: Sogenannte „Steepener Anleihen“, die auf eine steiler werdende Zinsstruktur und damit auf eine steigende Zinsdifferenz setzen.
Gewinnchancen mit Penny-Stocks
Wer zuletzt in Wiener Penny Stocks investiert hatte, konnte mit Warimpex, Head oder Brain Force durchaus auch ein Mehrfaches seines Einsatzes an Gewinn einstreifen.
Seitdem Leonardo DiCaprio im Hollywood-Börsendrama „The Wolf of Wall Street“ die US-Öffentlichkeit mit der Investmentidee der Penny- Stocks vertraut gemacht hatte, jubeln die einschlägigen Anbieter über enorm angestiegenes Anlegerinteresse. Das ist umso erstaunlicher, als hier die Betrugsgeschichte des Jordan Belfort geschildert wird, der in den 1980er- und 90er-Jahren hunderte Millionen Dollar abzocken konnte, indem er wertlose Aktien billig aufgekauft, hochgejubelt und teuer weiterverkauft hat. Die Gefahr, wertlose Aktien untergejubelt zu bekommen, scheinen die neuen Anleger indes zu vernachlässigen, wobei angesichts des Risikos eines Totalverlusts allerdings nur hartgesottene Spekulanten entsprechende Investitionen ins Auge fassen sollten.
Frühindikatoren stimmen optimistisch
Die konjunkturellen Wolken scheinen sich immer mehr zu verziehen und die Eurozone könnte 2014 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Betrachtet man den Economic Sentiment Index, eine aus fünf Umfragen bestehende Komponente des von „The Conference Board“ veröffentlichten Leading Economic Index für die Eurozone, so ist eine klare Aufhellung der Stimmung im Zeitraum Mai bis November erkennbar. Der Stimmungsindikator der Wirtschaft stieg in diesem Zeitraum jeden Monat in Folge von 89,5 bis auf 98,5 Punkte. Dass sich die Erholung in der Privatwirtschaft der Eurozone beschleunigt, zeigt auch der finale Markit Eurozone Composite Index (PMI®), der im Dezember gegenüber November 2013 von 51,7 auf 52,1 Punkte stieg und sowohl ein 3-Monats-Hoch als auch den zweithöchsten Stand der letzten zweieinhalb Jahre erreichte.
Vorsicht bei Internet-Meldungen!
Der Wettlauf um die Verbreitung von Nachrichten im Internet fordert seinen Tribut: Immer häufiger kommt es auch auf seriösen Seiten zu haarsträubenden Falschmeldungen.
Leser der renommierten Internetseite „derStandard.at“ trauten am 17. Dezember ihren Augen nicht: Die Berichterstattung über den Sozialplan bei Lenzing wurde mit dem Satz: „Vorstand und Betriebsrat des insolventen Unternehmens haben sich … geeinigt“! Lenzing pleite? Natürlich nicht. Da ist einem – offensichtlich unerfahrenen – Online-Journalisten ein „Irrtum“ unterlaufen. Ein gefährlicher Irrtum, der trotz des Hinweises von Lesern noch Stunden später auf der Facebook-Seite des Standard zu finden war.
Wo 2014 die Musik spielt
Im Jänner wird Zürich jedes Jahr zum Nabel der Anlegerwelt, wenn die ZfU International Business School mit einem hochrangigen Expertenaufgebot zur Kapitalanlegertagung lädt.
Im Gespräch mit dem Medienpartner Börsen-Kurier signalisiert ZfUGründer Fritz Haselbeck nach mehreren schwierigen Jahren für die Finanzbranche endlich wieder Optimismus: Nachdem die „befürchteten Tornados“ an den Märkten nicht eingetroffen sind, kam es zuletzt zu einer „gewissen Beruhigung des Gesamtumfelds“. Grundsicherheit und Grundvertrauen der Investoren seien zurückgekehrt, Anleger würden wieder mehr Chancen als Gefahren sehen, erklärt Haselbeck. Untrügerisches Zeichen für das zurückgekehrte Interesse der Investoren ist die wieder gestiegene Zahl der Teilnehmer an der diesjährigen Kapitalanlegertagung. Diese wartet auch heuer wieder mit einem Feuerwerk an Expertenwissen auf.
Pennystock-Rallye zum Jahresauftakt nutzen
Im Dezember werden Pennystocks im Zuge des Tax-Loss-Sellings abgestoßen. Das setzt die Kurse weiter unter Druck und ruft kurz darauf Schnäppchenjäger auf den Plan.
Pennystocks im engeren Sinne sind Aktien, die unter 1 USD notieren. Laut der Definition der amerikanischen Börsenaufsicht SEC sind es Aktien sehr kleiner Unternehmen, deren Kurs unter 5 USD liegt. Diese Werte werden häufig nicht an den streng überwachten Handelsplätzen, sondern am OTC Bulletin Board (OTCBB), dem Pendant zum Freiverkehr, gehandelt. Aufgrund der niedrigen Marktkapitalisierung von häufig unter 50 MioUSD und in der Folge eines illiquiden Handels können bereits Verkaufsvolumina von wenigen hunderttausend US-Dollar zweistellige Kursstürze verursachen. Deshalb brechen niedergeprügelte Pennystocks infolge des Tax-Loss- Selling (Realisierung steuerlicher Verluste) im Dezember oft noch weiter ein.
„2014 Industrieländer bevorzugen“
Für Aktien aus den Industrieländern sollte es 2014 aufwärts gehen – damit wären Erträge im oberen einstelligen Bereich drin, meint der internationale Vermögensverwalter Schroders.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis zahlreicher Unternehmen hat bereits deutlich angezogen und auch die ersten Schritte der Zentralbanken in den USA, Japan, Großbritannien und Europa, die Konjunktur zu stützen, sollten sich positiv auf Aktien auswirken, meint Johanna Kyrklund, Leiterin für weltweite Multi- Asset-Anlagen bei Schroders. Kyrklund glaubt außerdem nicht, dass die Schwellenländer die Attraktivität der Industrienationen im kommenden Jahr übertreffen können: „Der fehlende Inflationsdruck ermöglicht den Industrieländern eine ultralockere Geldpolitik. Im Gegensatz dazu müssen einige Schwellenländer sich immer deutlicher zwischen Wachstum und Inflation entschieden.“
Warren Buffett: Mit einfachen Regeln zum Erfolg
Der zweitreichste Mann der Welt arbeitet nach leicht nachvollziehbaren Regeln, jedoch mit starkem Hebel und dem Willen und der Finanzkraft, auch Schwächephasen durchzutauchen.
Mit einem Vermögen von knapp 60 MrdUSD zählt der Investor Warren Buffett zu den drei reichsten Menschen der Welt. Und das, wie eine aktuelle Studie feststellt, offenbar zu Recht. So hat im Vergleich mit allen Aktien und Investmentfonds, die in den USA von 1926 bis 2011 länger als 30 Jahre gehandelt wurden, sein Fonds Berkshire Hathaway die absolut beste „Sharp Ratio“. Diese wichtige Finanzmarktkennzahl bemisst die Wertentwicklung der untersuchten Geldanlage in Bezug auf das eingegangene Risiko und wurde für Buffett von 1976 – 2011 mit 0,76 festgelegt. Das ist zwar fast doppelt so viel wie der Durchschnitt des Aktienmarktes, angesichts des gewaltigen Erfolgs erscheint es aber auch den Analysten überraschend wenig, insbesondere weil Buffett konsequent nach einer sehr einfachen Strategie vorgeht, die den Autoren zufolge ohne viel Aufwand auch von jedem Privatanleger nachvollzogen werden könnte.
Skepsis als klares Kaufsignal
Seit dem letzten Tief 2009 erzielte der US-Aktienmarkt ein Plus von 150 %. Das lässt viele an der Nachhaltigkeit des aktuellen Bullenmarktes zweifeln. Für Bill Miller von Legg Mason, einem der weltweit größten Vermögensverwalter, ein Grund zur Freude
„Aus unserer Sicht ist das ein gutes Zeichen und stimmt uns gerade bullish für US-Aktien“, freut sich Legg Masons Altmeister Bill Miller über die oben beschriebene Zurückhaltung seiner Landsleute. Was Miller, dessen Gesellschaft aktuell 670 MrdUSD verwaltet, weiters in seiner Meinung bestärkt, sind die Dividendenzahlungen und das -wachstum in den USA: „Das Dividendenwachstum lag in den vergangenen Jahren kontinuierlich im zweistelligen Bereich und liegt aktuell bei über 17 %. Das ist eine der höchsten Wachstumsraten aller Zeiten und liegt nur knapp unter dem letzten Hoch von 18 % vom vergangenen Dezember.“
Günstige Aktien mit Aufholpotenzial
Die Aktienmärkte sind historisch betrachtet nicht mehr günstig bewertet. Dennoch gibt es noch vereinzelte Value-Aktien mit reichlich Aufholpotenzial.
Value-Aktien sind Werte, die unter dem Aspekt ihrer Ertragskraft unter ihrem Fair Value notieren. Sie sind in der Regel in den im Folgenden genannten Aktien-Clustern zu finden.
Qualitätsaktien aus niedergeprügelten Branchen
Gerät eine Branche unter Druck, dann beeinträchtigt dies in der Regel auch die Kursentwicklung der fundamental solidesten Werte. Nimmt man die Dow-Jones-Branchen-Indizes, so verloren Minentitel in den vergangenen zwölf Monaten 35,3 % an Wert, während in Europa Versorgertitel stark niedergeprügelt wurden. Angesichts positiver Gewinnüberraschungen und Aufwärtsrevisionen der Gewinnprognosen erscheint der unter Buchwert notierende brasilianische Minenkonzern Vale (KGV 2014e: 7,6) lukrativ, während bei den Energieversorgern ein Blick auf die französische Electricité De France (E.D.F.) geworfen werden sollte (für 2014 geschätztes Kurs/Cash- Flow Verhältnis von 3,9!, erw. Dividendenrendite von 4,5 %).
Staatsschulden müssen hinunter
Mit Vehemenz macht nun die Industriellenvereinigung (IV), mit ihrem Präsidenten Georg Kapsch Druck auf die Politik. Diese soll „heute definieren, wann was passiert.“ Vor Steuererhöhungen warnt die IV zum wiederholten Male eindringlich.
Dass Georg Kapsch ungeduldig geworden ist, konnte man ihm am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz anmerken. Gemeinsam mit Generalsekretär Christoph Neumayer legte er das Forderungspaket der IV an die hohe Politik vor den Medienvertretern auf den Tisch. Die Forderungen sind klar formuliert, sie müssten von der nächsten Regierung rasch aufgenommen werden, so die IV. Die Dringlichkeit ist gegeben, damit die Zukunft des Industrie- und Arbeitsstandortes Österreich gesichert und heimische Arbeitsplätze erhalten bleiben, ist man in der IV felsenfest überzeugt.
1.500 % Performance seit dem Jahr 2000
Während der legendäre „Corporate Raider“ vor heftigen Kurseinbrüchen an der Wall Street warnt, hält er seine eigenen Beteiligungen noch immer für stark unterbewertet.
Wenn der Großinvestor Carl Icahn via Reuters vor einem Engagement an den Börsen warnt, „weil die Gewinne vieler Unternehmen mehr durch die niedrigen Kreditzinsen befeuert werden als durch die Strategie des Managements“, kommen – wie letzte Woche – weltweit die Indizes unter Druck. Gleichzeitig drängt sich aber auch die Frage auf, wo der legendäre „Corporate-Raider“ denn selbst engagiert ist. Schließlich hat es sich bislang zumeist gelohnt, sich an den 77-jährigen Multimilliardär anzuhängen, der 1985 durch die unfreundliche Übernahme der USFluggesellschaft TWA zum Vorbild für den Spekulanten Gordon Gekko in Oliver Stones Hollywood-Streifen „Wall Street“ wurde.
Zehn gute Jahre für Risiko-Assets
In einem Kommentar klopfen die Experten von swisspartners die weltweite Erholung auf Nachhaltigkeit hin ab und zeichnen – allen Unkenrufen zum Trotz – ein positives Bild für Aktien.
Die aktuelle Situation, in welcher die amerikanische Wirtschaft trotz der umfangreichen Fed-Maßnahmen nur moderat wächst, wird dafür sorgen, dass die US-Notenbank ihre experimentelle „monetary policy“ zumindest bis zum Jahresende oder sogar darüber hinaus fortsetzt, so die Experten des in Zürich, Genf und Vaduz ansässigen Vermögensberaters swisspartners. Und: Angesichts der hohen Anzahl an Fehlstarts der US-Wirtschaft wird die Notenbank zweifellos sicher sein wollen, dass vor einem Ausstieg aus besagter Politik eine robuste und nachhaltige Erholung eingesetzt hat.
Wachtsumsmarkt Bio-Nahrungsmittel
Einer Analyse der Zürcher Kantonalbank zufolge hat sich der Markt in den vergangenen zwölf Jahren von 15,2 auf 62,9 MrdUSD mehr als vervierfacht. Und es soll so weitergehen.
Der Stellenwert von gesunder Ernährung und das Interesse der Konsumenten an nachhaltig produzierten Lebensmitteln gehören seit mehreren Jahren zu den großen Trends unserer Zeit. Nicht nur bei uns setzen immer mehr Konsumenten auf Lebensmittel, die zwar einen höheren Preis haben, dafür aber in der Herstellung tier- und umweltschonender sind. In der Schweiz etwa wurden 2011 Bioprodukte im Wert von umgerechnet 1,127 Mrd€ oder rund 142 € pro Kopf und Jahr konsumiert. Wichtigste Treiber dieser Entwicklung sind bei steigendem Wohlstand auch das steigende Interesse an Nahrungsmitteln, die unter nachhaltigen Bedingungen produziert werden sowie der höhere Stellenwert von gesunder Ernährung und gutem Essen ganz allgemein.
Es gibt immer interessante Anleihen
Auch wenn die Renditeaussichten mit Aktien höher sind, halten viele Anleger Anleihen weiterhin die Treue. Nach wie vor fließt viel Geld in Anleihenfonds.
Totgesagte leben bekanntlich länger: Trotz der nicht endenden Serie an Grabesreden seitens diverser Experten zu Ehren der Assetklasse, scheinen Anleger nach wie vor auf Anleihen zu setzen – und das ungeachtet der ultralockeren Zentralbankpolitik. Nach wie vor fließt viel Geld in Rentenfonds und ein Ende dieser Entwicklung scheint derzeit nicht absehbar. Pioneer Investments verzeichnete etwa im bisherigen Jahresverlauf Nettozuflüsse in der Höhe von 8 Mrd€, wie CEO Sandro Pierri in der vergangenen Woche bei einem Vortrag in Wien bestätigte. Davon seien 70 % in Fixed Income geflossen.
Edelmetall-Aktien so billig wie nie
Negative Marktstimmung, Bodenbildungstendenzen auf niedrigem Niveau sowie zunehmende positive Gewinnüberraschungen machen Minenaktien für antizyklische Käufer interessant.
Edelmetallaktien reagieren mit einer Hebelwirkung auf den Goldpreis. Die 18 Werte des NYSE Arca Gold BUGS Index wiesen im Zeitraum von Ende 2000 bis Ende 2012 einen Hebel von 1,93 (Gold + 510 %, Index + 984 %) auf. Bis Ende 2010 lag der Goldpreis- Hebel sogar bei 3,1. Doch seit dem Hoch am 8. September 2011 verlor der NYSE Arca Gold BUGS 63,9 % an Wert (per 8. 11.). Mittlerweile befinden sich Goldminenaktien in einer charttechnischen Unterstützungszone, die bis ins Jahr 1987 zurückgeht. In den vergangenen 45 Jahren erlitten Goldminenaktien acht Mal einen Jahresverlust von 40 % und mehr, zuletzt im Sommer 2013. Bis dato waren das immer günstige Einstiegszeitpunkte. Seit dem Sommer- Tief liegen Edelmetall-Aktien bereits wieder mehr als 10 % im Plus.
Zuversicht für 2014
Das Stimmungsbild in der Eurozone hellt sich zusehends auf. Laut Philipp van Hove von Hansainvest sollte sich dies 2014 fortsetzen. Bis Jahresende rechnet er mit einer Seitwärtsbewegung.
Der Aufschwung an den Börsen kommt nicht von ungefähr. „Die Frühindikatoren vermittelten zuletzt ein deutlich besseres Bild von der konjunkturellen Lage im Euroraum“, sagt Philipp van Hove, Portfoliomanager bei der deutschen Hansainvest, einer Tochter der Signal Iduna Gruppe. Auch der anhaltende Liquiditätsstrom der Notenbanken sowie die angestoßenen Reformbemühungen stimmen die Märkte laut Hove positiv. So verzeichnete das „Krisenland“ Spanien von Juli bis September mit einem BIP-Anstieg von 0,1 % das erste Plus seit neun Quartalen. „Globale Investoren haben in der Krise ihr Geld aus dem Euroraum abgezogen. Bei einer Verbesserung der Lage könnte weiterhin Kapital zurückfließen“, erwartet van Hove.
Die Lieblingsaktien der Walls-Street-Gurus
Ob Warren Buffett, Seth Klarman, George Soros oder Schwerverdiener David Tepper – die Transaktionen der Gurus können quartalsweise verfolgt werden.
Im Internet können kostenlos die Transaktionen der Wall-Street-Elite verfolgt werden. Doch freiwillig lässt sich aus dieser Gruppe kaum jemand in die Karten schauen: Sie sind in den USA gesetzlich dazu verpflichtet. Die im Jahr 1975 gemäß dem Securities Exchange Act von 1934 vom US-Kongress verabschiedete „Section 13 (f)“ sieht vor, dass jeder institutionelle Fondsmanager mit mehr als 100 MioUSD an verwaltetem Vermögen einmal pro Quartal seine Positionen an die US-Börsenaufsicht meldet. Innerhalb von 45 Tagen nach Quartalsende gibt es dann zu jedem institutionellen Großanleger neue Daten unter den 13 F-filings: www.sec.gov/edgar.shtml.
Aktien USA: zu teuer, zu billig?
Ein kumuliertes Plus von 175 % ist die stolze Bilanz des US-Aktienmarktes, seit er im September 2009 die Talsohle durchschritten hat. Das ist aber auch der Grund, warum derzeit viel darüber diskutiert wird, ob US-Titel nun schon deutlich überbewertet oder noch immer günstig sind.
„Um die aktuelle Bewertungsdiskussion zu verstehen, muss man zunächst einmal die Grundlagen von Robert Shillers so genanntem zyklisch angepassten Kurs-Gewinn- Verhältnis (CAPE) verstehen“, meint Sam Peters, Portfoliomanager beim US-Aktienspezialisten Legg Mason. Das CAPE nutzt das Zehnjahresmittel des gleitenden Jahresdurchschnitts auf monatlicher Basis, um das KGV des Marktes zu berechnen, welches das nachhaltige Niveau der Gewinne vollständiger widerspiegelt. Zur Zeit liegt Shillers CAPEMehrfaches leicht über 23, was historisch betrachtet hoch ist. Deshalb würde Shiller wohl argumentieren, dass der Markt anfällig für negative Überraschungen sei.
Unentdeckte Schnäppchen an der Wiener Börse
Trotz der sich andeutenden konjunkturellen Erholung sind Zykliker an der Wiener Börse unter Investoren nicht gerade heiß begehrt – zu Unrecht, wie Experten meinen.
„Alles, was mit dem Wirtschaftszyklus in Europa zu tun hat, wird derzeit – wie auch in den letzten Jahren – von Investoren gemieden“, so Herbert Perus, Leiter Globale Aktien bei Raiffeisen Capital Management (RCM). Dementsprechend groß sei auch die Diskrepanz zwischen Wert und Preis bei vielen europäischen Zyklikern, die im Übrigen derzeit die größte Position in den hauseigenen Europa-Aktienfonds einnehmen. „Dass die Angst vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch in Europa langsam zurückgeht, könnte jedenfalls der Anfang einer starken Kursentwicklung sein“, meint der Value-Investor.
IWF macht Enteignung salonfähig
Der IWF stellt auf Seite 49 seines aktuellen Fiskalmonitors eine einmalige Netto-Vermögens- Abgabe von ca. 10 % zur Diskussion. Die Umsetzung hätte fatale Folgen.
Um den öffentlichen Schuldenstand der Eurozone auf das Niveau von Ende 2007 zu senken, zeigt der IWF die Einführung einer überraschenden aber einmaligen Abgabe, bemessen am Nettovermögen (Assets minus Schulden), als denkbare Alternative. Gemäß dem „Eurosystem Household Finance and Consumption Survey“ von April 2013 (Quelle: EZB) liegt das durchschnittliche Nettovermögen eines Haushalts in der Eurozone bei 230.800 € (Österreich: 265.000 €). Dabei wurden Immobilien, Autos, eigene Unternehmen, Lebensversicherungen, private Zusatzpensionen, Sparguthaben und Wertpapiere berücksichtigt.
Höchste Ehren für Börsen-Kurier-Autor
Gemeinsam mit zwei weiteren US-Ökonomen erhält Yale-Professor und Börsen-Kurier-Autor Robert J. Shiller (Foto oben) den Wirtschaftsnobelpreis 2013.
Es liegt uns trotz zunehmender „Boulevardisierung“ der Medienlandschaft fern, „Wir sind Nobelpreis!“ auszurufen; die in der Vorwoche von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften bekannt gegebene Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises an Yale-Professor und Börsen-Kurier-Autor Robert J. Shiller hat uns dann aber doch mit Stolz erfüllt. Shiller, der seit langem als Anwärter auf die Auszeichnung gegolten hat, erhält den Preis gemeinsam mit den beiden Ökonomen Eugene Fama und Lars Peter Hansen von der Universität Chicago für ihre Arbeiten zur empirischen Analyse von Vermögenswerten und zur längerfristigen Entwicklung von Aktienkursen.
Global Players – made in Austria
Wer sich auf lukrative Nischen konzentriert, kann im Konzert der ganz Großen mitspielen. Auch heimische Unternehmen liegen an der Weltspitze.
Natürlich tummeln sich am Wiener Börsenparkett keine globalen Giganten wie Coca Cola oder Google, dennoch haben heimische AGs in bestimmten Marktbereichen eine herausragende Stellung eingenommen. Ein gutes Beispiel ist etwa Schoeller- Bleckmann Oilfield Equipment. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Servicierung von großen Erdölausstattern wie Halliburton oder Schlumberger. Bei komplexen Bohrvorgängen wie dem „directional drilling“ ist SBO Weltmarktführer. Bei dieser Methode wird nicht nur vertikal in das Erdreich vorgestoßen, sondern auch horizontal gebohrt. So können Ölfelder leichter gefunden und ergiebiger ausgebeutet werden. Klingt kompliziert, ist es auch, weshalb sich die Spezialisierung auszahlt und SBO einen technischen Vorsprung errungen hat, der nicht von Billig-Produzenten imitiert werden kann.
Europäische Qualitätsaktien im Fokus
Das konjunkturelle Bild in Europa hellt sich langsam auf. Mit der wirtschaftlichen Stabilisierung ergeben sich auch neue Investment- Perspektiven.
„Durch die Verengung des Blicks auf die makroökonomischen und politischen Probleme in Europa wurden europäische Aktien lange Zeit unterschätzt“, so Thorsten Winkelmann, Manager des Allianz Europe Equity Growth – laut Lipper und e-fundresearch einer der derzeit fünf besten Europa-Aktienfonds. Allein in den vergangenen fünf Jahren brachte er Anlegern ein Plus von 12,40 %. Europa ist für ihn schon eine ganze Weile hochinteressant. „Allerdings unter der Bedingung, dass man in ausgesuchte Werte investiert“, so der Stock-Picker.
2014 startet der gläserne Steuerbürger
Die US-Budgetkrise zeigt den enormen Geldbedarf der führenden Finanzmacht. Der Foreign Account Tax Compliance Act soll ab 2014 Mehrerlöse lukrieren. Viele Länder ahmen das nach.
Erstmals zwingt ein Staat dank seiner wirtschaftlichen Machtposition die Länder der Erde, seine Bürger steuerehrlich zu machen. Die durch das gefinkelte FATCA-Regelwerk mit Beweislastumkehr und drastische Strafsteuern in Zugzwang gebrachten Staaten machen bei der globalen Schnüffelaktion mit. Durch Inter Governmental Agreements (IGA) hängen sie sich ans komplizierte FATCA-Regelwerk an und erhalten im Gegenzug die Vermögensdaten der eigenen Bürger. Steuerunehrliche werden damit nirgendwo mehr geschützt sein.
Absage an kapitalmarktfeindliche Steuern
Der Börsen-Kurier hat sich bei wichtigen Vertretern der heimischen Financial Community umgehört, wo diese dringenden Handlungsbedarf seitens einer neuen Regierung sehen.
Aus welchen Parteien sich die künftige österreichische Bundesregierung zusammensetzen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden – es wird nach wie vor fleißig sondiert. Sollte es zu einer neuerlichen großen Koalition kommen, so ist Raiffeisen Chefanalyst Peter Brezinschek jedenfalls optimistisch, dass diese diesmal etwas reformfreudiger sein wird. „Schließlich steht beiden Parteien das Wasser bis zum Hals“, spricht er im Gespräch mit dem Börsen-Kurier die empfindlichen Stimmverluste an, die beide Seiten einstecken mussten. Dringenden Handlungsbedarf sieht er vor allem in vier Bereichen. Dazu gehört eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs durch eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie den Bürokratieabbau.
Vermögen im Visier der Politik
Nicht nur die Ökonomen der Plattform proMarktwirtschaft lehnen die (Wieder)Einführung von Vermögensteuern ab. Aber wie schauen die Einsätze im Regierungspoker realpolitisch aus?
Der Börsen-Kurier hörte sich in den Parteien um, wie es bei den Reizthemen Vermögensteuern und Wertpapier- KESt weitergehen soll. „Bei der ‚Millionärssteuer’ geht es darum, dass, wie mehrere Studien belegen, Vermögen und Reichtum in Österreich ungleich verteilt sind und die Millionäre einen Beitrag zu mehr Steuergerechtigkeit leisten sollen, damit die Abgabenbelastung der unteren und mittleren Einkommen gesenkt werden kann,“ fordert die SPÖ. Eine „Steuerstrukturreform“ solle die „Schieflage der Besteuerung von Arbeit auf der einen und Kapital und Vermögen“ auf der anderen Seite beseitigen.
Attraktive Rendite trotz magerer Zinsen
Jeder Anleger weiß: Mit dem Sparbuch wird auch auf absehbare Zeit nicht viel Ertrag zu holen sein. Experten zeigen lukrative Alternativen auf.
Wir befinden uns noch immer in einem Niedrigzinsumfeld. Solide Staatsanleihen aber auch Sparbücher werfen – wenn überhaupt – inflationsbereinigt nur sehr bescheidene Gewinne ab. Bei einer Informationsveranstaltung von db-X markets zum Thema wurde das anwesende Fachpublikum (Investoren, Anlageberater, Wirtschaftsjournalisten) befragt, wer denn mit einer Änderung dieser Situation rechnen würde. Ergebnis: Von den rund 30 anwesenden Personen glaubte niemand, dass ein deutlicher Zinsanstieg bevorstehe.
„Prime“ nun auch bei Anleihen
Die Wiener Börse führt ein eigenes Prime-Segment für Unternehmensanleihen ein. Dieses Corporate Prime genannte Segment soll sich durch erhöhte Informationspflicht auszeichnen.
Seit 2008 gab es an der Wiener Börse mit der AMAG nur einen nennenswerten Börsegang. Im Vergleich dazu viel erfolgreicher stellt sich die Situation auf dem Anleihemarkt dar. 2012 wurden auf dem Markt 5,5 Mrd€ Anleihevolumen platziert, ein Wert, der heuer vielleicht nicht ganz erreicht werden wird. Obgleich es sich dabei um einen internationalen Trend handelt, kann den heimischen Marktteilnehmern, insbesondere den Marktführern bei der Begleitung von Anleihebegebungen, Raiffeisen und UniCredit, ein hoher Anteil am Erfolg nicht abgesprochen werden.
Heimische Top-Unternehmen mit Kurspotenzial
An der Wiener Börse notieren eine Reihe von Top-Industrieunternehmen. Experten empfehlen Anlegern, sich auf Aktien mit Wettbewerbsvorteilen zu konzentrieren.
Trotz überschaubarer Landesgröße ist Österreich bekanntlich nicht gerade arm an Top-Industrieunternehmen. Nicht wenige dieser Unternehmen, die heute einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland erzielen, notieren an der Wiener Börse – davon mit Andritz, Lenzing, Mayr- Melnhof, OMV, RHI, Schoeller- Bleckmann Oilfield Equipment (SBO), voestalpine, Wienerberger und Zumtobel alleine neun im Leitindex ATX, der insgesamt 20 Werte umfasst. Diese hohe Dichte unterstreiche letztlich auch die Bedeutung des Kapitalmarkts für die Finanzierung der heimischen Industrie, so Michael Buhl, Vorstand der Wiener Börse, gegenüber dem Börsen-Kurier.
Manager auf dem Prüfstand
Vergangene Woche veranstaltete Deloitte gemeinsam mit der UniWien und dem Austrian Chapter von Transparency International das „8. Symposium zum Wirtschafts und Finanzstrafrecht“.
Der Vormittag, eingeleitet von Univ.-Prof. Helmut Fuchs und moderiert von Karin Mair von Deloitte, war dem forensischen Teil gewidmet. Der aktuell viel strapazierte Untreue-Tatbestand wurde von den Referenten aus diversen Blickwinkeln beleuchtet – hat es sich doch mittlerweile herumgesprochen, dass der Missbrauch anvertrauter Macht kein Kavaliersdelikt ist, sondern ein Straftatbestand, der mit bis zu zehnjähriger Freiheitsstrafe bedroht ist. Immer ausgefeiltere forensische Untersuchungsmethoden tragen wesentlich dazu bei, strafrechtliche Sachverhalte so aufzubereiten, dass der Täter überführt werden kann.
Unterschätzte Öl-Giganten
Eine stärkere Belebung der Weltkonjunktur und höhere Ölpreise sind gut für die Ertragsentwicklung von Öl-Multis, die derzeit fundamental günstig bewertet sind.
Die Industrieproduktion in China expandierte im August um 10,2 % und damit so stark wie seit 17 Monaten nicht mehr; die Stromproduktion stieg sogar um 13,4 % vgl. mit 8,1 % im Juli. In China wird also wieder mehr Öl verbraucht.
Enforcement startet endlich durch
Jahrelang wurde sie gefordert: eine „Bilanzpolizei“ für Österreich – das einzige EU-Land das noch keine hatte. Seit kurzem ist die „Enforcement“-Institution aktiv.
Der Ruf nach einer eigenen „Bilanzpolizei“ klang martialisch. Aber was macht nun die – schon weniger martialisch klingende – „Prüfstelle für Rechnungslegung“? Sie betrifft „nur“ die rund 140 in- und ausländischen kapitalmarktorientierten Unternehmen, die am regulierten Markt, also im amtlichen Handel und im geregelten Freiverkehr, der Wiener Börse zugelassen sind.
Steueroasen bremsen Wirtschaftswachstum
Expertenschätzungen zufolge haben allein reiche Privatpersonen im globalen Offhore-System Gelder von 18,5 BioUSD gebunkert.
Angaben der Weltbank zufolge liegen die jährlichen grenzüberschreitenden Geldflüsse aus kriminellen Aktivitäten, Korruption und Steuerhinterziehung zwischen einer und 1,6 BioUSD (Baker 2005). Das entspricht 1,9 bis 3,0 % des globalen BIP. Die Hälfte davon stammt aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Der Hype ist vorbei
Das Privatstiftungsgesetz 1993, das zunächst zu einem Stiftungsgründungsboom führte, ist in die Jahre gekommen.
Nach 14 Gesetzeskorrekturen ist das Steuermodell Privatstiftung tot. Die Laudatio, die Univ.-Prof. Martin Schauer von der Universität Wien im Rahmen einer Festveranstaltung von Willheim Müller Rechtsanwälte am 5. September hielt, fiel demnach verhalten aus. Schauer spannte den Bogen weit – von der früheren gemeinwohlorientierten Stiftung zu den aktuell rd. 3.300, überwiegend privatnützigen, österreichischen Privatstiftungen mit einem geschätzten Vermögen von 70 bis 100 Mrd€.
Mit Besonnenheit Gewinne lukrieren
Die Entscheidung über einen Militärschlag gegen Syrien hat der US-Präsident an den Kongress delegiert. Falsche Trading- Entscheidungen können nun fatale Folgen haben.
Der Militärschlag der USA gegen Syrien wurde verschoben. Nahostexperten zweifeln an der pädagogischen Wirkung eines kurzen Bombardements und befürchten einen Flächenbrand (Worst Case: Iran greift Israel an). Die Nervosität der Anleger steigt. Die Volatilität gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) stieg vom 23. bis 30. August von 14 auf 17 und der S&P 500 ging um 1,8 % zurück. Der DAX gab in diesem Zeitraum um 3,7 % nach, während der Ölpreis (WTI) um 1,2 % anstieg. Solange Unsicherheit herrscht, dürfte sich daran wenig ändern.
US-Aktienboom geht die Luft aus
Nach 53 Monaten und fast 150 % Kursgewinn dürfte der laufende Aktienzyklus seinem Höhepunkt zusteuern und könnte das Top sogar bereits erreicht haben.
Bei aller Unsicherheit über die künftige Kursentwicklung ist doch eines klar: Die internationalen Aktienmärkte bewegen sich in Zyklen und auf jeden Boom folgt zwangsläufig der Abschwung. Wer in den letzten dreißig Jahren also breit in den Aktienmarkt investiert hatte, tat gut daran, keine Buy-and-hold- Strategie zu verfolgen, sondern „opportunistisch“ zu investieren, also möglichst nahe am unteren Wendepunkt einzusteigen und in der Gegend des Top zu verkaufen.
Auch JP Morgan setzt auf Europa
JPM-Aktienstratege Thomas Lee identifiziert die zehn US-Aktien, die seiner Meinung nach am stärksten vom Aufschwung in Europa profitieren sollten.
Thomas Lee, Analyst der US-Großbank JP Morgan, ist sicherlich kein Pessimist. So sieht er den marktbreiten US-Aktienindex S&P 500, der zuletzt um die 1.650 Punkte notiert, bis Jahresende auf 1.775 steigen, während laut Bloomberg News die 13 wichtigsten US-Aktienstrategen (zu denen er zählt) im Schnitt nur mit 1.663 Zählern rechnen. Hauptgrund für seinen Optimismus ist jedenfalls die zunehmend bessere Konjunkturlage in Europa, die Lee tatsächlich frühzeitig erkannt hatte. Lee setzt nun auf die krisenbedingt aufgestaute europäische Nachfrage, die nun auch bei US-Unternehmen zu nachhaltigen Absatzsteigerungen führen werde.
CHF-Schuldner könnten bald aufatmen
Innenpolitische Risikofaktoren in der Schweiz stehen erkennbaren Entspannungstendenzen im Falle eines nachhaltigen globalen Konjunkturaufschwungs gegenüber.
Die Devisenreserven der Schweiz haben infolge massiver Euro-Käufe zur Stützung der Wechselkursuntergrenze EUR/CHF bei 1,20 mittlerweile 74 % des BIP erreicht und bestehen zu 48 % aus Euro und 27 % US-Dollar. Dies schürt Ängste um die zukünftige Stabilität, und die am 20. März 2013 mit mehr als 105.000 Stimmen bei der Bundeskanzlei in Bern eingereichte Goldinitiative der SVP spukt noch immer in den Köpfen der Schweizer herum: Deren Kernpunkte Goldverkaufsverbot und Mindest-Goldanteile von 20 % der Aktiva der SNB würden die Interventionsspielräume zur Verteidigung der Untergrenze erheblich einschränken.
Gewinne locken im „Land des Lächelns“
Die Bank of Japan flutet den Markt mit frischem Geld und die Yen-Abwertung beflügelt die japanische Exportwirtschaft. Japanische Aktien haben weiteres Aufholpotenzial.
Nach dem Wahlsieg der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Dezember und der Rückkehr des früheren Premiers Shinzo Abe setzte an der Tokioter Börse ein Kursfeuerwerk ein, das genährt von einem starken Liquiditätsstrom in einen nachhaltigen Aufschwung überging. Binnen eines Jahres (Stichtag 9. August) stieg der Nikkei 225 Index um 51,6 % und seit Jahresanfang um 31 %. Auf der anderen Seite schwächte der Yen ab. Seit Jahresanfang stieg der Euro gegenüber dem Yen um 12,1 %, was auf die expansive Geldpolitik der japanischen Zentralbank (Bank of Japan, BoJ) zurückzuführen ist: Im April kündigte BoJ-Chef Haruhiko Kuroda ein massives Wertpapierkauf- Programm an. Um die monetäre Basis bis Ende 2014 auf umgerechnet 2,9 BioUSD nahezu zu verdoppeln werden 1,4 BioUSD ins Finanzsystem gepumpt.
China ist kein Selbstläufer
Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post, hat nach einem längeren „Studienaufenthalt“ in China das Land zum Kern der Wachstumsstrategie des Logistikers erklärt.
Und auch der Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni, hat auf der Bilanzpressekonferenz im Feber wissen lassen, dass die Zukunft des Konzerns in der Erschließung des chinesischen Marktes liege, Gründung einer Task Force inbegriffen. Dabei ist die Volksrepublik keinesfalls erst vor kurzem zum Powerhouse in Asien mit traumhaften Wachstumsraten und blendenden Ausblicken avanciert. Seit der Öffnung des Riesenreichs blicken weltweit Konzernführer nach China. Da ist die deutsche Wirtschaft keine Ausnahme. Doch wirklich erfolgreich im Sinne hoher erzielter Umsätze sind nur die wenigsten deutschen Großunternehmen.
Vorsorgewohnungen auf dem Prüfstand
Rentable Geldanlagen in Wohnungen seien out, sagen manche Experten. Der Nettoertrag sinke, während die Wohnungspreise steigen und Mieten nicht nachziehen. Andere raten zum Mix.
Die Nachfrage nach Anlagewohnungen hat sich normalisiert. Andreas Ridder, Geschäftsführer des Immobilienexperten CB Richard Ellis: „Die Nettorendite im höherpreisigen Segment ist auf 1,5 bis 2 % gesunken. Die Kaufpreise sind bereits zu hoch. Wenn der Ertrag von Anleihen steigt und die Finanzierung des Wohnungskaufs teurer wird, ist das schlecht für Vermieter.“
Patente beflügeln Firmenwerte
Immer wenn Steve Jobs publikumswirksam neue Produkte präsentierte, hingen nicht nur Apple-Jünger an seinen Lippen.
Auch die Konkurrenz war gespannt, welche technischen Neuigkeiten da die Messlatte für neue Produkte höher legen würde. Jobs Präsentationen waren wie ein Heilsversprechen für Technikverliebte und wie ein Showdown für die Konkurrenz. Auch wenn das Charisma von Steve Jobs nach seinem Tod für seine Nachfolger kaum erreichbar scheint, so ist doch klar: Produktneuheiten sind wie Musik im ständigen Wettbewerb um neue Kunden. Und: Große Namen leben von ihren Innovationen.
Wie man mit Sicherheit Geld verdient
Nicht nur für Geheimdienste stellt der Computer eine beliebte Angriffsfläche dar – Tendenz: Stark steigend. Betroffen sind Privatpersonen und Unternehmen.
Die weltweite Welle an Empörung, die die Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden vor einigen Wochen losgetreten haben, ist nach wie vor groß. Und das Unbehagen vieler Menschen infolge der Erkenntnis, der totalen Überwachung durch Geheimdienste wie der National Security Agency (NSA) hilflos ausgeliefert zu sein, dürfte sich nicht so schnell wieder in Luft auslösen. Nicht zu helfen ist freilich jenen Unternehmen, die erst jetzt das Wissen sauer aufstößt, ein potenzielles Opfer von Industrie- und Wirtschaftsspionage zu sein. Für Experten ist es längst kein Geheimnis mehr, dass diese seit vielen Jahren im Fokus von Geheimdiensten auf der ganzen Welt stehen. Und sie warnen seit längerem vor eklatanten Sicherheitsmängeln bei Unternehmen.
Rohstoffe sind out, Aktien in
Die Experten von M&G halten vor allem US-Unternehmen und Titel aus Emerging Markets für attraktiv.
Die Unsicherheiten bezüglich der US-Geldpolitik haben Ende April zu einem Einbruch an den Aktienmärkten geführt: So korrigierte der Euro Stoxx 50 von mehr als 2.800 auf rund 2.500 Punkte. Dieser „Performanceknick“ erwies sich allerdings lediglich als Zwischenspiel, seit Ende Juni befinden sich große Leitindizes bereits wieder im Aufwärtstrend und haben teilweise neue Rekordstände erreicht. Wie lange kann der Bullenmarkt noch anhalten?