2019 großes Finale in den Schwellenländern?
„Für 2019 erwarte ich ein Finale in den Schwellenländern, und zwar indem gleich einige Top-Down-Faktoren den Anlageertrag positiv beeinflussen“, startet Kim Catechis, Head of Global Emerging Markets bei der Legg Mason-Tochtergesellschaft Martin Currie, in seinen Ausblick für das kommende Jahr. (26.11.)
Insbesondere das Zurückrudern im Handelskrieg zwischen China und den USA sowie den Einfluss neuer multilateraler Handelsabkommen, die gleich mehrere Schwellenländer umfassen, sollten nach Meinung von Catechis das Wirtschaftswachstum in diesem Teil der Welt für die nächste Dekade stützen: „In einem solchen Marktumfeld konzentrieren wir uns gleich auf eine ganze Reihe spannender Anlagethemen in den Schwellenländern, etwa Technologie, Binnenkonsum, die Durchdringung von Finanzdienstleistungen oder der sich wandelnde Energiemix. Sie alle werden von der langfristig zunehmenden Urbanisierung, der wachsenden Mittelschicht und dem zunehmenden Binnenhandel innerhalb der Schwellenländer getrieben, der nun durch Handelsabkommen wie dem Regional Comprehensive Economic Partnership oder dem Trans-Pacific Partnership weiter untermauert wird.“
Trotz dieses überaus positiven Gesamtausblicks gibt es natürlich auch Risiken, vor denen auch der Legg-Mason-Schwellenländerexperte warnt:
„Der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China, die Aufwärtsdynamik der US-Zinsen und der daraus resultierende starke US-Dollar bleiben auch 2019 die wesentlichen Sorgen für Unternehmen und Anleger. Wir sind jedoch verhalten optimistisch, dass die Auswirkungen dieser Risiken begrenzt bleiben oder sich teils sogar auflösen.“ Als Beispiel für seinen vorsichtigen Optimismus gibt Catechis die Spannungen zwischen China und den USA an, wo eine Deeskalation vermutlich wesentlich wahrscheinlicher sei als allgemein angenommen. Er glaubt nicht daran, dass China einknicken wird, sondern eher, dass die USA zurückrudern und dabei einen vermeintlichen Sieg zur Wahrung des eigenen Gesichts feiern werden.
Der Aufwärtstrend bei den US-Zinsen wird wohl auch 2019 weiter anhalten, glaubt Catechis hingegen. Wobei der starke Dollar für die meisten Schwellenländer kaum zu einem Problem werden sollte. Die Verschuldung der Staaten sei gering und es gelte auch keine Wechselkursbindung zu verteidigen. „Ich glaube fest daran, dass Schwellenländer im kommenden Jahr einen deutlichen Mehrwert im Rahmen einer globalen Aktienallokation bieten werden“, betont Kim Catechis. Die Eigenkapitalrendite laufe mit Blick auf den MSCI World Index nahezu synchron zu der der Industrienationen. Lediglich die Kurs-Buchwert- und Kurs-Eigenkapital-Verhältnisse seien im historischen Vergleich sowie zu den Industrienationen betrachtet niedrig – was wichtig zu realisieren sei.
Autor: Legg Mason
Foto: moofushi/Fotolia