Gold: Hier muss die Charttechnik entscheiden
Eine Analyse von Marktexperte Ronald Gehrt vom Online-Broker LYNX.
(27.02.) „Wir sehen, dass Gold aktuell auf die eher leichte Supportlinie bei 1.808 US-Dollar zurückgesetzt hat. Massiver wäre aber die Auffangzone 1.780/1.787 US-Dollar, da diese noch durch die 200-Tage-Linie verstärkt wird. Sollte diese Zone fallen, könnte die Abwärtsbewegung erneut Rückenwind erhalten und der Kurs durchaus in die Region 1.726/1.730 US-Dollar durchgereicht werden.“
Drei Monate lang stieg der Goldpreis recht stetig und näherte sich der runden 2.000 US-Dollar-Marke. Doch Anfang Februar brach der Kurs weg und fällt seither weiter. Jetzt nähert er sich sogar von oben der 200-Tage-Linie. Man könnte Argumente dafür konstruieren, aber zwingend ist davon nichts, wie Marktexperte Ronald Gehrt in einer aktuellen Analyse für den Online-Broker LYNX schreibt.
„Natürlich war es auffällig, dass die Verkäufe direkt nach den Entscheidungen von US-Notenbank und EZB begannen und zunächst hohe Dynamik aufwiesen, während man am Aktienmarkt zugleich kräftig zugriff. Daraus könnte man das Argument ‚basteln‘, dass die Erwartung, dass die Phase der Leitzinsanhebungen zu Ende geht, die Inflation schnell und effektiv gestoppt wird und eine rezessive Phase leicht und kurz sein wird, Gold als Investment obsolet macht. Käme es so, wäre ein ‚sicherer Hafen‘ überflüssig, dann müsste man kräftig in Wachstum investieren“, so Gehrt.
Doch für ihn ist das kein Argument, auf das man bauen sollte, denn sowohl die Fed als auch die EZB geben keinen Anlass zur Hoffnung, dass sich die Situation sich in absehbarer Zeit ändert. Dass Gold seine argumentative Basis nachhaltig verloren hat, kann man also schwerlich behaupten. Daher wäre für den Experten ein Comeback des Edelmetalls grundsätzlich denkbar. Dabei hält er es für sinnvoll, sich konsequent anhand charttechnischer Vorgaben zu bewegen.
„Da sehen wir, dass Gold aktuell auf die eher leichte Supportlinie bei 1.808 US-Dollar zurückgesetzt hat. Massiver wäre aber die Auffangzone 1.780/1.787 US-Dollar, da diese noch durch die 200-Tage-Linie verstärkt wird. Sollte diese Zone fallen, könnte die Abwärtsbewegung erneut Rückenwind erhalten und der Kurs durchaus in die Region 1.726/1.730 US-Dollar durchgereicht werden. Auf der Oberseite wäre dann ein bullisches Signal vorhanden, wenn es gelingt, den Kurs durch die jetzt wieder als Widerstand fungierende Zone 1.878/1.890 US-Dollar nach oben hinaus zu bekommen. Innerhalb dieser beiden Chartzonen bleibt die kommende Tendenz völlig offen, daher wäre die beste Lösung, sich erst wieder nennenswert zu engagieren, wenn die Charttechnik eine entsprechende Wegweisung präsentiert.“